Spitzenreiter Bingen vor Ablösung

Von Autor|November 16, 2017|bundesliga

Bad Driburger Hoffnung für Deutschland-Tour: Sophia Klee

Die Zeit der TTG Bingen/Münster-Sarmsheim als Spitzenreiter der Damen-Tischtennis-Bundesliga läuft zumindest vorläufig ab. Nach den drei Begegnungen am Wochenden wird entweder Champions-League-Teilnehmer TuS Bad Driburg, Vizemeister SV DJK Kolbermoor oder wieder Triple-Gewinner ttc berlin eastside das spielfreie Team von Ding Yaping als Nummer eins abgelöst haben.

Gleich zwei Chancen dazu bieten sich Bad Driburg: Die Ostwestfalen gastieren zunächst beim TV Busenbach (Samstag) und tags darauf in Kolbermoor. Als Belohnung für die insgesamt rund 2000 km lange Deutschland-Tour hofft Manager Franz-Josef Lingens „auf mindestens zwei Punkte“. Dadurch, meint Lingens weiter, „hätten wir dann erst einmal für die Play-off-Qualifikation einen beruhigenden Vorsprung auf Platz sieben“.

Zu seiner Reisegruppe gehört auch wieder Neuzugang Yan Su als Nummer zwei – und eröffnet Bad Driburg somit den Einsatz von Sophia Klee im unteren Paarkreuz zusammen mit Nationalspielerin Nina Mittelham. Im Ideal- und Extremfall rechnet Lingens mit bis zu sieben Zählern auf den hinteren Positionen: „Nur in Kolbermoor“, so das Kalkül von Lingens, „dürfte unsere frühere Spielerin Katharina Michajlova noch zu stark für Sophia sein.“

Doch schon auf der ersten Zwischenstation in Busenbach muss sich Bad Driburg auf harten Widerstand gefasst machen. In ihrem schon letzten Hinrundenspiel wollen die Gastgeberinnen laut Mannschaftsführerin Jessica Göbel „endlichen den ersten Saisonsieg“.

Die Ex-Nationalspielerin geht in ihrer Erfolgsrechnung („Wir haben mit unseren bisherigen drei Punkten die Play-offs in der eigenen Hand“) von einem Punkt in ihrem eigenen noch ungeschlagenen Doppel mit Tanja und weiteren Erfolgen ihrer „jungen Wilden“ aus. Ob Yvonne Kaiser, Anastasia Bondareva oder Leonie Hartbrich: „Sie brennen darauf, zuhause alles zu zeigen, was sie können.“

Kolbermoor erwartet Bad Driburg aufgrund der zu erwartenden Aufstellung mit einer gehörigen Portion Respekt. „Mit Yan Su oben wird das für uns kein Selbstläufer und sicher wieder wie zuletzt beim 6:4 beim SV Böblingen eine ganz enge Kiste“, orakelt Manager Michael Fuchs.

Grundsätzlich gehe sein Team optimistisch mit der Hoffnung auf einen weiteren Sieg in die Begegnung, doch dafür sind seiner Meinung nach Siege der zuletzt noch um ihre Form kämpfenden Nationalspielerin Sabine Winter unverzichtbar: „Sabine hat nach ihrer längeren Pause zwar eine schwere Phase, aber wir brauchen ihre Punkte.“

Unterdessen sind beim Duell zwischen Titelverteidiger Berlin und dem noch sieglosen Schlusslicht TTK Anröchte die Rollen klar verteilt. „Wir freuen uns gegen eine solch starke über den jeden Punkt oder auch schon über jeden Satzgewinn“, beschreibt TTK-Manager Manfred Vogel die trotz des Einsatzes von Spitzenspielerin Wang Aimei ungleiche Ausgangslage. Unter Druck sieht Vogel den Aufsteiger denn auch keinesfalls: „Wir wollen die Punkte für die Play-offs nicht gegen Berlin holen.“

Beim Meister gilt denn auch der vierte Erfolg im vierten Spiel als Pflicht. „Alle andere als ein Sieg wäre eine Sensation“, umreißt Manager Andreas Hain die Erwartungen.

Spannender als die Frage nach dem Endergebnis erscheint somit das Debüt von Neuzugang Shiho Matsudaira. Die Japanerin traf zu Wochenbeginn in Deutschland ein und überzeugte Trainerin Irina Palina auf Anhieb. „Der erste Eindruck von ihr positiv“, meinte die Russin.

Matsudaira wird auch aufgrund der Wettkampfpause der Mixed-WM-Dritten Petrissa Solja zusammen mit Spitzenspielerin Shan Xiaona und der trotz Schwangerschaft erneut antretenden Kathrin Mühlbach aufschlagen. Offen ist bei Berlin lediglich noch die Frage, ob Georgina Pota oder wieder Palina selbst das ttc-Quartett komplettieren.

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