SVB-Tischtennis: Bundesliga vom Wochenende
BÖBLINGEN (sc). Mit einem 5:5 nahmen die Tischtennis-Frauen der SV Böblingen recht unerwartet einen Punkt mit von ihrem Bundesliga-Gastspiel beim hessischen TSV Langstadt.
Denn während Tabellennachbar Langstadt vor 205 erwartungsfrohen Zuschauern in Bestbesetzung spielte, hatte die SVB gestern einen massiven Personalengpass. Rosalia Behringer ist schwanger, Annett Kaufmann weilte zu einem Turnier in Schweden und Xu Yanhua ist am Knie verletzt. Die 53-Jährige stellte sich zwar zur Verfügung, musste aber ihre Partien kampflos abgeben. Somit waren schon drei Zähler weg. In den gespielten Partien gab die SV Böblingen ihr Bestes. Gotsch/Yoshida setzten sich souverän im Doppel durch. Nicht minder unangefochten die Leistung von Böblingens Legende Qianhong Gotsch in ihrem ersten Einzel. Mit 11:3, 11:7, 11:4 setzte sich die SVB-Spielerin gegen die Nummer 54 der Weltrangliste, die Taiwanesin Cheng Hsien-Tzu durch, die vor einer Woche immerhin im Halbfinale bei den Portugal Open stand. Schon war Pause in Langstadt, die SVB hielt ein beachtliches 2:2.
Alexandra Kaufmann hielt sich tapfer gegen Langstadts Nummer drei, Monika Pietkiewicz. Die Böblingerin schnappte sich gleich den ersten Satz, konnte aber in den Sätzen zwei und drei nicht nachlegen. Der vierte war umkämpft, ging aber mit 12:10 an Langstadt. „Alex hat riesig gespielt gegen die polnische Nationalspielerin. Sie hätte es fast in den fünften Satz geschafft“, lobte SVB-Trainer Volker Ziegler. Mitsuki Yoshida stellte die Weichen im dritten Satz auf Sieg, als sie gegen Alena Lemmer einen 7:10-Rückstand in einen Erfolg umwandelte. 3:3 der Gesamtstand, immer noch alles offen.
Dann das mit Spannung erwartete Spitzeneinzel, Petrissa Solja gegen Qianhong Gotsch, beide zweifache Europaranglisten-Siegerinnen. Die Böblingerin hatte einen Klasse-Start und ließ die aktuell Europa-Beste und Nummer 20 der Weltrangliste nicht ins Spiel kommen. 11:6 für eine gnadenlos effektive Qianhong Gotsch. Im zweiten Satz sogar 11:3 für die Böblingerin. Im dritten Satz beim 4:1 dann plötzlich ein Bruch im Spiel, Petrissa Solja machte fünf Zähler in Serie und gewann auch den Satz. Im vierten hatte die Böblingerin die Partie wieder im Griff und triumphierte mit 11:6. Beim Stand von 4:4 fehlte noch ein Zähler zum Unentschieden.
Mitsuki Yoshida brachte im dritten Satz gegen Monika Pietkiewicz das Kunststück fertig, beim 10:6 vier Matchbälle herzugeben. Es wäre das Remis gewesen. Auch den vierten Satz verlor die Böblingerin. Im fünften lag sie lange hinten, hatte dann aber einen weiteren Matchball und nutzte ihn tatsächlich zum 11:9. Es war das Remis! Im letzten Einzel kämpfte Alexandra Kaufmann bis zum letzten Ball, konnte aber beim 11:13 im dritten Satz eine Niederlage gegen Alena Lemmer nicht vermeiden.
„Dieses 5:5 ist wirklich unerwartet, so ein Ergebnis kommt nur, wenn wirklich alles für uns optimal läuft. Angefangen bei den passenden Doppeln. Hongi hat heute phänomenal verteidigt, die Länge hat gestimmt und die Abwehr war dicht. Petrissa Solja musste da richtig viel arbeiten“, fasste Volker Ziegler die Partie zusammen.
Die Ergebnisse (Langstadt zuerst genannt): Solja/Cheng – Xu/Alexandra Kaufmann 3:0 kampflos, Pietkiewicz/Lemmer – Gotsch/Yoshida 0:3, Solja – Xu 3:0 kampflos, Cheng – Gotsch 0:3, Pietkiewicz – Alexandra Kaufmann 3:1, Lemmer – Yoshida 1:3, Solja – Gotsch 1:3, Cheng – Xu 3:0 kampflos, Pietkiewicz – Yoshida 2:3, Lemmer – Alexandra Kaufmann 3:0.
Foto: Dr. Stephan Roscher