Kolbermoor erstmals deutscher Meister

Von Autor|Juni 2, 2018|bundesliga

Sorgte für die Vorentscheidung: Kristin Lang (Foto: Verein)

02.06.2018 (redaktion) Der SV DJK Kolbermoor ist am Ziel seiner Wünsche: Die Oberbayern sind zum ersten Mal deutscher Mannschaftsmeister der Damen. Der letztjährige „Vize“ sicherte sich den Titel im dritten und entscheidenden Play-off-Finale durch ein überraschend deutliches 6:1 bei Hauptrunden-Sieger TTG Bingen/Münster-Sarmsheim, nachdem sich beide Teams in den beiden ersten Endspielen jeweils 5:5 getrennt hatten. Kolbermoor trat durch seinen Finalerfolg die Nachfolge von Pokalsieger ttc berlin eastside an, der bereits im Halbfinale am neuen Champion gescheitert war.

Für Kolbermoor verlief der Auftakt in den Showdown erneut bilderbuchmäßig. Wie schon in den ersten beiden Finalduellen gingen die Gäste in den Eingangsdoppeln durch Erfolge der Europameisterinnen Kristin Lang/Sabine Winter und von Liu Jia/Katharina Michajlova mit 2:0 in Führung.

Unmittelbar danach gelang den Alpenvorländerinnen jedoch im Vergleich zu den Finals eins und zwei ein vorentscheidender Punktgewinn: Lang düpierte Bingens scheidende Topspielerin Ding Yaping in deren letzten Auftritt im TTG-Trikot trotz eines 0:1-Satzrückstandes mit 3:1 und sorgte durch ihren ersten Einzelsieg in der Finalserie bereits vorentscheidend dafür, dass die Gäste ungeachtet der neuerlichen Niederlage ihrer Spitzenspielerin Liu gegen die einmal mehr stark auftrumpfende Tschechin Hana Matelova (2:3) mit einem Zwei-Punkte-Polster (3:1) in die Pause gehen konnten.

Anschließend geriet Kolbermoors Vorsprung allerdings noch einmal in Gefahr. Bingens Nationalspielerin Yuan Wan erspielte sich gegen die russische Abwehrstrategin Sevtlana Ganina eine 2:0-Führung und auch zwei Matchbälle, ließ die beiden Chancen jedoch ungenutzt und verlor danach neben dem dritten Satz auch den Faden. Ganina glich zunächst aus und spielte ihre große Routine zum 3:2-Sieg aus. Nachdem am Nebentisch Winter schon souverän 3:0 gegen Marie Migot gesiegt hatte, bedeutete Ganinas Erfolg zum 5:-Zwischenstand für den weiteren Spielverlauf vier Matchbälle für ihre Mannschaft zum Gewinn des Titels.

Kolbermoor nutzte im Spitzeneinzel gleich den ersten: Liu legte unbeeindruckt vom vorherigen Dämpfer durch Matelova gegen Ding vor, holte sich den ersten Satz mit 11:7 und ging nach dem Ausgleich von „Mrs. Bundesliga“ nach dem dritten Satz wiederum in Führung. Als die österreichische Ex-Europameisterin nach insgesamt 172 Minuten ihren dritten von sechs Matchbällen nutzte, kannte der Jubel in Kolbermoors Lager keine Grenzen mehr.

Ding avancierte gleichzeitig zur tragischen Figur des entscheidenden Finals: Nach erfolgreichen Jahren in Bingen bedeuteten ihre beiden Niederlagen ausgerechnet bei ihrem letzten Auftritt vor heimischer Kulisse alles andere als einen erfreulichen Abschied.

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