ttc berlin eastside gewinnt zum achten Mal den Pokal: Klarer Finalsieg gegen den TSV Langstadt

Von Stephan Roscher|Januar 8, 2023|Pokal

ttc berlin eastside – TSV Langstadt 3:0

Zum achten Mal in der an Erfolgen reichen Vereinsgeschichte gewann der ttc berlin eastside den deutschen Pokal. Bei den 3B Pokalfinals im heimischen Sportzentrum Paul-Heyse-Straße war der Hauptstadtklub über beide Turniertage mit Abstand das beste Team – vier ungefährdete Siege, dreimal 3:0 und einmal 3:1, sprechen eine eindeutige Sprache – und sicherte sich am Sonntagnachmittag nach einem 90-Minuten-Finalerfolg über den TSV Langstadt die begehrte Trophäe.  

Shan Xiaona Sekunden nach ihrem verwandelten Matchball gegen Chantal Mantz. Shan, die vor einigen Wochen ein kleines Tief durchlief, spielte bei den 3B Pokalfinals wieder so, wie man sie kennt, und zog kompromisslos ihr Spiel durch (Foto: Roscher).

Nach dem tollen Halbfinalsieg über Schwabhausen hatten Krämer und Co. der eindeutig stärksten Mannschaft des Turniers im Endspiel des Final Four nicht mehr viel entgegenzusetzen. Vor begeisterten Berliner Fans, die durchaus für eine Hexenkessel-Atmosphäre sorgten, konnten die Hessinnen lediglich drei Satzgewinne verbuchen. Von einem Sieg blieb man jedoch weit entfernt. Berlin spielte auf extrem hohem Niveau. Überhaupt sahen die Zuschauer an beiden Turniertagen absolut hochklassigen Tischtennissport und kamen voll auf ihre Kosten.

Yunli Schreiner coachte wie immer ihre Tochter Franziska, die gegen Nina Mittelham nicht schlecht spielte, jedoch im 5. Satz zu schnell in Rückstand geriet (Foto: Roscher).

Es schien schon so, dass bei Langstadt nach dem langen, schweren Schwabhausen-Spiel die Luft etwas heraus war. Dies soll aber den verdienten Sieg der Berlinerinnen nicht schmälern, die eindeutig die beste Mannschaft des Turniers waren. Beim TSV Langstadt quittierte man auf jeden Fall den erneuten zweiten Platz – schon im Jahr zuvor in Hannover hatte man erst im Endspiel den Kürzeren gezogen, damals gegen Kolbermoor – mit Freude. Zumal man ohne echte Spitzenspielerin angereist war – Petrissa Solja hatte kürzlich ihre Kariere beendet und Hongkong-Ass Minnie Soo stand nicht zur Verfügung. Folglich wusste man vor dem Turnier nicht so recht, wo man stand und was möglich sein würde. Und es war wirklich nicht schlecht, was die Langstädterinnen in Berlin ablieferten. Aber am Ende eben auch nicht gut genug, um den europäischen Topklub ttc berlin eastside ernsthaft in Gefahr zu bringen.

Spielszene aus dem Finale zwischen Nina Mittelham und Franziska Schreiner (Foto: Roscher).

„Zufrieden und glücklich“, „tolle Atmosphäre“ – Stimmen zum Finale

Natürlich war man im Lager der Hauptstädterinnen hoch zufrieden. „Wir haben den Pokal verdient geholt, ich bin sehr zufrieden und glücklich“, gab Trainerin Irina Palina zu Protokoll. „Die Leistung des Teams nicht nur im Finale, sondern im gesamten Turnier war sehr gut. Aber es war nicht nur die Leistung von denen, die gespielt haben, die ganze Bank ist gut mitgegangen und jede hat ihren Teil zu unserem Erfolg beigetragen. Jetzt werden wir ein bisschen feiern und unseren Sieg genießen, aber nur kurz, da wir morgen bereits das nächste Bundesligaspiel haben.“

Auch Chantal Mantz konnte im Finale keine Akzente setzen (Foto: Roscher).

„Das war ein tolles Turnier, mit dem wir in jeder Hinsicht vollauf zufrieden sein können“, so eastside-Präsident Alexander Teichmann. „Zum einen ist die Turnierorganisation absolut reibungslos gelaufen und die Zuschauer waren sehr zufrieden, wobei das fast zu schwach formuliert ist, Begeisterung wäre der treffendere Begriff. Nicht zuletzt aufgrund der herausragenden sportlichen Leistungen war die Stimmung in der Halle sehr gut, es herrschte eine tolle Atmosphäre.“ Teichmann äußerte sich auch zu den sportlichen Aspekten aus Sicht seines Klubs: „Endlich haben wir wieder unser wahres Gesicht gezeigt, das war der ttc eastside, wie wir ihn sehen wollen. Zudem haben wir unseren ersten guten Vorsatz für das neue Jahr wahrgemacht, denn der bestand darin, den Pokal wieder in die Hauptstadt zu holen. Und das haben wir überzeugend und souverän gemeistert. Es hat einfach alles gepasst bis hin zu unseren Aufstellungen, die klug gewählt waren und immer aufgegangen sind.“

Flitterwochen“ (Foto: Roscher)

„Zunächst einmal muss man berlin eastside zum Sieg gratulieren“, so Langstadts Coach Thomas Hauke. „Sie sind verdient Pokalsieger geworden und haben über das gesamte Turnier die beste und konstanteste Leistung gezeigt.“ Hauke weiter: „Ohne Peti und ohne Minnie wussten wir nicht so genau, wo wir stehen. Wir sind in einem so starken Teilnehmerfeld Zweiter geworden, damit können wir absolut zufrieden sein. Besonders im Halbfinale gegen Schwabhausen haben wir eine wirklich gute Leistung abgerufen.“ Mit der Finalaufstellung konnte man keinen Glücksgriff tätigen: „Wir sind im Endspiel mit der Aufstellung auf volles Risiko gegangen und haben Tanja an eins gestellt, die gegen Surjan im Bundesligaspiel gewonnen hatte. Aber heute konnte sie es nicht wiederholen.“ Dies ändert aber nichts an der Gesamteinschätzung: „So oder so: Das positive Gefühl überwiegt, wir haben hier insgesamt gute Leistungen gezeigt und treten die Heimreise zufrieden an.“

Tanja Krämer merkte an: „Für uns war die Zeit zum Regenerieren schon ziemlich knapp nach dem Halbfinale, doch das ist halt so, wenn du 3:2 gewinnst und der Gegner 3:0. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass Yaping spielt und ich das zweite Spiel gegen sie machen und mich etwas länger fokussieren kann. Aber alles in allem bin ich wirklich zufrieden. Ich habe vor dem Turnier gesagt, es wäre ein schöner Erfolg, wenn wir Dritter würden. Und jetzt ist es der 2. Platz geworden. Auch vom Teamgeist hat alles bei uns gepasst. Unter dem Strich überwiegt eindeutig die Zufriedenheit.“

Unmittelbar vor dem Finale wurde Damen-Bundestrainerin Tamara Boros als „Trainerin des Jahres“ geehrt (Foto: Roscher).

Das Spiel in der Übersicht

Tanja Krämer – Sabina Surjan 0:3 (3:11, 7:11, 6:11)

 Franziska Schreiner – Nina Mittelham 2:3 (7:11, 3:11, 11:4, 11:5, 2:11)

Chantal Mantz – Shan Xiaona 1:3 (7:11, 5:11, 11:8, 6:11)

Fotos ganz oben und ganz unten: Siegertypen: Berlin ist Pokalsieger der Saison 2022/23 (Fotos: Dr. Stephan Roscher).

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