Erfolgreicher Saisonstart für ttc eastside

Von Stephan Roscher|September 21, 2025|bundesliga

ttc berlin eastside – TSV Dachau 65 6:2

Im Auftaktspiel der 1. Bundesliga Damen konnte der ttc berlin eastside vor heimischer Kulisse beide Punkte einfahren. Der TSV Dachau wurde am Sonntagnachmittag aufgrund einer überzeugenden Teamleistung mit 6:2 geschlagen.

Beide Klubs waren ohne ihre asiatische Spitzenspielerin angetreten, bei Berlin fehlte Yuka Kaneyoshi, bei Dachau Seoyoung Byun. Der Champions League-Sieger setzte auf “Comebackerin” Nina Mittelham, Neuzugang Natalia Bajor sowie ein starkes hinteres Paarkreuz mit Sabina Surjan und Mia Griesel. Die Oberbayern stellten die Weltranglisten-27. Sabine Winter, die junge Koharu Itagaki sowie Naomi Pranjkovic und die niederländische Ersatzspielerin Emine Ernst dagegen.

Bei den Gästen brillierte Sabine Winter, die das Spiel mit ihrem Antitop-Belag auf der Rückhand längst traumhaft gut beherrscht. Die 32-Jährige hatte Natalia Bajor (3:1) und Nina Mittelham (3:0) gut im Griff. Für Koharu Itagaki war es natürlich ein extrem schwieriger Job – als 15-Jährige gegen einen Topklub wie Berlin im Spitzenpaarkreuz aufzuschlagen und sich mit einer Nina Mittelham und einer Natalia Bajor konfrontiert zu sehen, das war schon eine heftige Herausforderung. Itagaki zog sich recht gut aus der Affäre, eine echte Siegchance besaß sie aber nicht. Aus solchen Matches kann Dachaus “Nesthäkchen” nur lernen.

Für den letztlich ungefährdeten Sieger punkteten Mittelham (3:1 gegen Koharu Itagaki), Bajor (3:0 gegen Itagaki), Sabina Surjan (3:0 gegen Emine Ernst) und Mia Griesel (3:1 gegen Naomi Pranjkovic). Ferner waren beide eastside-Doppel erfolgreich: Bajor/Griesel setzten sich gegen Itagaki/Ernst ebenso in vier Sätzen durch wie Mittelham/Surjan gegen Winter/Pranjkovic. Itagaki/Ernst war natürlich eine Notlösung, ist das Team komplett, spielen Itagaki/Byun, eine Kombination, die letzte Saison mit einer 7:1-Bilanz glänzte.

Team des ttc berlin eastside, aufgenommen am Rande der Partie gegen Dachau, v.l. Mia Griesel, Sabina Surjan, Nina Mittelham, Natalia Bajor (Foto: Ronny Pabst).

Natalia Bajor, die erstmals im eastside-Trikot auflief, zeigte sich sehr zufrieden. „Nach 13 Jahren in Tarnobrzeg ist es für mich eine große Ehre, nun für Europas besten Klub zu spielen. Ich wurde vom gesamten Team, vom Umfeld und den Fans sehr herzlich empfangen“, so die Polin.

Mia Griesel stellte gegen Naomi Pranjkovic ihre Nervenstärke unter Beweis – trotz Trainingsrückstands aufgrund ihrer Grundausbildung bei der Bundeswehr: „Die letzten Wochen waren körperlich und mental intensiv, aber ich freue mich, dass ich mit einem Sieg zum Teamerfolg beitragen konnte.“

Nach mehr als dreimonatiger Wettkampfpause kam es zum Comeback Nina Mittelhams, die aufgrund des Ausfalls von Josi Neumann ins Team rückte. Nur 30 Stunden lagen zwischen dem Anruf des Managers und ihrem ersten Ballwechsel. „Das zeichnet eine Führungsspielerin aus“, lobte eastside Präsident Alexander Teichmann. „Nina hat sich voll in den Dienst der Mannschaft gestellt und gegen Itagaki ein sehr souveränes Spiel gezeigt. Auch gegen Sabine Winter war sie phasenweise auf Augenhöhe – sie ist klar auf dem Weg zurück an die europäische Spitze.“

eastside-Manager Andreas Hain freute sich über den gelungenen Auftakt: “Letztlich haben wir einen lockeren Sieg eingefahren und so einen guten Saisonstart gehabt. Nina hat ein ordentliches Comeback hingelegt und auch Natalia hat einen guten Einstand gefeiert. Mit den Siegen im Doppel und im hinteren Paarkreuz haben wir dann schon gerechnet. Alles in allem eine gute Mannschaftsleistung. So kann es weitergehen …“.

Weitergehen mit einem Sieg könnte es für die Berlinerinnen allerdings erst am 26.10. – dazu müssten sie das gewiss nicht einfache Auswärtsspiel in Kolbermoor gewinnen. Man darf gespannt sein.

Dachaus Trainer Alexander Yahmed machte nicht viele Worte: “Ja, was soll ich sagen, Berlin hat ein top Team gestellt. Wir haben alles probiert, aber nicht wirklich einen Zugang gefunden, somit geht unser Glückwunsch an Berlin für den verdienten Sieg.“

Der TSV Dachau hat sogar noch länger Zeit als der Hauptstadtklub, bis es erneut an die Tische geht. Erst am 16.11. sind die Oberbayern wieder an der Reihe, wenn sie ihr erstes Saisonheimspiel gegen den ESV Weil austragen.

In der Form ihres Lebens: Sabine Winter (Foto Roscher).

Weiter geht es in der 1. Bundesliga Damen am Sonntag, den 05.10., wenn der TTC 46 Weinheim den ESV Weil zum Baden-Derby empfängt und die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim den TSV Langstadt zu Gast hat – Rheinhessen gegen Südhessen, auch eine Art Derby, obwohl beide in unterschiedlichen Bundesländern beheimatet sind.

Beitragsbild ganz oben: Im Doppel und Einzel erfolgreich: Sabina Surjan (Foto: ttc berlin eastside).

Links

Diesen Beitrag teilen: