Es ist angerichtet: Berlin und Dachau eröffnen die Saison in der 1. Bundesliga Damen
Sonntag, der 21.09.2025, 13 Uhr, “Heyse25” (Spielhalle im Sportkomplex, Paul-Heyse-Straße 25, 10407 Berlin): ttc berlin eastside – TSV Dachau 65. Es kann beginnen!
Das Warten hat ein Ende, nach dreimonatiger Pause startet auch die nationale Topliga der Damen in die neue Spielzeit mit einer besonders attraktiven Partie. Serien-Titelsammler ttc berlin eastside, letzte Saison in Champions League und Pokal ganz vorne, empfängt den TSV Dachau 65, zuletzt Gegner in den Play-off-Halbfinals Ende Mai/Anfang Juni des Jahres.
Damals trennte man sich in der Hauptstadt 5:5, doch mit einem exzellenten Auftritt im Rückspiel (6:2) machten die Berlinerinnen mit ihrer sehr jungen Truppe den Einzug ins Finale klar.
Nun hat sich der Gastgeber nochmals verstärkt, um alle Eventualitäten auszuschließen, und will in der Rückrunde sogar noch nachlegen – schließlich kann bei dem neuen Modus, bei dem nur noch die vier besten Teams der Punktrunde in die Play-offs einziehen, jeder Ausrutscher fatale Folgen haben.
Die Oberbayern dürfen als schwieriger Auftaktgegner gelten, haben sie doch schon öfters den Berlinerinnen in der “Höhle des Löwen” das Leben schwer gemacht, den Vorgänger TSV Schwabhausen miteinbezogen. Zudem sind die Dachauerinnen psychologisch im Vorteil und haben weniger zu verlieren, während der Erwartungsdruck, der auf dem Hauptstadtklub lastet, wo man die vielen Titel kaum zu zählen vermag, doch recht hoch ist. Andererseits ist man das gewöhnt und weiß damit umzugehen.
In der letzten Saison zählte Dachau zu den Topteams der Liga und schloss die Punktrunde mit nur zwei Punkten weniger als Weinheim auf einem vorzüglichen zweiten Platz ab. Beim Gast ist zwar Tin-Tin Ho nicht mehr dabei, doch das vordere Paarkreuz ist mit der koreanischen Abwehrspielerin Seoyoung Byun und Sabine Winter, inzwischen unter den Top 30 der Welt (aktuell Platz 27) unverändert stark. Und die 15-jährige Koharu Itagaki ist nicht nur eine exzellente Doppel-Spielerin, sondern wird auch im Einzel von Tag zu Tag besser. Tritt Dachau die weite Reise in Bestbesetzung an, könnte es eine ganz enge Kiste werden.

Mit Antitop noch besser geworden: Sabine Winter (Foto Roscher).
Bei Berlin wird, so viel weiß man bereits, der Neuzugang aus Polen, Natalia Bajor, am Tisch stehen. Zudem wird das Comeback von Nina Mittelham nach langer Verletzungspause erwartet. Diese beiden Personalien kündigt Manager Andreas Hain unmissverständlich an: “Bei uns wird Bajor am Sonntag ihr Debüt geben, zudem feiert Nina ihr Comeback! Josi muss sich dringend einer Mandel-OP unterziehen und fällt länger aus.” Die beiden restlichen Positionen lässt Hain offen. Sollte Yuka Kaneyoshi zur Verfügung stehen, wäre eine Formation mit ihr, Mittelham, Bajor und Mia Griesel, die eine tolle erste Saison im Berliner Dress hinter sich hat, kaum zu bezwingen. Ohne Kaneyoshi erschiene uns eine Aufstellung Mittelham – Bajor – Surjan – Griesel denkbar. Eine ausgeglichenere Besetzung, jedoch auf allen Positionen gefährlich. Am Sonntagmittag wissen wir mehr.
In Berlin blickt man gespannt dem ersten Kräftemessen entgegen, auf der Webseite des ttc eastside lesen wir: “Aufgrund einer Regel-Änderung ist von Anfang an Dampf im Kessel: Im Gegensatz zu den Vorjahren qualifizieren sich nur die vier Erstplatzierten der Punkterunde für die Play-offs. Jeder Punkt zählt, kein Team kann sich eine Blöße geben. Wir dürfen uns also auf einen echten Kracher freuen.” Dort heißt es auch, dass man den Gegner aus dem Süden “auch in dieser Saison zu den Favoriten auf den Meistertitel” zähle. “Dies umso mehr, als dass die Bayern mit Sabine Winter die aktuell beste deutsche Spielerin in ihren Reihen haben.”
Ob Winter und alle übrigen Dachauer Asse dabeisein werden, war Alexander Yahmed nicht zu entlocken. Der TSV-Cheftrainer versichert im Vorfeld lediglich, dass er diese Saison „Berlin, Weinheim und Kolbermoor ganz vorne” sehe. “Ansonsten wird man sehen, was passiert. Viel hängt davon ab, wer wann wie spielt und deswegen sind Prognosen eigentlich nicht möglich.“
Das ist gewiss richtig, doch die Hoffnung ist groß, dass der neue Play-off-Modus dazu führen wird, dass alle sieben Klubs alles in ihrer Macht stehende unternehmen werden, in ihren Partien mit besonders schlagkräftigen Teams aufzulaufen, was natürlich aufgrund der straffen internationalen Turnierpläne nicht immer einfach zu werden verspricht.
Livestream
Das Berliner TV-Team mit Bernd Guder und Dietmar Ripplinger wird uns einen Livestream von beiden Tischen in gewohnt exzellenter Qualität präsentieren:
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Beitragsbild oben: Mit Spannung wird das Bundesliga-Comeback von Nina Mittelham erwartet (Foto: Dr. Stephan Roscher).