Ein letztes „Endspiel“ zum Vorrunden-Finale

Von Autor|April 6, 2018|bundesliga

Gegen künftigen Klub im Blickpunkt: Bad Driburgs Nina Mittelham (Foto: Straede)

06.04.2018 (redaktion) Endlich mal ein Montag-Spiel mit Pfiff: Anders als in der Fußball-Bundesliga sorgt in der Damen-Tischtennis-Bundesliga zu Wochenbeginn ein „Endspiel“ zum Vorrunden-Finale noch einmal für mächtig Spannung. In dem Match am seltenen Spieltermin kämpft Titelverteidiger ttc berlin eastside im Fernvergleich mit „Vize“ SV DJK Kolbermoor auf den letzten Drücker um die direkte Halbfinal-Qualifikation, benötigt zum Sprung auf Platz zwei an Kolbermoor vorbei in der Neuauflage des Pokalfinales gegen den TuS Bad Driburg allerdings mindestens einen 6:2-Sieg. Die Ostwestfalen hingegen könnten sich durch einen Erfolg am Tisch des Meisters noch auf Rang vier verbessern und damit für das bereits feststehende Play-off-Viertelfinalduell mit dem TV Busenbach den Heimvorteil für ein eventuell notwendig werdendes Entscheidungsspiel sichern.

Ganz ohne Bedeutung für die Tabelle und Play-offs ist schon am Sonntag die Begegnung zwischen Aufsteiger TTK Anröchte und der TTG Bingen/Münster-Sarmsheim. Die Hausherrinnen stehen ebenso schon als Tabellensechster und Teilnehmer an der Finalrunde fest wie Bingen als Gewinner der Vorrunde.

Im Berliner Lager herrscht vor Bad Driburgs Gastspiel nur wenig Optimismus für einen versöhnlichen Ausklang der von Personalproblemen geprägten Vorrunde durch den direkten Einzug in die Vorschlussrunde ohne den Umweg über das Viertelfinale. „Wir werden natürlich alles versuchen, aber ernsthaft betrachtet können wir wohl schon mit einem 5:5 zufrieden sein“, meint eastside-Präsident Alexander Teichmann zu den Aussichten seiner Mannschaft.

Nur durch ein 6:2 oder einen noch höheren Sieg kann der Pokalsieger noch Kolbermoor vom zweiten Platz und aus den Halbfinals verdrängen. Alle anderen Ergebnisse würden für den Triple-Gewinner der vergangenen Saison zwei zusätzliche Spiele im „kleinen Viertelfinale“ gegen Anröchte bedeuten. „Vermutlich wird uns die Realität nach dem Spiel gegen Driburg endgültig eingeholt haben“, unkte Teichmann.

Zusätzliche pikant macht das Duell der bereits verkündete Wechsel von Bad Driburgs Nationalspielerin Nina Mittelham zur neuen Saison nach Berlin. „Wir hoffen, dass Nina ihr bestes Tischtennis noch nicht gegen uns, sondern erst ab Sommer für uns zeigen wird“, meinte Teichmann augenzwinkernd zur nicht alltäglichen Situation.

TuS-Manager Franz-Josef Lingens setzt hingegen auf einen bestmöglichen Auftritt seiner Nummer eins gegen ihren künftigen Klub. „Wir wollen Berlin nichts schenken und wenigstens probieren, noch den vierten Platz zu erreichen“, sagte Lingens vor dem Trip in die Hauptstadt.

Allerdings ist beim Pokalfinalisten noch lange offen gewesen, welche Spielerin hinter Mittelham, Sarah de Nutte und Sophia Klee das TuS-Quartett komplettieren wird: „Der ungewöhnliche Spieltermin macht das für unsere Spielerinnen wirklich kompliziert“, beschrieb Lingens die Problematik der in Betracht kommenden Teilzeit-Profis in seinem Team.

Unter Druck stehe sein Team allerdings nicht. „Platz vier wäre natürlich schön, aber wir könnten auch damit leben, wenn es nicht mehr klappt“, meint Lingens.

Völlig befreit von jeglichen Rechenschiebereien treten Anröchte und Bingen gegeneinander an. Schon vor dem nur rein statistisch relevanten Duell mit dem Spitzenreiter, für das TTK-Vorsitzender Manfred Vogel den Einsatz von Nachwuchsspielerin Annika Kerkhoff ankündigte, gilt das Hauptinteresse der Gastgeber der Ermittlung ihres Play-off-Gegners durch das Montag-Spiel: „Wir warten darauf, ob wir für das Play-off unsere Hotelzimmer in Kolbermoor oder Berlin buichen müssen“, sagte Vogel.

Auch Bingens Mannschaft tritt die Reise nach Westfalen geradezu tiefenentspannt an. „Wir wollen die Vorrunde, in der wir wirklich durchgehend gute Leistungen gebracht haben, anständig zu Ende bringen“, sagte Manager Joachim Lautebach zu den Erwartungen an sein Team.

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