Riesenschritt in Richtung Viertelfinale: Yuka Kaneyoshi überragt beim Berliner 3:1-Sieg gegen Linz

Von Stephan Roscher|November 17, 2025|champions league

ttc berlin eastside – Linz AG Froschberg 3:1

Titelverteidiger ttc berlin eastside hat am Sonntagnachmittag auch sein zweites Gruppenspiel in der kontinentalen Königsklasse gewonnen. Im Europa-Klassiker wurde Linz AG Froschberg nicht zuletzt dank einer überragenden Yuka Kaneyoshi mit 3:1 geschlagen.

Was die 19-jährige Japanerin am Tisch zeigt, ist virtuoses Defensiv-Tischtennis der Extraklasse, umso verwunderlicher, dass sie in den Planungen ihres Verbandes derzeit keine Rolle zu spielen scheint. Kaneyoshis Verein und dessen Fans freuen sich derweil über ihre tollen Leistungen und dem Umstand, dass der ttc eastside nach Abschluss der Vorrunde die Tabelle der „Killergruppe“ C klar anführt und das Viertelfinale bereits fast sicher hat.

Der zweite Sieg der Hauptstädterinnen binnen sechs Tagen. Beim Gastgeber überragte die zu Recht an Position eins aufgestellte Yuka Kaneyoshi – den Defensiv-Riegel der jungen Asiatin konnten weder die Ex-Berlinerin Britt Eerland (Niederlande) noch Suthasini Sawettabut (Thailand) knacken. Trotz ihrer Erfahrung hatten die beiden Froschberger Top-Asse keine Chance gegen Kaneyoshi – gerade das Ergebnis gegen Eerland (11:6, 11:1, 11:4) sprach Bände -, die man ohne Übertreibung bereits jetzt als Weltklassespielerin bezeichnen muss. In der Weltrangliste wird sie derzeit gar nicht geführt. Wir lehnen uns so weit aus dem Fenster, dass Kaneyoshi, wenn sie dort ihrem Leistungsstand entsprechend positioniert wäre, irgendwo zwischen 20 und 30 stehen müsste. Eine absolute Unterschiedsspielerin, die auch in der Bundesliga nur sehr schwer zu schlagen ist.

Wir wollen indes auch ihre Mitspielerinnen nicht übersehen – gegenüber dem 3:0 in Paris hatte man die Besetzung fast komplett getauscht, lediglich Xiaona Shan kam in beiden Partien zum Einsatz. Berlins Penholderspielerin punktete recht souverän gegen die sehr kämpferisch agierende Kroatin Andrea Pavlovic. Lediglich Berlins Polin Natalia Bajor (1:3 gegen Sawettabut) ging leer aus. Doch das war nicht so tragisch, denn ihr Team als Ganzes erfüllte, sehr zur Freude der 140 Zuschauer in der „Heyse25“, die Erwartungen einmal mehr zu 100 Prozent. In jeder der beiden bisherigen Aufstellungen scheint die Truppe über die zur Titelverteidigung erforderliche Qualität zu verfügen.

Jetzt kann sich der Hauptstadtklub erst einmal etwas zurücklehnen und entspannt beobachten, was die Konkurrenten in Gruppe C noch veranstalten. Und sich auf die Schlussphase der Bundesliga-Vorrunde fokussieren, wo im Dezember noch die Partien in Langstadt (12.12.), gegen Bingen (14.12.) und gegen Weinheim (21.12.) auf dem Programm stehen. Dennoch muss man weiter auch die Champions League im Auge haben, denn in der Gruppenphase (Stage 2) geht es noch im Dezember weiter für den sechsmaligen Gewinner der Königsklasse. Am 20. Dezember um 18.00 Uhr empfängt man in heimischer Halle Saint-Denis TT93 zum Rückspiel, in dem man endgültig den Viertelfinal-Einzug eintüten könnte, müsste und sollte.

Berlins Manager Andreas Hain zeigte sich hochzufrieden: „Wir haben heute nahezu unser ganzes Team getauscht und trotzdem einen souveränen Sieg eingefahren. Jetzt schauen wir mal, wie Linz gegen Saint-Denis spielt, und dann sehen wir weiter. Aber das Viertelfinale kann man uns wohl nicht mehr nehmen.“ Hain befasste sich auch mit der „Causa“ Yuka Kaneyoshi: „Yuka hat jetzt auch in der Champions League gezeigt, dass sie eine zuverlässige Spitzenspielerin ist. Sie kann sehr stolz auf ihre beiden Erfolge heute sein. Wenn man bedenkt, dass sie in diesem Jahr bereits jeweils zweimal die amtierende U19-Weltmeisterin und auch die Europameisterin förmlich deklassiert hat und bei der Jugend-WM in einer Woche wieder nicht dabei sein wird, dann tut es uns einfach nur leid für sie!“.

ttc berlin eastside – Linz AG Froschberg 3:1

Yuka Kaneyoshi – Britt Eerland 3:0 (11:6, 11:1, 11:4)

Natalia Bajor – Suthasini Sawettabut 1:3 (6:11, 8:11, 11:8, 6:11)

Shan Xiaona – Andrea Pavlovic 3:0 (11:6, 11:6, 11:9)

Yuka Kaneyoshi – Suthasini Sawettabut 3:0 (11:9, 11:9, 11:8)

Beitragsfoto oben: Yuka Kaneyoshi (Archivfoto: Armin Schimkat).

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