Kolbermoor empfängt Bingen und will die Tabellenführung festigen
Nachdem die Begegnung SV Böblingen vs. ESV Weil auf Wunsch des Gastgebers coronabedingt abgesagt wurde, steht am Wochenende lediglich eine Partie in der 1. Bundesliga Damen auf dem Programm. Spitzenreiter SV DJK Kolbermoor empfängt den Tabellensiebten TTG Bingen/Münster-Sarmsheim und ist dabei eindeutig in der Favoritenrolle.
Sonntag, 14.00 Uhr: SV DJK Kolbermoor – TTG Bingen/Münster-Sarmsheim
Die Oberbayern wollen da weitermachen, wo sie eine Woche zuvor beim 7:1-Kantersieg in Weil aufgehört hatten. Die Rheinhessinnen mussten dagegen zuletzt vor 14 Tagen gleich zwei klare Heimniederlagen gegen Champions-League-Gewinner und Pokalsieger Berlin quittieren. Sie begeben sich nun auf eine Reise von gut 500 Kilometern tief in den Süden und laufen Gefahr, auch dort leer auszugehen und deutlich in die Schranken gewiesen zu werden.
Doch das ist nicht in Stein gemeißelt und alles muss immer erst gespielt werden. Bingen ist seit Beginn der Rückrunde durch die Verpflichtung der tschechischen Offensivspielerin Karolina Mynarova endlich wieder zu viert und genießt es, keine Matches mehr abschenken zu müssen. Der Team-Spirit ist dem Vernehmen nach sehr gut, zudem waren Chantal Mantz und Katerina Tomanovska zuletzt in sehr guter Verfassung.
Das weiß auch Kolbermoors Trainer Michael Fuchs und denkt gar nicht daran, die Aufgabe auf die leichte Schulter zu nehmen. Auf die Frage, ob die Partie am Sonntag lediglich eine bessere Übungseinheit für die bevorstehenden beiden Hammerspiele gegen den ttc berlin eastside (13. und 20. Februar) sei, antwortet Fuchs mit größter Entschiedenheit: „Das ist definitiv nicht nur ein “Warmspielen” für die Berlin-Spiele. Bingen war und ist – vor allem, da sie jetzt wieder komplett antreten können – immer ein schwerer Gegner für uns.“ Das bedeutet aber nicht, dass der Tischtennislehrer, in dessen Team sich zuletzt die Ex-Bingenerin Yuan Wan in bestechender Form präsentierte, pessimistisch wäre: „Dennoch gehen wir zuversichtlich und selbstbewusst ins Wochenende. Alle Damen sind fit und haben die Woche gut trainiert.“
„Wir sind klarer Außenseiter“, gibt Bingens Chef Joachim Lautebach zu Protokoll. „Trotzdem wird die Mannschaft alles versuchen, sich gut zu verkaufen. Wichtig für uns ist, dass die Spielerinnen gesund bleiben und wir wie zuletzt zu viert antreten können.“ Teammanager Frank Liesenfeld sagt: „Erneut sind wir Außenseiter und Kolbermoor ist der klare Favorit. Ich denke, dass Kolbermoor als einziges Team in dieser Saison Berlin einen harten Kampf, wie schon im Pokalfinale, auch um die Meisterschaft liefern wird.“ Liesenfeld fügt hinzu: „Für uns geht es um Spielpraxis und um jedes einzelne Spiel für das Spielverhältnis in der Tabelle. Wir werden unser Bestes geben.“
Beitragsbild oben: Bingens Linkshänderin Katerina Tomanovska wusste in beiden Partien gegen eastside zu überzeugen.
Text: Dr. Stephan Roscher
Fotos (2): Marco Steinbrenner