Play-off-Auftakt läutet heiße Phase im Titelrennen ein

Von Autor|April 12, 2018|bundesliga

Hauptrunden-Ergebnisse als Mutmacher: TV Busenbach (Foto: Steyer)

12.04.2018 (redaktion) Jetzt wird es ernst: Der Auftakt zu den Play-offs läutet in der Damen-Tischtennis-Bundesliga die entscheidende Phase im Kampf um den Titel ein. In den Hin- und Rückspielen der ersten Runde am Freitag und Sonntag spielen Vizemister SV DJK Kolbermoor und Rückkehrer TTK Anröchte ebenso um einen der beiden noch freien Halbfinalplätze wie der TV Busenbach und der TuS Bad Driburg. Hauptrunden-Gewinner TTG Bingen/Münster-Sarmsheim und Vorjahressieger ttc berlin eastside stehen aufgrund ihres Abschneidens in den Punktspielen bereits als Teilnehmer an der Runde der besten Vier fest.

Die beiden Erstrunden-Duelle stehen unter völlig unterschiedlichen Vorzeichen. Kolbermoor gilt gegen Anröchte als klarer Favorit, während hingegen Busenbach und Bad Driburg praktisch auf Augehöhe miteinander um den Einzug ins Semifinale ringen.

Kolbermoor fiel zwar erst auf den letzten Drücker aus den Halbfinalrängen, sieht in der zusätzlichen „Best of three“-Serie gegen Anröchte aber kein weiteres Problem: „Wir hatten befürchtet, dass es so kommen würde und haben entsprechend geplant. Wenn man wie wir Meister werden will, muss man es ohnehin nehmen, wie e kommt“, meint Manager Michael Fuchs. Zum Hinspiel in Anröchte reisen die Nationalspielerinnen Sabine Winter und Kristin Silbereisen denn auch vom WM-Vorbereitungslehrgang in Düsseldorf direkt ins vergleichsweise nahe Westfalen.

Unliebsame Überraschungen erwartet Fuchs mit dem Selbstbewusstsein eines Titelanwärters nicht. „Ich gehe von einer klaren Angelegenheit für uns aus.“

Andernfalls jedoch stünde Kolbermoors Top-Zugang Liu Jia für das
Bundesliga-Debüt im Rückspiel bereit: „Wir haben ‚Susi‘ für die wichtigen Spiele geholt, und wenn das Halbfinale auf dem Spiel stehen würde, wäre das sicherlich ein wichtiges Spiel“, meinte Fuchs zu den Spekulationen über den Zeitpunkt des Einstands von Österreichs Ex-Europameisterin in Deutschlands Eliteklasse.

Ob mit oder ohne Liu – Kolbermoor ist auch für Anröchtes Vorsitzenden Manfred Vogel uneingeschränkter Favorit. „Wir hättten eigentlich lieber gegen Berlin gespielt, weil da aufgrund der Berliner Personalprobleme an einem guten Tag für uns vielleicht etwas drin gewesen wäre. Gegen Kolbermoor können wir uns nur Mühe geben, uns so gut wie möglich zu verkaufen“, sagte Vogel.

Ein 0:6 wie im zweiten Punktspiel-Duell befürchtet der TTK-Chef allerdings überhaupt nicht. „In dem Spiel waren wir ja auch nicht komplett, und dieses Mal können wir völlig befreit aufspielen, denn wir sind ja schon stolz, dass wir es überhaupt in die Play-offs geschafft haben und haben absolut gar nichts mehr zu verlieren.“

Mit deutlich größeren Ambitionen treten Busenbach und Bad Driburg gegeneinander an. Bad Driburgs Manager Franz-Josef Lingens erwartet vor dem ersten Duell in eigener Halle zwei „absolut offene und hochemotionale Spiele“.

Die Erfolgsrechnung des Pokalfinalisten ist völlig auf das Bad Driburger Spitzenduo Nina Mittelham und Sarah De Nutte ausgerichtet: „Wir hoffen, dass wir unseren Heimvorteil zum Sieg nutzen und im Rückspiel am Sonntag ein 5:5 holen, aber klar ist, dass wir oben gefordert sein werden. Unten können wir diese Play-offs nicht gewinnen, deswegen müssen unsere Punkte oben kommen.“

Als einen Unsicherheitsfaktor sieht Lingens ausgerechnet Mittelham wegen ihrer bisherigen Probleme in Spielen gegen Busenbach an: „Wenn es in den Spielen gegen Jessica Göbel emotional wird, ist es für Nina in der Vergangenheit oft schwer gewesen, dagegen zu halten und ihr bestes Tischtennis zu zeigen.“

Göbel und ihren Teamkolleginnen mag solcher Respekt nur recht sein. Aufgrund der Saisonbilanz gegen die Westfalen mit einem 6:3 und einem 5:5 muss sich der TVB mitnichten als Underdog vorkommen, sondern durchaus berechtigt erscheinende Hoffnungen auf die Halbfinal-Teilnahme machen.

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