Dachau in Spiellaune, Bingen ohne Chance
TSV Dachau 65 – TTG Bingen/Münster-Sarmsheim 6:2
Die Frage, wer zum Herbstmeister in der 1. Bundesliga Damen avanciert, entscheidet sich am Sonntag und Montag ausschließlich zwischen dem TSV Langstadt und dem ttc berlin eastside. Nach der heutigen Niederlage der TTG Bingen/Münster-Sarmsheim beim TSV Dachau 65, sind die Rheinhessen, die zuvor noch theoretische Chancen auf den “Platz an der Sonne” besessen hatten, aus dem Rennen. Die Oberbayern waren beim 6:2-Sieg das überlegene Team und agierten auf den Positionen eins bis drei äußerst souverän.
Kurios, gerade für diese Liga, in der es sonst so viele enge, umkämpfte Partien gibt, war, dass sieben von acht Matches lediglich über drei Sätze gingen. Sabine Winter, Liu Yangzi und Tin-Tin Ho präsentierten sich in Galaform und ließen ihre Gegnerinnen kaum zum Luftholen kommen. Über ein 1:1 in den Doppeln – Winter/Liu ließen gegen Rakovac/Mynarova nichts anbrennen, Tomanovska/Kuzmina besiegten Ho/Nikitchanka -, konnte der Gastgeber schnell auf 4:1 davonziehen: Winter ließ Katerina Tomanovska keine Chance, Liu gab sich gegen Lea Rakovac nicht die geringste Blöße und Penholder-Ass Ho machte mit Karolina Mynarova kurzen Prozess.
Im einzigen engen Match des Abends konnte sich dann die erneut starke Elena Kuzmina knapp mit 11:9 im fünften Satz gegen Defensivspielerin Alina Nikitchanka durchsetzen und verkürzte auf 2:4. Doch dann waren wieder Sabine Winter und Liu Yangzi an der Reihe und machten gegen Rakovac beziehungsweise Tomanovska den Sack zu – wobei es in diesen beiden Matches zwar auch 3:0-Erfolge gab, doch immerhin gingen vier von sechs Sätzen in die Verlängerung. Im zweiten Durchgang des vorderen Paarkreuzes machten die Spielerinnen aus Rheinland-Pfalz eine bessere Figur als zu Anfang der Begegnung. Die Dachauerinnen waren aber auch noch nervenstärker.
“Wir haben eine absolute Topleistung gezeigt”, freute sich deren Trainer Alexander Yahmed. “Aber das Ergebnis schmeichelt uns trotzdem, Bingen war weit stärker, als es das Resultat zeigen könnte. Ich bin froh, dass wir genau heute eine so perfekte Partie liefern konnten.”
“Wir haben heute gegen starke Dachauerinnen gespielt. Auch wenn das Ergebnis einen Tick zu hoch ausgefallen ist, war es ein verdienter Sieg unseres Gegners”, konstatierte Bingens Vorsitzender Joachim Lautebach: “Leider haben wir vorne kein Break geschafft, auch wenn Lea gegen Sabine Winter sehr gut gespielt und lange geführt hat. Auch Katerina hat gegen Liu Yangzi gut gespielt, doch in dieser Besetzung ist Dachau halt sehr stark. Mit der Vorrunde sind wir trotzdem zufrieden. Ich bin mal gespannt, wie es bei den Spielen morgen und am Montag laufen wird und denke, das Feld wird dann noch dichter zusammenrücken.” Lautebach fügte hinzu: „Ich bin gespannt auf die Rückrunde.“
Das Doppel Kuzmina/Tomanovska sicherte ihrem Team einen Punkt im Doppel. Elena Kuzmina (rechts) zeigte sich später auch im Einzel stark und besiegte Nikitchanka – ihre Vorrundenbilanz von 8:5 im hinteren Paarkreuz kann sich sehen lasen, ebenso das 5:2 im Doppel mit Tomanovska (Foto Roscher).
Die TTG hat eine insgesamt aus Sicht des Vereins gute Vorrunde mit 7:7 Punkten abgeschlossen und bleibt, zumindest bis morgen, Tabellendritter, könnte aber noch von Böblingen und Dachau überholt werden.
Der TSV, der am Sonntag Spitzenreiter TSV Langstadt empfängt, ist durch den Heimsieg gleich einmal vom siebten auf den vierten Tabellenplatz gesprungen – 6:6 der aktuelle Punktestand. So schnell geht das in der 1. Bundesliga Damen, bei dem ausgeglichenen Feld kann ein einziger Sieg schon Wunder bewirken. Und wenn man morgen erneut in einer solchen Form an die Tische geht, werden sich die Langstädterinnen etwas sehr Gutes einfallen lassen müssen. Ein Remis würde ihnen erheblich weiterhelfen, bei einer Niederlage jedoch würde vieles auf Berlin hindeuten, das tags darauf dann vor heimischer Kulisse gegen Weinheim alles klar machen könnte.
Die weiteren Partien des letzten Vorrundenspieltags: TTC 1946 Weinheim – SV Böblingen (Sonntag, 12 Uhr), TSV Dachau 65 – TSV Langstadt (Sonntag, 14 Uhr), ttc berlin eastside – TTC 1946 Weinheim (Montag, 17.30 Uhr).
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Beitragsbild oben: Liu Yangzi war mit zwei Einzelerfolgen und einem Doppelpunkt am Dachauer Sieg beteiligt (Foto Roscher).