Langstadt sichert sich gegen ersatzgeschwächte Weinheimerinnen vorzeitig Platz 2

Von Stephan Roscher|März 6, 2022|bundesliga

TSV Langstadt – TTC 1946 Weinheim 6:0

Es war ein gutes Wochenende für die Langstädter Tischtennis-Damen: Zunächst sicherte sich die 2. Mannschaft am Samstag durch einen 6:4-Sieg bei den Füchsen Berlin die Meisterschaft in der Nordstaffel der 3. Liga und den Aufstieg in die 2. Bundesliga und am Sonntag konnte die erste Garnitur Platz zwei im Oberhaus vorzeitig festzurren. Der stark ersatzgeschwächte TTC 46 Weinheim hatte wie erwartet beim 0:6 in Langstadt keine Chance.

Damit hat der Klub aus Südhessen nicht nur seine beste bisherige Punktrunden-Platzierung in vier Jahren 1. Bundesliga erreicht, sondern sich auch direkt für das Play-off-Halbfinale qualifiziert – nur der Erste und Zweite der Abschlusstabelle sind direkt für die Semifinals gesetzt, die Teams auf den Plätzen drei bis sechs steigen eine Stufe früher in die Play-off-Runde um die deutsche Meisterschaft ein.

Weinheim mit „B-Team“ am Start

Dass den Langstädterinnen dieser Coup heute bereits gelingen würde, war aber schon vorher abzusehen. Spätestens als aus Weinheim verlautete, dass die Top-Asse der Nordbadener wegen internationaler Turnierverpflichtungen wie dem WTT-Turnier in Singapur nicht würden spielen können und man nur eine „1B“ schicken könne, war klar, dass der TSV vor einem deutlichen Heimsieg stand. Einen Zähler aus den letzten drei Partien hätte man benötigt, um Platz zwei einzutüten – dass es zwei lockere Punkte gegen die dezimierten Weinheimerinnen werden würden, war im Vorfeld allen Beteiligten bewusst gewesen.

Dennoch waren rund 100 Zuschauer in die Eckehard-Colmar-Halle gekommen, um das Spiel mit derbyartigem Charakter – zwischen Langstadt und Weinheim liegen nur 66 Kilometer – live mitzuerleben, das in der Vorrunde mit einer Punkteteilung geendet hatte. Doch da war der Aufsteiger mit allem, was Rang und Namen hat, angetreten. Diesmal musste er nicht nur ohne seine brasilianische Weltklassespielerin Bruna Takahashi auskommen, auch ihre Landsfrau Caroline Kumahara ist in Singapur gefordert. Zudem stand auch die Weißrussin Daria Trigolos nicht zur Verfügung. Neben der langzeitverletzten Sophia Klee musste mit Jennie Wolf (Corona-Quarantäne) eine weitere Bundesligaakteurin ersetzt werden. Somit blieben nur die beiden Stammspielerinnen Lisa Lung und Luisa Säger übrig, sodass das Quartett von unten ergänzt werden musste. Aus der 2. Mannschaft, Spitzenreiter der Regionalliga Südwest, wurde mit der 24-jährigen Weißrussin Hanna Patseyeva die Nummer zwei herangezogen, während Position vier mit Celin Ermler aus dem Verbandsoberliga-Team besetzt wurde, da die Regionalliga-Truppe zeitgleich ein Punktspiel hatte.

Langstadt in Topbesetzung benötigte nur 90 Minuten

Da Langstadt wie fast immer in seiner Paradeformation auflief, ist die Geschichte der einseitigen Partie rasch erzählt. Drei Ehrensätze gingen an die Gäste, die sich tapfer schlugen, doch der klare TSV-Sieg stand nicht eine Sekunde in Frage. Im Doppel taten sich Krämer/Schreiner gegen die Ersatzspielerinnen Patseyeva/Ermler beim 3:1 phasenweise etwas schwer, während Krämer/Mantz gegen Lung/Säger mit 3:0 gewannen. Petrissa Solja (3:0 gegen Säger) und Chantal Mantz (3:1 gegen Lung) erhöhten zur Pause auf 4:0. Tanja Krämer (3:0 gegen Ermler) und Franziska Schreiner (3:1 gegen Hanna Patseyeva) brachten nach einer Gesamtspieldauer von circa 90 Minuten den achten Saisonsieg des TSV in der Liga unter Dach und Fach.

„Es war aufgrund der Aufstellung von Weinheim der erwartete Spielverlauf“, sagte Langstadts Sportlicher Leiter, Manfred Kämmerer, nach der Partie. „Unser Team hat das konzentriert gespielt, obwohl die Stimmung heute durch die klaren Ergebnisse ungewohnt ruhig war.“ „Super, dass wir uns den 2. Platz mit dem heutigen Sieg gesichert haben und damit direkt für das Halbfinale qualifiziert sind“, freute sich Chantal Mantz. „Ich denke das haben wir uns durch eine sehr konstante Saison auch verdient.“

„Jennie musste in Quarantäne wegen Corona, Sophia Klee fällt bis Saisonende aus, die anderen beim Turnier in Singapur. Da blieb nicht viel mehr übrig“, so TTC-Manager Christian Säger. „Alle haben sich gut geschlagen und gekämpft, aber gegen diesen Gegner mit der Besetzung war es schon am Anfang klar, wie es laufen wird.“ Doch nun geht es nochmals um die Wurst für den Aufsteiger, der noch einen Punkt benötigt, um sicher in der Klasse zu bleiben. Säger blickt voraus: „Wir konzentrieren uns jetzt auf das letzte Wochenende am 19.3./20.3. gegen Berlin und Böblingen, um mit einer hoffentlich wieder vollständigen Mannschaft antreten zu können.“

Titelfoto: Petrissa Solja und Chantal Mantz gewannen ihr Doppel gegen Lung/Säger mit 3:0 (Bild: Dr. Stephan Roscher).

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