Spitzentrio im Kampf um zwei Halbfinalplätze

Von Autor|Februar 16, 2018|bundesliga

Spitze im Visier: TTG Bingen/Münster-Sarmsheim (Foto: Verein)

16.02.2018 (redaktion) In der Damen-Tischtennis-Bundesliga beginnt die heiße Phase der Hauptrunde. Im Fokus der drei Begegnungen am Wochenende steht der Kampf des Spitzentrios um die beiden Direktplätze im Halbfinale der Play-off-Runde.

Dabei greift Herbstmeister TTG Bingen/Münster-Sarmsheim im Gipfeltreffen mit dem führenden Titelverteidiger ttc berlin eastside (Sonntag) nach der Tabellenführung. Aus seiner momentanen Lauerstellung auf Rang drei heraus könnte allerdings auch Vizemeister SV DJK Kolbermoor durch seinen Doppel-Einsatz zunächst gegen den TV Busenbach (Samstag) und 24 Stunden später gegen das Schlusslicht SV Böblingen zum lachenden Dritten avancieren.

Berlin reist mit deutlich gedämpften Erwartungen zum Schlagerspiel ins Rhein-Nahe-Eck. Zwar soll Nationalspielerin Shan Xiaona nochmal dabei sein, doch ob die frühere Vize-Europameisterin angesichts ihrer fortgeschrittenen Schwangerschaft nach ihre vorläufigen Verabschiedung in den Mutterschutz vor Wochenfrist im Falle einer Nominierung auch noch für den Pokalsieger punkten kann, erscheint offen.

Gedanken an eine Revanche für die erste Bundesliga-Niederlage seit Mai 2014 durch das 2:6 gegen Bingen vor zweieinhalb Monaten weist Berlins Präsident Alexander Teichmann denn auch weit von sich. „Wir wollen diese Saison nur noch mit Anstand zu Ende spielen. Natürlich würden wir uns gerne die Viertelfinals ersparen, aber das kann noch sehr schwer werden.“

Umso mehr Hoffnungen macht sich Bingen auf eine Wiederholung seines Coups an der Spree. „Wenn wir wieder so gut spielen, haben wir eine Chance“, beschreibt Spitzenspielerin Ding Yaping die Ausgangslage für ihre Mannschaft.

Durch einen Sieg könnte die TTG wieder die Tabellenführung von Berlin zurückerobern. Eine neuerliche Niederlage Berlins würde außerdem auch Kolbermoor die Möglichkeit eröffnen, sich am Triple-Gewinner der vergangenen Saison auf Rang zwei vorbeizuschieben.

Doch mit dem Rechenschieber wollen sich die Oberbayern zunächst gar nicht befassen. Zu groß ist der Respekt vor Busenbach und selbst vor Böblingen, da vor allem Kolbermoors Spitzenspielerin Kristin Lang nach ihrem überraschenden Comeback in der Vorwoche kurz nach der Geburt ihrer Tochter noch nicht wieder an den Tisch treten wird. Außerdem fehlt Laura Tiefenbrunner wegen ihrer Teilnahme am gleichzeitigen Bundesranglistenturnier der Mädchen in Barleben – wie übrigens auf Busenbacher Seite auch Anastasia Bondareva.

Bei den Gastgebern wird Svetlana Ganina wieder für Lang ins obere Paarkreuz aufrücken und Jana Zhmudenko für Tiefenbrunner spielen. Im Gäste-Team, das dem Vizemeister im Hinspiel immerhin ein 5:5 abtrotzte und im Rennen um die Play-off-Teilnahme mit einem neuerlichen Remis gut leben könnte, erwartet Kolbermoors Manager Michael Fuchs Leonie Hartbrich als Ersatz für Bondareva.

Für das Duell mit Böblingen hat Fuchs nach den Erfahrungen aus dem nur knappen 6:4-Hinspielerfolg das Duell von Doppel-Europameisterin Sabine Winter mit Böblingens Ex-Einzeleuropameisterin Qianhong Gotsch zur Schlüsselbegegnung ausgerufen. „Das wird ein harter Brocken, und ich hoffe, dass Sabine sie diesmal packt.“

Böblingen kann in Kolbermoor keine Punkte für die stark gefährdet erscheinende Play-off-Teilnahme verlieren und nur gewinnen. Allerdings wollen die Schwaben zumindest Wiedergutmachung für die 0:6-Höchststrafe in der Vorwoche beim Gastspiel in Berlin betreiben. „Erwartungen habe ich keine“, sagte SV-Manager Frank Tartsch vor der Abreise nach Bayern denn auch, „wir wollen es aber besser machen als gegen Berlin.“

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