Erstes Duell der Meisterschaftsfavoriten geht an Kolbermoor

Von Stephan Roscher|Dezember 6, 2024|bundesliga

Kaufmann, Arapovic und Tiefenbrunner führen ihr Team zum knappen Sieg

SV DJK Kolbermoor – ttc berlin eastside 6:4

Zwar konnten sowohl Titelverteidiger Berlin als auch Herausforderer Kolbermoor am Freitagabend nicht ihre Topaufstellungen an die Tische bringen, ein spannendes, unterhaltsames Duell auf teilweise recht hohem Niveau erlebten die 213 Tischtennisfans in der B2X-Arena aber allemal. Und natürlich war die Freude im Kolbermoorer Lager angesichts des Happyends groß.

Beim Gastgeber präsentierten sich die frischgebackene Jugendweltmeisterin Annett Kaufmann und Hana Arapovic in starker Form und holten alle Punkte inklusive ihres gemeinsamen Doppels. Laura Tiefenbrunner sorgte gegen Kathrin Mühlbach in drei heftig umkämpften Sätzen, in denen sie einige Rückstände aufholen musste, für den Siegpunkt.

Für die Gäste aus der Hauptstadt punkteten Sabina Surjan und Mia Griesel (beide gegen Gotsch), Josi Neumann (3:1 gegen Tiefenbrunner) sowie das Doppel Griesel/Mühlbach, das sich in fünf Durchgängen gegen Gotsch/Tiefenbrunner behauptete.

Kolbermoors Trainer Dr. Michael Fuchs zeigte sich hochzufrieden. „Eine wirklich starke Teamleistung, gerade unter diesen Umständen“, sagte Fuchs nach der Partie und erläuterte das Handikap seiner Nummer zwei: „Bei Hongi war nicht ganz klar, wie fit sie ist. Sie hatte im vorletzten Spiel gegen Bingen gesundheitliche Probleme, wo wir eigentlich gedacht hatten, dass sie wieder fit ist, aber leider sind die Beschwerden im ersten Einzel wieder zum Vorschein getreten, wodurch sie teilweise dann kraftlos war. Sie hat alles versucht, auch nochmal im zweiten Einzel, aber sie war einfach nicht in der körperlichen Verfassung, ihr normales Level an den Tisch zu bringen. Dennoch will ich die Siege von Sabina und gerade Mia nicht klein reden. Mia hat sehr clever gespielt und die Schwäche von Hongi ausgenutzt und entsprechend ihre Taktik angepasst und verdientermaßen gewonnen.“ Doch die Mannschaft konnte es kompensieren: „Annett und Hana haben sehr überzeugend gespielt und waren heute eine Bank für uns. Für das krönende Ende hat am Schluss aber Laura gesorgt, die sich in das Spiel gegen Kathrin nochmal reingebissen hat, nachdem sie im ersten Einzel gegen Josi verloren hatte. Das kann man ihr sowohl aus spielerischer als speziell auch aus mentaler Sicht gar nicht hoch genug anrechnen.“ Was Fuchs noch Freude bereitete: „Die Stimmung innerhalb der Mannschaft und auch in der Halle war heute wieder überragend, was unseren Spielerinnen in den entscheidenden Momenten sicher auch geholfen hat. Die Dramatik des Spiels hat natürlich ihren Teil dazu beigetragen. Für uns ein super Abend und zwei wichtige Punkte in einer so ausgeglichenen Liga.“

Berlins Trainer Jens Ruland war gesundheitlich angeschlagen und musste daher die Reise nach Kolbermoor ausfallen lassen. Er schickte uns dennoch einen kurzen Kommentar: „Das Ergebnis ist jetzt keine Sensation. Wie aber ja schon oft gesagt, schauen wir in dieser Bundesliga Saison verstärkt auf die Entwicklung unserer jungen Spielerinnen, die wieder gepunktet haben. Natürlich ist das ein etwas ungewohntes Bild, wenn man auf die Tabelle schaut. Das wird sich aber im Laufe der Saison sicher relativieren.“

Nach der Partie ging es für den eastside-Tross rasch zurück in heimische Gefilde, denn am Sonntag (13 Uhr) steigt in der „Heyse25“ bereits die Partie gegen den anderen Bayern-Klub im Oberhaus, den TSV Dachau 65. Nach einem Remis und zwei knappen Niederlagen finden wir den ttc eastside derzeit nur auf dem sechsten Tabellenplatz, doch das ist lediglich eine Momentaufnahme und wird sich, wie ja auch Jens Ruland annimmt, gewiss bald ändern. Nach Dachau geht es in der ersten Halbrunde noch zu Hause gegen Bingen (15.12.), während man am 20.12. nach Weinheim muss.

Josi Neumann gewann ihr Match gegen Laura Tiefenbrunner, musste später aber Hana Arapovic gratulieren (Foto Roscher).

Die Spielerinnen aus Kolbermoor, ihre Mannschaft ist nun mit 5:5 Zählern Tabellenvierter, können jetzt erst einmal acht Tage relaxen, bevor zum Abschluss der Vorrunde am 15.12. das schwere Heimspiel gegen das noch verlustpunktfreie Team aus Weinheim ansteht.

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Beitragsbild oben: Laura Tiefenbrunner behielt im letzten Match die Nerven und bezwang Kathrin Mühlbach mit 12:10, 11:9 und 12:10 (Foto: Dr. Stephan Roscher).

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