Gruppensieger eastside schlägt auch Juncal

Von Stephan Roscher|November 7, 2021|champions league

Der ttc berlin eastside gewinnt auch sein letztes Gruppenspiel beim Qualifikationsturnier der TAMANNEFTEGAS Women‘s Champions League 2021/22 in der Frauensporthalle im Freizeitforum Marzahn. Mit 3:2 gegen die Portugiesinnen von GDCS Do Juncalgab es dasselbe Ergebnis wie bei den beiden Matches vom Samstag. Der Sieg stand aber nie in Frage, da Juncal nur eine richtig starke Spielerin am Start hatte und von vornerein klar war, dass Shan Xiaona das letzte Match des Tages gegen die Nigerianerin Janet Effiom gar nicht verlieren kann. Das Ergebnis fiel nicht zuletzt deshalb so knapp aus, weil Berlin aufgrund diverser Ausfälle nur mit zwei Stammkräften antreten konnte, sodass die Oberligaspielerin Johanna Salzmann aushelfen musste. Der ttc eastside zieht als Gruppensieger ins Viertelfinale ein.

ttc berlin eastside – GDCS Do Juncal 3:2

Personalnotstand beim Titelverteidiger vor dem letzten Gruppenspiel: Nina Mittelham brauchte dringend eine Pause, Britt Eerland war verletzt, die anderen Stammspielerinnen waren verhindert und Trainerin Irina Palina, früher eine Weltklasse-Abwehrspielerin, war wegen eines Trauerfalls nicht verfügbar. Nur zwei Stammspielerinnen waren also einsatzfähig und folglich musste Johanna Salzmann, Nummer zwei des Oberliga-Teams, ran und kam so zu einem bis wenige Stunden vor der Partie nicht für möglich gehaltenen Champions-League-Einsatz. Vorab, sie machte ihre Sache gegen die portugiesische Nationalspielerin Raquel Andrade gar nicht schlecht, auch wenn sie keinen Satz gewinnen konnte.

Shan Xiaona bekam es gleich zum Auftakt mit der unbestrittenen Nummer eins Juncals zu tun. Die 25-jährige Russin Tatiana Garnova, auf internationaler Ebene nicht allzu bekannt und in der aktuellen Weltrangliste nicht einmal geführt, hatte am Vortag bereits mit einem Sieg über Georgina Pota aufhorchen lassen. Nun, Garnova wäre mit ihrem gekonnten Angriffsspiel und ihrem Kampfgeist sogar für die 1. Bundesliga Damen, die stärkste Liga Europas, eine Bereicherung, doch gegen eine gegenüber dem Vortag stark verbesserte Shan stand sie spätestens ab dem Zeitpunkt auf verlorenem Posten, als der umkämpfte erste Satz mit 14:12 an die Berlinerin gegangen war. 3:0 für Shan, 1:0 für den ttc eastside.

Die 19-jährige serbische Linkshänderin Sabina Surjan, die ab der Rückrunde auch in der 1. Bundesliga Damen für die Hauptstädterinnen aufschlagen wird, ließ Janet Effiom keine Chance. Dann musste Johanna Salzmann gegen die 23-jährige Raquel Andrade in den Ring und war beim 0:3 besonders im ersten Durchgang nahe an einem Satzgewinn (11:13). Der Anschluss für den portugiesischen Meister war hergestellt. Garnova schaffte sogar den Ausgleich für ihr Team. Spielstark und hochmotiviert, besiegte die 1,82 Meter große Russin Surjan in vier Sätzen.

Es kam also zum finalen Showdown zwischen Shan und Effiom, der aber nicht wirklich einer war, weil beide Spielerinnen vom Leistungsvermögen einfach zu weit auseinanderliegen. Nicht von ungefähr ist die Berlinerin in der aktuellen Weltrangliste auf Platz 37 notiert, während wir ihre Gegnerin auf Position 446 finden. Spielt Shan noch einen Tick konsequenter, geht es deutlicher aus als „nur“ 11:3, 11:6 und 11:7.

Aber das war zweitrangig, wichtig war lediglich, dass der ttc eastside berlin damit sein Ziel erreicht hat. Man zieht als Gruppenerster ins Viertelfinale von Europas Königsklasse ein. Der Gruppensieger darf mit einer günstigeren Auslosung rechnen als der Gruppenzweite.

Zudem hat man Werbung in eigener Sache durch ein top organisiertes internationales Turnier in eigener Halle gemacht.

„Alles wie geplant, alles gut“ – Berlins Manager Hain vollauf zufrieden

Andreas Hain erklärt, weshalb man personelle Probleme hatte: „Nina Mittelham war etwas müde, brauchte eine Pause, Britt Eerland war verletzt, Kathrin Mühlbach hat über Nacht hohes Fieber bekommen, sie war eigentlich eingeplant. Jessica Göbel hat Tag der offenen Tür mit ihrem Fitness Studio und die Singapur-Spielerin ist bei WTT.“ Doch mit der Ausbeute konnte man natürlich zufrieden sein, besonders angesichts der vielen Ausfälle. Hain präzisiert: „Es lief alles wie geplant. Wir waren ja schon Erster, da bei Spielgleichheit nur die Spiele untereinander zählen. Und die hatten wir beide schon gewonnen. Aber drei Spiele und drei Siege: alles gut.“ Augenzwinkernd fügt der Manager des ttc eastside hinzu, der angesichts des Fehlens von Irina Palina das Team bei allen drei Spielen coachte: „Der Hilfstrainer hat geliefert! Ungeschlagen in der Champions League!“

Das Spiel im Überblick

Shan Xiaona – Tatiana Garnova 3:0 (14:12, 11:5, 11:9)

Sabina Surjan – Janet Effiom 3:0 (11:3, 11:5, 11:9)

Johanna Salzmann – Raquel Andrade 0:3 (11:13, 4:11, 6:11)

Sabina Surjan – Tatiana Garnova 1:3 (6:11, 3:11, 11:6, 8:11)

Shan Xiaona – Janet Effiom 3:0 (11:3, 11:6, 11:7)

Die Ergebnisse des Samstags

CP Lyssois Lille Métropole – ttc berlin eastside 2:3

GDCS Do Juncal – SH-ITB Budaörsi SC 2:3

CP Lyssois Lille Métropole – GDCS Do Juncal 3:1

ttc berlin eastside – SH-ITB Budaörsi SC 3:2

Die Partien des Sonntags

ttc berlin eastside – GDCS Do Juncal 3:2

SH-ITB Budaörsi SC – CP Lyssois Lille Métropole (12.30 Uhr)

Das Spiel des ttc eastside war, wie schon die Partien des ersten Tages, im Livestream von Sportdeutschland.TV zu sehen.

Die letzte Partie des Turniers zwischen Budaörsi und Lille – der Sieger zieht als Gruppenzweiter gemeinsam mit den Berlinerinnen ins Viertelfinale ein – kann aktuell im Livestream auf der Webseite der ETTU verfolgt werden.

Archivfoto Shan Xiaona: Dr. Stephan Roscher

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