Siege für Berlin und Langstadt am Samstag
Mit Auswärtssiegen endeten die beiden Auftaktpartien des „Großkampf-Wochenendes“ in der 1. Bundesliga Damen. Die Favoriten behielten die Oberhand, wobei, etwas überraschend, der ttc berlin eastside beim 6:3-Erfolg in Böblingen härter zu kämpfen hatte als der äußerst souverän auftretende TSV Langstadt beim 6:1 in Bingen. Am Sonntag geht es weiter mit drei teilweise weichenstellenden Partien. Böblingen empfängt Weinheim, Bingen den ttc eastside und Langstadt Angstgegner Kolbermoor.
SV Böblingen – ttc berlin eastside 3:6
Mit 3:6 unterlag die SV Böblingen am Samstagnachmittag dem hoch favorisierten Ligaprimus ttc berlin eastside nach recht passabler Leistung.
Bei Berlin, das ohne Nina Mittelham und Shan Xiaona antrat, feierte die Singapur-Chinesin Lin Ye ein erfolgreiches Bundesliga-Debüt mit einem Erfolg im Doppel gemeinsam mit Britt Eerland (3:0 gegen Qianhong Gotsch/Annett Kaufmann) und Einzelsiegen gegen Alexandra Kaufmann (3:0) und Mitsuki Yoshida (3:1). Ferner punkteten für den Triple-Sieger der Saison 2020/21 Britt Eerland (3:0 gegen Annett Kaufmann), die ins vordere Paarkreuz hochgerückte Ding Yaping (3:1 gegen Annett Kaufmann) und Jessica Göbel (3:1 gegen Mitsuki Yoshida).
Für Böblingen waren die sehr stark spielende Qianhong Gotsch (3:1 gegen Ding Yaping, 3:0 gegen Britt Eerland) sowie das Doppel Mitsuki Yoshida/Alexandra Kaufmann (3:1 gegen Jessica Göbel/Ding Yaping) erfolgreich.
SVB-Coach Sönke Geil bewertete die Partie wie folgt: „Es war die erwartete Niederlage. Allerdings ist es für uns besser gelaufen als gedacht. Annett Kaufmann merkte man die hohe Belastung durch die vielen Turniere zuletzt an.“ Nicht sehr zufrieden mit sich und der Welt zeigte sich die angesprochene, zuletzt mit großem Erfolg von Turnier zu Turnier eilende Nummer zwei der Böblingerinnen, die mit ihren 15 Jahren bereits das Gardemaß von 1,80 Metern erreicht hat. „Ich treffe keinen Ball“, beklagte sich Kaufmann Mitte des ersten Satzes gegen Ding Yaping. Ihre ältere Schwester Alexandra hatte dagegen Grund zur Freude. Ihr überraschender Erfolg im Doppel an der Seite von Mitsuki Yoshida war ihr erster Bundesligasieg überhaupt. Und Qianhong Gotsch freute sich über ihre gute Form: „Ich trainiere mehr, jetzt läuft es wieder besser.“
„Ein klassischer Arbeitssieg mit einer ausgeglichenen Mannschaftsleistung“, bilanzierte eastside-Manager Andreas Hain. „Im hinteren Paarkreuz waren wir klar stärker als Böblingen. Auch Jessica hätte wohl ihr Match gewonnen. Jetzt geht‘s morgen nach Bingen, da wollen wir dann nachlegen.“
Die Berlinerinnen, Spitzenreiter mit nun 11:1 Punkten, sind auch bei den Rheinhessinnen (Platz 6, 4:8 Zähler) klarer Favorit. Die Partie beginnt um 14 Uhr in der Sporthalle am Binger Mäuseturm.
Für Böblingen (Platz 8, 0:8 Punkte) geht es am Sonntag richtig um die Wurst. Die erneut im Tischtenniszentrum am Silberweg stattfindende Partie gegen den TTC 1946 Weinheim (Platz 7, 2:10 Punkte) hat richtungsweisenden Charakter im Kampf um den Klassenerhalt. Man hofft, dass Qianhong Gotsch die starke Form vom Berlin-Spiel erneut abrufen kann und ihre Mitspielerinnen etwas mehr beisteuern als gegen den Serienmeister. Es geht bereits um 10.30 Uhr los.
TTG Bingen/Münster-Sarmsheim – TSV Langstadt 1:6
Fünf Stunden später begann die zweite Samstagspartie, in der der TSV Langstadt mit einem nie gefährdeten 6:1-Erfolg in Bingen ein starkes Signal an die Konkurrenz aussendete, dass er den Kampf um die vorderen Tabellenplätze aufgenommen hat.
Für die Gäste aus Südhessen punkteten Petrissa Solja zweifach (jeweils 3:0 gegen Giorgia Piccolin und Mie Skov) sowie je einmal Chantal Mantz (3:1 gegen Mie Skov) und Tanja Krämer (3:1 gegen Anastasia Bondareva). Auch war man in beiden Doppeln erfolgreich, was die Weichen frühzeitig auf Sieg stellte: Krämer/Schreiner besiegten Kamath/Mynarova mit 3:1, Solja/Mantz setzten sich gegen Piccolin/Bondareva ohne Satzverlust durch.
Für den Ehrenpunkt der Rheinhessinnen sorgte die Inderin Archana Girish Kamath, die das spannende Match gegen Franziska Schreiner mit 3:2 gewinnen konnte.
„Wir haben gegen eine sehr starke Mannschaft aus Langstadt verloren“, so das Urteil von Bingens Teamcoach Frank Liesenfeld. „Aber auch in unserem Team gab es einige „Lichtblicke“ mit knappen Sätze und guten Ballwechseln. Die 62 Zuschauer sahen guten Tischtennissport.“
Manfred Kämmerer, Sportlicher Leiter des TSV Langstadt: „Es war ein klarer und in der Höhe auch verdienter Sieg. Die zwei gewonnenen Doppel haben uns zusätzliche Sicherheit gegeben und haben Bingen wohl den Glauben genommen, heute etwas gegen uns zu holen.“
Am Sonntag werden es die Rheinhessen erneut äußerst schwer haben, denn der Gegner heißt, erneut in heimischer Halle, ttc berlin eastside (14 Uhr), der nach dem etwas mühsamen Sieg in Böblingen in Bingen vermutlich vom ersten Ball an Vollgas geben wird, um den Gegner erst gar nicht an einer Chance schnuppern zu lassen.
Sollte sich Langstadt zu Hause gegen Angstgegner Kolbermoor (Spielbeginn ebenfalls 14 Uhr) in ähnlich starker Form wie am Binger Mäuseturm präsentieren, könnte es sehr, sehr spannend werden. Beide liegen in der Tabelle momentan nach Punkten (jeweils 7:3) gleichauf, Langstadt hat das etwas bessere Spielverhältnis. Das dritte Team mit 7:3 Zählern, der TSV Schwabhausen, ist an diesem Wochenende spielfrei.
Beitragsbild ganz oben: Erfolgreiches Bundesligadebüt: Lin Ye (ttc berlin eastside, Foto: ITTF).