Spitzenduo Bingen und Berlin greift in Titelkampf ein

Von Autor|Mai 10, 2018|bundesliga

Kolbermoors Trumpf-Ass: Liu Jia (Foto: Verein)

10.05.2018 (redaktion) Wenige Tage nach der Mannschafts-WM in Schweden steht in der Damen-Tischtennis-Bundesliga bereits das nächste Highlight auf dem Programm. In den Play-off-Halbfinals (Freitag und Sonntag) ermitteln Hauptrunden-Sieger TTG Bingen/Münster-Sarmsheim und der TV Busenbach sowie Titelverteidiger ttc berlin eastside und Vizemeister SV DJK Kolbermoor nach dem Best-of-three-Modus die beiden Endspielteilnehmer.

Bingen und Kolbermoor müssen in den Duellen als Favoriten gelten – und nehmen diese Rollen auch an. Berlin und Busenbach fühlen sich hingegen als chancenreiche Außenseiter durchaus wohl und kokettieren mit einer möglichen Überraschung.

Im Fokus steht das „vorgezogene Endspiel“ zwischen Berlin und Kolbermoor. Die Oberbayern gehen nach der unerwarteten „Verlängerung“ ihres Viertelfinals gegen Aufsteiger TTK Anröchte (2:1 Siege) trotz oder gerade auch wegen der anfänglichen Mühe selbstbewusst in die Schlagerspiele. „Wir halten Berlin trotz all seiner Probleme für gefährlich. Aber die Ausgangslage ist verglichen mit früheren Jahren anders, deswegen haben wir auch keine Angst und hoffen, dass wir in zwei Spielen den Einzug ins Endspiel schaffen können“, beschreibt Manager Michael Fuchs die Erwartungen an sein Team.

Seine Zuversicht hat trotz der beiden Hauptrunden-Niederlage gegen das Team aus der Hauptstadt Gründe. Einerseits hat Neuzugang Liu Jia gegen Anröchte einen erfolgreichen Einstand in der Bundesliga gefeiert, und andererseits hat Doppel-Europameisterin Kristin Lang zwischenzeitlich noch mehr Trainingsrückstand aufgeholt. Nicht zuletzt aufgrund des absehbaren Einsatzes von Ex-Europameisterin Liu verfügt Kolbermoor in Langs Europameister-Partnerin Sabine Winter nach Ansicht von Fuchs im unteren Paarkreuz außerdem über „eine Bank“. Folgerichtig schenkt Fuchs Berlins voraussichtlichem Spitzenduo mit Georgina Pota und Shiho Matsudaira die meiste Beachtung: „Beide haben nur wenige Matches verloren und können ein Spiel alleine entscheiden.“

Berlins Spieler-Trainerin Irina Palina scheint diese Einschätzung zu teilen und sagte „heiße Spiele“ von Pota und Matsudaira gegen Liu und die Ex-Berlinerin lang voraus. Im Idealfalls will Palina ungeachtet der Ausfälle vor allem ihrer Nationalspielerinnen Shan Xiaona und Petrissa Solja einen Coup nicht ausschließen: „Jammern hilft nicht. Wir wollen das Beste aus der Situation machen. Schaun mer mal“, sagte die Russin mit einem Augenzwinkern.

Von vornherein aufgeben ist auch für Busenbach gegen Bingen keine Option. „Wir können eine bisher überragende Saison zu einer perfekten Saison krönen“, gibt Mannschaftsführerin Jessica Göbel die Haltung beim Ex-Meister nach dem Viertelfinalerolg gegen Pokalfinalist TuS Bad Driburg wieder. Die frühere Nationalspielerin setzt besonders auch auf den Heimvorteil in Spiel zwei: „Zuhause sind wir schwer zu spielen, denn unsere Fans verwandeln unsere Halle in einen Hexenkessel. Wir werden alles geben, und wer weiß schon, was dann alles möglich ist.“

In Bingens Lager misst Manager Jochim Lautebach den beiden Siegen seiner Mannschaft gegen Busenbach in der Hauptrunde tatsächlich auch keine große Bedeutung mehr zu: „Wir haben zwar im unteren Paarkreuz leichte Vorteile, aber oben können Jessica und Tanja Krämer uns immer Probleme bereiten.“ Dennoch lässt Lautebach an den Ambitionen von Ding Yaping und ihrer Mitspielerinnen keine Zweifel: „Wir kommen gut mit der Favoritenrolle klar. Nach dieser starken Saison wollen wir auch ins Finale – mindestens. „

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