Top-Duo mit Demonstrationen der Stärke
Herbstmeister TTG Bingen/Münster-Sarmsheim und „Vize“ SV DJK Kolbermoor haben in der Damen-Tischtennis-Bundesliga Demonstrationen ihrer Stärke abgeliefert. Durch Kantersiege setzte sich das Führungsduo zunächst an der Tabellenspitze fest, wenngleich das Rennen um die beiden Fixplätze im Play-off-Halbfinale im Dreikampf mit Titelverteidiger ttc berlin eastside weiter offen bleibt. Pokalfinalist TuS Bad Driburg kann unterdessen nach der endgültig gesicherten Play-off-Teilnahme verstärkt auf den strategisch wichtigen vierten Tabellenplatz hoffen.
Bingen behauptete seine Tabellenführung durch ein klares 6:1 gegen Bad Driburg, nachdem die Ostwestfalen 24 Stunden zuvor durch ein 6:2 gegen das dezimierte Schlusslicht SV Böblingen sämtliche Restzweifel an seinem Einzug in die Finalrunde beseitigt hatte. Kolbermoor fertigte Aufsteiger TTK Anröchte unterdessen sogar mit 6:0 ab, so dass im Kampf um den sechsten und letzten Play-off-Platz alle Anzeichen auf einen Showdown zwischen dem Erstliga-Rückkehrer und Böblingen hindeuten.
Bingens Erfolg gegen Bad Driburg geriet nach den geteilten Doppeln zu keiner Zeit ernsthaft in Gefahr. Begünstigt wurde der klare Sieg letztlich allerdings auch durch eine Erkältung von Bad Driburgs Spitzenspielerin Nina Mittelham. Die Nationalspielerin, deren Abschied zum Saisonende mit noch unbekanntem Ziel die Ostwestfalen nach Spielende bestätigten, schenkte im dritten Spiel der Gäste binnen drei Tagen ihr Spitzeneinzel gegen Ding Yaping nach vorherigen Niederlagen im Doppel und danach gegen Hana Matelova ab.
Im Lager der Gastgeber ließ sich Manager Joachim Lautebach vom deutlichen Ergebnis nicht blenden: „Einge Spiele waren knapper, als es das Resultat aussagt.“ Gleichwohl erhofft sich Lautebach davon Rückenwind für den Endspurt um die beiden Halbfinalplätze: „Unsere Ausgangsposition ist günstig, so dass wir es auch schaffen wollen.“
Sein Bad Driburger Kollege Franz-Josef Lingens konnte die Abfuhr im Rhein-Nahe-Eck angesichts des 6:2-Heimsiegs seiner Mannschaft gegen Böblingen am Vortag, bei dem die Gastgeber auch stark von den Ausfällen bei den Schwaben von Rosalie Stähr (berufliche Gründe) und nach den Doppeln auch Julia Kaim profitierten, gut verschmerzen: „Wir wollten an diesem Wochenende zwei Punkte, damit wir Platz vier und damit das Heimrecht in einem eventuellen Entscheidungsspiel im Play-off-Viertelfinale weiter absichern“, sagte Lingens.
Hinter seinem Team und dem TV Busenbach ringen vor allem Anröchte und Böblingen um den wohl letzten freien Play-off-Platz. Anröchte konnte in Kolbermoor bei Kristin Langs Heimcomeback nach ihrer Baby-Pause nach Böblingens Remis an gleicher Stelle vor Wochenfrist nicht kontern, doch TTK-Manager Manfred Vogel war schon zuvor ohnehin von einer Entscheidung im noch anstehenden Duell mit Böblingen ausgegangen: „Einen Knacks für das wichtige Spiel in Böblingen erwartete ich durch die hohe Niederlage nicht. Wir sind auch ein wenig unter Wert geschlagen worden.“