Tischtennis Final Four: Badestädter bieten Berlin im Endspiel Paroli

Von at|Januar 16, 2018|Home, Pokal, Vereinsnews

Nur der Seriensieger stoppt Driburg

Hannover (WB). Den großen Pokal nimmt Seriensieger TTC Berlin wieder mit nach Hause. Doch auch der TuS Bad Driburg hat sich mit der Silbermedaille im Final Four in Hannover glänzend verkauft. Platz zwei in der Deutschen Pokalmeisterschaft ist der größte Erfolg der Vereinsgeschichte seit dem Deutschen Vizemeistertitel im Jahr 2000.

So schmeckt die Silbermedaille der Deutschen Pokalmeisterschaft: Sarah DeNutte, Sophia Klee und Nina Mittelham (von links) haben für den TuS Bad Driburg beim Final Four in Hannover mit einer starken Leistung Edelmetall gewonnen. Foto: Sylvia Rasche

»Ein bisschen nervös« saß Manager Franz-Josef Lingens vor dem Halbfinale gegen den TSV Langstadt am Rand der Driburger Box. Das unbehagliche Gefühl legte sich langsam, als Nina Mittelham im ersten Duell des Tages gegen ihre ehemalige Schulkameradin Alena Lemmer hoch konzentriert loslegte und sich wesentlich besser präsentierte als vor einer Woche im Bundesligaspiel gegen Busenbach.

Mittelham brachte Driburg 1:o in Führung. Sarah DeNutte legte gegen die ehemalige Jugendnationalspielerin Janina Kämmerer nach und baute den Vorsprung auf 2:o aus. So konnte U15-Europaranglistensiegerin Sophia Klee gegen die erfahrende Sonja Busemann, die übrigens Rektorin einer Grundschule im Landkreis Offenbach ist, ohne Druck an den Tisch gehen. 2:0 führte Klee, Busemann glich aus, egalisierte auch im fünften Satz einen Rückstand auf 7:7.

TuS-Coach Patrick Ruhland nahm taktisch klug eine Auszeit und schwor die niedergeschlagene Klee auf die Schlussphase ein. Die Jugend-Nationalspielerin besann sich auf ihre Qualitäten und behielt die Nerven. Mit 11:8 tütete sie den Finaleinzug ein. »Dieser Sieg war ganz wichtig für die Psyche«, freute sich Franz-Josef Lingens über den Erfolg seines Nachwuchsasses. Den stärksten Eindruck im Halbfinale habe Sarah DeNutte hinterlassen, so der Driburger.

Nach dem Sieg ein Selfie

»Wir hätten gerne einen Ehrenpunkt geholt, waren auch nah dran. In der Endabrechnung hat Driburg aber verdient gewonnen. Für uns war es schon ein toller Erfolg, hier dabei gewesen zu sein«, fasste Langstadts Manager Manfred Kämmerer das 3:0 zusammen.

Während die Driburgerinnen schon für das obligatorische Sieger-Selfie ins Sophia Klees Smartphone lächelten, musste sich Seriensieger Berlin am zweiten Tisch noch mächtig strecken, bevor der 3:1-Sieg gegen Herbstmeister Bingen unter Dach und Fach war.

»Wir haben jetzt nichts mehr zu verlieren und können befreit aufspielen«, freute sich Franz-Josef Lingens auf das Endspiel – übrigens das erste nationale Finale des TuS seit knapp 18 Jahren.

Mittelham überrascht

Im Pokalfinale auf dem Centre-Court sorgte Nina Mittelham vor den Augen von Bundestrainerin Jie Schöpp zunächst für Sorgenfalten beim Seriensieger TTC Berlin. Die mehrfache Jugendeuropameisterin zeigte sich im Auftaktmatch gegen die Ungarin Gina Pota von ihrer allerbesten Seite und brachte Driburg mit 3:1-Sätzen in Front!

Damit hatte kaum einer der 400 Zuschauer gerechnet. »So stark habe ich Nina noch nie gesehen«, jubelte Lingens. Doch die Führung des Außenseiters hielt nicht lange. Sarah DeNutte musste gegen die ehemalige Weltranglistendritte Tie Yana, die Berlin eigens für das Finale aus Hongkong hatte einfliegen lassen, an den Tisch und unterlag trotz guter Leistung zum 1:1-Ausgleich.

Wie in der Bundesliga kam es dann auch im Pokal-Finale zum Generationenduell der deutschen Nationalspielerinnen. Die 14-Jährige Klee forderte die 34-Jährige Shan Xiaona heraus, unterlag aber in drei Sätzen. Den Schlusspunkt setzte Pota mit ihrem Sieg gegen DeNutte zum 3:1 für Berlin.

»Ich bin stolz auf diese Mannschaft. Wir haben uns toll verkauft«, schwärmte Franz-Josef Lingens trotz der Niederlage gegen den nun fünffachen Pokalsieger.

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