Lang-Comeback macht Spitzendreikampf spannender

Von Autor|Februar 11, 2018|bundesliga

Comeback gelungen: Kolbermoors Kristin Lang (Foto: Verein)

11.02.2018 (redaktion) Im Kampf um die direkte Halbfinal-Qualifikation in den Play-offs der Damen-Bundesliga sind die Karten seit dem Karnevalswochenende noch einmal neu gemischt. Durch die überraschend frühe Rückkehr voin Doppel-Europameisterin Kristin Lang nach der Geburt ihres ersten Kindes kann sich Vizemeister SV DJK Kolbermoor wieder verstärkt Hoffnungen auf einen der beiden ersten Plätze nach der Hauptrunde machen – und meldete seine Ambitiionen auch gleich durch ein 6:2 beim TuS Bad Driburg an. Die Oberbayern sitzen damit dem Spitzenduo mit Titelverteidiger ttc berlin eastside (6:0 gegen Schlusslicht SV Böblingen) und Herbstmeister TTG Bingen-Münster-Sarmsheim (6:3 beim TV Busenbach) jedenfalls weiter im Nacken.

Langs Comeback in Bad Driburg kam – trotz verdeckter Hinweise im Vorfeld – einem Überraschungscoup gleich und durchkreuzte sämtliche Rechenspiele der Gastgeber für ein Remis oder gar einen Sieg. Die Nationalspielerin punktete im Doppel mit ihrer Europameister-Partnerin Sabine Winter und gewann auch im oberen Paarkreuz auf Anhieb wieder ihr erstes Einzel. Da auch Langs Kolleginnen punkten konnten, war der Erfolg in Ostwestfalen letztlich eine ungefährdete Angelegenheit. Bad Driburg hatte der Überlegenheit lediglich zwei Punkte seiner weiterhin stark auftrumpfenden Spitzenspielerin Nina Mittelham – darunter auch einen Prestigesieg gegen Winter – entgegenzusetzen.

Für den ersten Einsatz nach ihrer Babypause befand Lang ihre Vorstellung „völlig in Ordnung“. Kolbermoors Manager Michael Fuchs freute sich über eine „starke Mannschaftsleistung“ und die nunmehr verbesserten Aussichten, Berlin oder Bingen noch abfangen zu können: „Uns wäre es schon recht, wenn wir uns die Viertelfinals ersparen könnten.“

Sein Bad Driburger Kollege Franz-Josef Lingens erkannte den Gästesieg als „völlig verdient“ an. „Mit Kristin hatten wir nicht gerechnet und deswegen vorher auf mehr gehofft, aber mit ihr ist Kolbermoor für uns nicht zu schlagen gewesen“, resümierte der TuS-Manager. Dennoch will Lingens den strategisch wichtigen vierten Platz vor Busenbach behaupten.

Schützenhilfe bekam sein TuS zumindes vorerst durch Bingens 6:3-Sieg beim Ex-Meister. Dabei überzeugte das Team aus dem Rhein-Nahe-Eck nach den Siegen in den Eröffnungsdoppeln durch Punkte von allen vier Spielerinnen. Bingen konnte dadurch sogar verschmerzen, dass Busenbachs Ex-Nationalspielerin Tanja Krämer beide Einzel für sich entschied und auch Jugend-Europameisterin Anastasia Bondareva gegen Mannschafts-Vizeeuropameisterin Yuan Wan die Oberhand behielt.

Durch den Sieg bereitete die TTG den Boden für das bevorstehende Gipfeltreffen mit Berlin. Der Meister wehrte Bingens Angriff durch ein 6:0 im letzten Heimspiel von Nationalspielerin Shan Xiaona vor ihrer Babypause gegen den chancenlosen Tabellenletzten Böblingen noch einmal souverän ab, muss aber schon in Bingen den Verlust der Tabellenspitze fürchten.

„Das war ein perfektes Teamwork mit super Einzelleistungen“, lobte Berlins Präsident Alexander Teichmann seine Mannschaft und blickte dem Endspurt in der Hauptrunde aufgrund der veränderten Personalkonstellationen gespannt entgegen: „Zielvorgaben machen nur wenig Sinn, weil wir von jetzt an nur noch von Spiel zu Spiel schauen können.“

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