Play-off-Halbfinale: Berlinerinnen gehen mit weißer Weste ins zweite Spiel
Im ersten Play-off-Halbfinalspiel zwischen dem ttc berlin eastside und Liga-Neuling ESV Weil ist der Titelverteidiger seiner Favoritenrolle mit einem 8:0-Sieg gerecht geworden. Nach dem knappen 5:3-Sieg im Januar in der Punktrunde waren die Berlinerinnen um Führungsspielerin Shan Xiaona gewarnt und hoch konzentriert.
Nicht alle Partien waren jedoch so eindeutig, wie das Gesamtergebnis vermuten lässt. Zwar konnte Weils Polina Trifonova, im Viertelfinale gegen Schwabhausen noch Matchwinnerin, diesmal nur einen einzigen Satz für sich verbuchen, doch Teamkollegin Ievgeniia Sozoniuk zwang Nina Mittelham in den Entscheidungsdurchgang. Und Izabela Lupulesku erspielte sich gegen Abwehrstrategin Ding Yaping immerhin eine 2:1-Satzführung.
Das Rückspiel ist am Sonntag um 13 Uhr. Der ttc trägt beide Halbfinalpartien in der Hauptstadt aus, Schauplatz ist die ASP.5-Sporthalle am Anton-Saefkow-Platz in Berlin-Lichtenberg. Die Vereine haben sich pragmatisch und kostensparend darauf geeinigt, zumal ein echter Heimvorteil ohne Zuschauer fehlt. Auch die Partie am Sonntag wird im Livestream bei Sportdeutschland.tv gezeigt.
Natürlich ist noch keine endgültige Entscheidung gefallen, theoretisch könnte Weil ja das zweite Duell am Sonntag gewinnen. Der Hauptstadtklub hat nun aber alle Trümpfe in der Hand. Bereits mit einem Unentschieden würde Berlin ins Endspiel um die Deutsche Meisterschaft einziehen – und es sieht so aus, als käme es zum Traumfinale zwischen eastside und Kolbermoor. „Das Ergebnis liest sich deutlicher als der Spielverlauf war. Die Weilerinnen haben sehr gut dagegen gehalten“, so das Fazit von ttc-Trainerin Irina Palina. „Morgen geht es wieder bei null los. Wir müssen morgen wieder mit 100 Prozent Konzentration zu Werke gehen.“
Doris Spiess fand das Ergebnis recht drastisch: „Ja, das sieht heftig aus. Wir haben eigentlich schon mit einer Niederlage gerechnet, trotzdem haben wir uns gut verkauft.“ Weils Abteilungsleiterin präzisierte dies: „Leider konnten wir die Chancen, die wir hatten, nicht nutzen. Ievgeniia Sozoniuk zum Beispiel, die eine 2:0-Führung gegen Nina Mittelham nicht nach Hause bringen konnte, oder Izabela Lupulesku, die sich gegen Ding Yaping erst im fünften Satz geschlagen geben musste. Auch Sophia Klee und Polina Trifonova zeigten eine gute Leistung.“ Dies soll natürlich, so Doris Spiess, nicht heißen, dass der ttc eastside nicht hochverdient gewonnen habe: „Am Ende waren die Berlinerinnen doch immer einen Tick besser oder routinierter. Der klare Sieg für Berlin geht also völlig in Ordnung, auch wenn wir uns vielleicht den einen oder anderen Punkt gewünscht hätten. Aber es gibt ja noch ein zweites Spiel, vielleicht haben wir da etwas mehr Glück.“
Zeitgleich geht der TSV Langstadt nach seiner 1:7-Heimniederlage bei der DJK SV Kolbermoor an die Tische.
Damen, Play-off-Halbfinale, 1. Spiel
ttc berlin eastside – ESV Weil
Shan Xiaona – Polina Trifonova 3:0 (9,7,6)
Nina Mittelham – Ievgeniia Sozoniuk 3:2 (-9,-7,9,7,8)
Britt Eerland – Sophia Klee 3:1 (-7,6,14,3)
Ding Yaping – Izabela Lupulesku 3:2 (6,-9,-11,2,6)
Shan – Sozoniuk 3:0 (5,6,2)
Mittelham – Trifonova 3:1 (10,13,-14,8)
Eerland – Lupulesku 3:0 (2,8,2)
Ding – Klee 3:0 (2,8,2)
Rückspiele am Sonntag
ttc berlin eastside – ESV Weil
SV DJK Kolbermoor – TSV Langstadt (beide 13.00 Uhr)
Beitragsbild oben: Wackelte etwas, fiel aber nicht: Die amtierende Deutsche Meisterin Nina Mittelham.
Text: Dr. Stephan Roscher
Fotos: Marco Steinbrenner, Dr. Stephan Roscher