3:1-Hinspielsieg in Metz: Berlin kommt dem Finale ein gutes Stück näher
In der European Champions League Women hat der ttc berlin eastside das Tor zum Finale ein gutes Stück weit aufgestoßen. Der Hauptstadtklub hat am Dienstagabend das Halbfinal-Hinspiel beim französischen Meister Metz TT nach einer starken, hochkonzentrierten Leistung mit 3:1 gewonnen und scheint gut gewappnet für das Rückspiel am Freitag in Berlin.
Eine glänzend aufgelegte Nina Mittelham konnte sowohl die Russin Mariia Tailakova als auch die Rumänin Adina Diaconu bezwingen. Auch Shan Xiaona war gegen Diaconu erfolgreich. Lediglich die angeschlagene Britt Eerland musste Ex-Europameisterin Jiaduo Wu zum zwischenzeitlichen 1:2 aus Sicht der Französinnen gratulieren.
Shan öffnet die Tür
Zu den einzelnen Matches: Das erste Spiel in einer solch wichtigen Begegnung hat natürlich oft zentrale Bedeutung und ist nicht selten der Türöffner für eine Mannschaft. Und genau so war es am Dienstag. Das wirklich souveräne 3:0 von Shan Xiaona, in der Weltrangliste inzwischen wieder auf Position 27 notiert, über die 22-jährige Rumänin Adina Diaconu war so ein Match, das ihr Team richtig gut und mit viel Selbstvertrauen in die Partie brachte und dem Team aus Lothringen gleich einen Schuss vor den Bug verpasste und die Botschaft aussendete: An uns kommt ihr heute nicht vorbei! Auf seiner Facebookseite kommentierte das der ttc eastside so: „Auftakt gelungen. Nana hat Diaconu im Griff, siegt sicher 3:0 und bringt eastside 1:0 in Führung. Kann Nina nachlegen? Daumen drücken hilft.“
Mittelham kann nachlegen
Nun also musste Nina Mittelham versuchen, gegen die kampfstarke 20-jährige Russin Mariia Tailakova (Weltrangliste Platz 77) nachzulegen. Und dieses Match wurde zu einer richtigen Herausforderung für die 25-jährige Europe Top 16-Gewinnerin des Jahres 2021. Tailakova legte zweimal nach Sätzen vor, doch die Deutsche blieb dran und konnte jedes Mal ausgleichen. Im als Kurzsatz gespielten Entscheidungsdurchgang hatte Mittelham schließlich mit 6:3 die Nase vorn. 2:0 – die halbe Miete. Auf Facebook vermeldete eastside dazu: „Puh! Unsere Nina hat‘s spannend gemacht, im richtigen Moment noch die Kurve bekommen und mit einer Leistungssteigerung und starken Nerven 3:2 gewonnen.“
Eerland geht verletzt in die Box und verliert
Nun spekulierte man darauf, dass die Niederländerin Britt Eerland gegen die inzwischen 44-jährige frühere DTTB-Nationalspielerin Jiaduo Wu bereits alles klarmachen würde. Doch dann kam die Hiobsbotschaft aus Metz: „Britt hat sich nach Meldung der Aufstellung verletzt. Änderung war nicht mehr möglich … Sh… happens. Daumen drücken mehr als notwendig!!“ (Facebook ttc eastside). Doch das half nicht. Wu hatte das Match weitgehend im Griff und siegte mit 3:0, wobei die letzten beiden Sätze recht eng waren. „Noch wissen wir nicht, wie schwer Britts Verletzung ist. Kompliment jedenfalls für ihren Kampfgeist“, so der Verein.
Mittelham packt den Sieg in trockene Tücher
Jetzt war Nina Mittelham erneut gefordert. Gegen Diaconu machte sie vom ersten Ball an deutlich, dass sie den Tisch nur als Siegerin verlasen wollte. Die beiden ersten Sätze gingen mit 11:6 und 11:7 klar an die deutsche Nationalspielerin. Im dritten Durchgang machte sie es nach deutlicher Führung nochmal spannend, musste in die Verlängerung und konnte erst ihren vierten Matchball zum 13:11 nutzen. Es war vollbracht! Auf Facebook lesen wir dazu: „Ende gut, alles gut. Nina beweist ihre Qualitäten als Führungsspielerin und bringt das Match nach Hause. …. Danke für Eure Unterstützung und das Daumendrücken. Es hat geholfen.“
Günstige Ausgangsposition
Der 3:1-Auswärtssieg bedeutet eine günstige Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Freitag in Berlin – mehr aber noch nicht. Schon vor der Partie hatte eastside-Trainerin Irina Palina gesagt: „Unser Ziel ist, uns in Metz die Grundlage für einen erneuten Einzug ins Finale zu erarbeiten. Eines ist sicher: Die Entscheidung wird erst im Rückspiel in Berlin fallen.“ Das kann man unterstreichen. Noch ist das Team aus dem Département Moselle nicht endgültig besiegt, zumal das geänderte CL-Reglement der ETTU die Chancen des Verlierers des ersten Spiels erhöht. Noch könnte es also durchaus sein, dass erst das neu eingeführte „Golden Match“ für die Entscheidung sorgt. Doch so weit wollen es Nina Mittelham und Kolleginnen erst gar nicht kommen lassen.
Zum zweiten Mal in Folge kommt es im Halbfinale der Champions League zum Duell zwischen eastside und Metz. Im Dezember 2020, in der CL-Bubble von Linz, zog der ttc nach einem hart umkämpften 3:1-Sieg über die Nordfranzösinnen ins Finale ein und gewann später die Königsklasse. Damals gab es nur ein Match. Diesmal greift wieder der traditionelle Hin- und Rückspiel-Modus. Vielleicht kein schlechtes Omen, wenn der Weg zum möglichen Titel wieder über Metz erfolgt. Die erste von zwei Halbfinal-Hürden ist jedenfalls genommen und in der Form vom Dienstag besitzt man gute Karten, am Freitag im Rückspiel in eigener Halle auch die zweite Hürde zu meistern.
Metz TT – ttc berlin eastside 1:3
Adina Diaconu – Shan Xiaona 0:3 (8:11, 3:11, 6:11)
Mariia Tailakova – Nina Mittelham 2:3 (11:6, 9:11, 11:8, 6:11, 3:6)
Jiaduo Wu – Britt Eerland 3:0 (11:6, 12:10, 11:9)
Adina Diaconu – Nina Mittelham 0:3 (6:11, 7:11, 11:13)
Foto: Titelverteidiger ttc berlin eastside ist am Dienstagabend dem diesjährigen Finale in Europas Königsklasse ein gutes Stück näher gekommen (Bild: Verein).