Langstadt kennt keine Gnade: Kantersieg gegen Bingen

Von Stephan Roscher|Februar 11, 2022|bundesliga

TSV Langstadt – TTG Bingen/Münster-Sarmsheim 6:0

Das war heftig und kompromisslos. Ganze vier Sätze gönnte der Tabellenzweite Langstadt im Bundesligaspiel am Freitagabend den Tischtennisfrauen aus Bingen. Damit wurde das angekündigte Ziel erreicht, die gegenwärtige Platzierung, die zum direkten Halbfinaleinzug berechtigen würde, zu festigen und Sichtkontakt zu Ligaprimus Berlin zu halten. Mit 15:3 Zählern bleibt man oben dran. Bingen bleibt auf dem vorletzten Tabellenplatz und kann sich nicht weiter von Böblingen absetzen.

Bingen war ohne die verletzte Giorgia Piccolin und ohne Inderin angereist, doch immerhin mit vier Stammspielerinnen in der eigentlich im Vorfeld erwarteten Formation Skov, Tomanovska, Bondareva, Mynarova. Langstadt ging, wie angekündigt, in der Stammformation Solja, Mantz, Krämer, Schreiner vor knapp 100 Fans an die Tische.

Vorentscheidend war sicher bereits, dass beide Doppel an die ohnehin doppelstarken Gastgeberinnen (Bilanz jetzt 14:3) gingen. Zwar konnten Skov/Tomanovska ihren Gegnerinnen Krämer/Schreiner einen Satz abluchsen, doch am Ende blieben beide Bingener Formationen weitgehend chancenlos. Im vorderen Paarkreuz legten die TSV-Asse nach, wobei die kampfstarke Katerina Tomanovska Petrissa Solja immerhin in den Entscheidungssatz zwingen konnte, dort jedoch mit 5:11 den Kürzeren zog. Mie Skov blieb gegen Chantal Mantz beim 0:3 ohne echte Chance und konnte nur den dritten Durchgang offen gestalten.

Wer geglaubt hatte, dass es die Südhessinen nach dem Pausentee eine Spur gemütlicher angehen lassen würden, sah sich getäuscht. Auch das hintere Paarkreuz des TSV präsentierte sich siegeshungrig. Tanja Krämer machte es beim 3:0 über Karolina Mynarova nur im dritten Satz (15:13) spannend, während Franziska Schreiner im Duell zweier DTTB-Jungnationalspielerinnen Anastasia Bondareva mit 3:1 (11:6, 11:9, 4:11, 11:9) auf Distanz hielt.

Für die TTG geht es gleich am Sonntag weiter mit der Partie beim Spitzenreiter und frischgebackenen Champions-League-Finalisten Berlin, wo es natürlich auch wieder extrem schwer wird. Die Langstädterinnen sind in acht Tagen wieder gefordert. In Kolbermoor, das sich für die Hinspielniederlage revanchieren möchte, erwartet die Südhessen bei der Neuauflage des Pokalfinales von Hannover eine richtig schwere Aufgabe.

„Das war heute eine sehr konzentrierte und fokussierte Mannschaftsleistung von uns“, freute sich TSV-Coach Thomas Hauke. „Türöffner waren die beiden Doppel, die wir recht klar gewonnen haben.“ „Es ist natürlich immer ein bisschen komisch, gegen die alte Mannschaft zu spielen, aber ich habe mich auf das Spiel gefreut“, sagte Chantal Mantz. „Ich finde, dass wir sehr gut gespielt haben. Wir sind sehr gut mit den Doppeln gestartet und haben eine super Teamleistung gebracht. 6:0, das kann man nicht besser machen!“

„Eine deutliche Niederlage gegen einen starken Gegner“, so das nüchterne Fazit von Bingens Vorsitzendem Joachim Lautebach. „Trotzdem kann man der Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat alles versucht und in einigen Spielen wäre auch der ein oder andere Punkt vielleicht möglich gewesen. Wir müssen uns nach dem Spiel am Sonntag gegen Berlin auf die restlichen Partien konzentrieren, um den Abstieg zu verhindern. Wir haben es noch selbst in der Hand.“

Am kommenden Sonntag stehen drei weitere Partien in der 1. Bundesliga Damen auf dem Spielplan: SV Böblingen – SV DJK Kolbermoor, ttc berlin eastside – TTG Bingen Münster-Sarmsheim, ESV Weil – TTC 1946 Weinheim.

Bild: Tanja Krämer steuerte, wie auch alle ihre Teamkolleginnen, einen Einzelpunkt und einen Sieg im Doppel bei (Foto: Roscher).

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