Gelungener Play-off-Auftakt für Kolbermoor

Von Stephan Roscher|April 10, 2021|bundesliga

TSV Langstadt – SV DJK Kolbermoor 1:7

Meisterschaftsmitfavorit SV DJK Kolbermoor, Zweiter der Punktrunde, ist am Freitagabend optimal in die Play-off-Halbfinals gestartet. In Langstadt durfte man sich in Topbesetzung nach sehr starker Leistung über einen hohen 7:1-Sieg freuen. Verdient, denn die Oberbayern waren das bessere Team in einer keineswegs langweiligen Partie, aber vom Ergebnis gewiss etwas zu drastisch ausgefallen – die Gastgeberinnen hatten in einigen Matches durchaus Siegchancen, konnten diese aber nur in einem Fall nutzen, während Kolbermoor auch einen Tick cleverer und abgezockter wirkte.

Familie Schreiner (links Franziska, in der Mitte Mutter Yunli) coacht Dina Meshref.

Für den Sieger punkteten Fu Yu (3:0 gegen Dina Meshref, 3:2 gegen Petrissa Solja), Kristin Lang (3:1 gegen Solja, 3:2 gegen Meshref), Yuan Wan (3:1 gegen Franziska Schreiner, 3:0 gegen Tanja Krämer) sowie Svetlana Ganina (3:1 gegen Schreiner). Für den Langstädter Ehrenpunkt sorgte Tanja Krämer, die bei ihrem 3:0 über Svetlana Ganina wieder einmal zeigte, dass ihr das Spiel gegen Abwehr sehr gut liegt. Der zweite Durchgang im Spitzenpaarkreuz erwies sich als weichenstellend. Kolbermoor führte mit 3:1 und sowohl Petrissa Solja (gegen Fu Yu) als auch Dina Meshref (gegen Kristin Lang) lagen aussichtsreich im Rennen – ein 3:3 lag eigentlich in der Luft, doch am Ende gingen beide Matches im Entscheidungssatz mit jeweils zwei Punkten Unterschied an die Gästemannschaft, die am Freitag immer dann besonders auftrumpfte und großen Siegeswillen zeigte, wenn es in die entscheidende Phase ging.

Am Sonntag (13 Uhr) steigt das Rückspiel in Kolbermoor. Mit einem weiteren Sieg können Kristin Lang und Kolleginnen den Finaleinzug perfekt machen, während Langstadt nun unter Druck steht und gewinnen muss, um ein drittes Spiel zu erzwingen.

„Wir sind heute etwas unter Wert geschlagen worden“, meinte Langstadts Sportlicher Leiter Manfred Kämmerer. „Es waren durchaus Chancen da, das eine oder andere Spiel noch zu gewinnen und das Ergebnis etwas freundlicher zu gestalten. Da hatte Kolbermoor in der einen oder anderen Situation auch etwas mehr Glück als wir.“ Nun fokussiert man sich ganz auf das Rückspiel: „Jetzt gilt die volle Konzentration dem zweiten Spiel am Sonntag in Kolbermoor. Hier möchte das Team wiederum eine gute Leistung zeigen. Wenn dann noch das Quäntchen Glück zum richtigen Moment dazu kommt, ist durchaus ein deutlich besseres Ergebnis möglich.“

„Das war heute eine sehr unglückliche Niederlage gegen Kristin Lang für mich. Drei Matchbälle nicht zu verwerten, ist mir schon länger nicht passiert“, so Langstadts Nummer zwei, Dina Meshref, die leicht angefressen war, dass ihr auf den letzten Metern vor dem Ziel die Luft ausgegangen war. „Das Ergebnis ist etwas zu hoch ausgefallen, doch Kolbermoor ist gerade jetzt mit Fu Yu auch sehr stark besetzt.“

Fu Yu erfüllte die hohen Erwartungen mit zwei Siegen im Spitzenpaarkreuz.

„Das Ergebnis spiegelt nicht den knappen Spielverlauf wieder“, urteilt Kolbermoors Trainer Michael Fuchs. „Es war für mich in vielen Spielen das erwartete Spiel auf Augenhöhe, in welchen wir diesmal unsere Chancen sehr konsequent nutzen konnten.  Meine Spielerinnen haben durch die Bank gekämpft und tolle Spiele abgeliefert. Manche Spiele wurden meiner Meinung nach auch dadurch entschieden, dass wir vielleicht noch einen Tick heißer auf den Sieg waren, als unsere Gegnerinnen.“ Natürlich wollen die Oberbayern am Sonntag das Finalticket lösen, doch Fuchs rechnet durchaus mit heftigem Widerstand der Langstädterinnen: „Wir haben jetzt natürlich eine gute Ausgangslage für das zweite Halbfinale, dennoch ist das keineswegs eine Vorentscheidung. Langstadt wird erneut der schwer zu spielende Gegner werden, aber wir werden uns auch auf den Sonntag sehr gut vorbereiten und wollen dort den Einzug ins Finale klar machen.“

Beitragsbild oben: Zwei starke Auftritte: Yuan Wan.

Text & Fotos (3): Dr. Stephan Roscher

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