EM-Gold für Nina Mittelham und Kristin Lang

Von Autor|September 23, 2018|bundesliga

Gold für Nina Mittelham und Kristin Lang in Alicante! Das Duo aus der 1. Bundesliga Damen hat am Sonntag bei den Europameisterschaften in einem an Spannung nicht zu überbietenden Final-Krimi die österreichisch-russische Kombination Sofia Polcanova/Yana Noskova mit 4:3 (12:10, 8:11, 6:11, 11:4, 9:11, 11:7, 14:12) niedergerungen. Mittelham/Lang hatten im Entscheidungssatz zwei Matchbälle ihrer Gegnerinnen abzuwehren und waren nervenstark genug, alle kritischen Situationen zu überstehen. 

Für die 21-jährige Nina Mittelham vom ttc berlin eastside ist es der erste EM-Titel ihrer Karriere, während die 33-jährige Kristin Lang vom SV DJK Kolbermoor als Titelverteidigerin an den Start gegangen war – 2016 in Budapest hatte sie Gold im Doppel gemeinsam mit Sabine Winter (Kolbermoor) geholt.

„Das ist einfach fantastisch, hier meinen Titel verteidigt zu haben“, so Kristin Lang. „Wir wussten, dass wir heute eine 50:50-Chance hatten. Am Anfang der EM haben wir nicht daran gedacht, als Europameister nach Hause zu fahren. Aber wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert, und ich glaube, dass unser Doppel Potenzial hat.“ Nina Mittelham musste erst einmal realisieren, was sie und ihre Mitstreiterin geschafft hatten. „Ich kann das überhaupt noch nicht fassen, dass wir jetzt Europameister sind. Wahrscheinlich brauche ich ein paar Tage um zu begreifen, was dieser Titelgewinn bei solch einem wichtigen Turnier bedeutet“, so die junge Nationalspielerin des Deutschen Tischtennis-Bundes. „Unsere Mischung aus Routine und Jugend hat sich super ergänzt. Wir haben ein sehr starkes Finale gespielt.“

Sabine Winter hat in Alicante an der Seite von Petrissa Solja (TSV Langstadt) aufgeschlagen – im Viertelfinale schied man sehr knapp gegen das topgesetzte Duo Matilda Ekholm/Georgina Pota vom ttc berlin eastside aus. Ekholm/Pota hatten eigentlich zwar auf Gold spekuliert, freuten sich am Ende aber auch über Bronze.

Im Mixed hatte Petrissa Solja bereits am Freitag die Bronzemedaille gemeinsam mit Patrick Franziska gewonnen – auf dem Siegertreppchen ganz oben stand die DTTB-Kombination Ruwen Filus/Han Ying.

Im Damen-Einzel lagen zwei Spielerinnen aus der 1. Bundesliga Damen lange sehr gut im Rennen, denen man durchaus das Vordringen in die Medaillenränge zutraute. Doch dann kam am für den DTTB schwarzen Viertelfinal-Freitag – auch Han Ying scheiterte in dieser Runde – für beide das Aus. Petrissa Solja, die im Achtelfinale noch einen tollen Auftritt gegen Georgina Pota im Duell der letztjährigen eastside-Teamkolleginnen hingelegt hatte, unterlag der topgesetzten Österreicherin Sofia Polcanova und Sabine Winter der Polin Katarzyna Grzybowska-Franc, die in Alicante mit sensationellen Leistungen glänzte. In den Runden zuvor hatte Winter die Abwehrspielerinnen Ganna Gaponova (Ukraine) und – in einem perfekten Match – Li Jie (Niederlande), aktuelle Nummer 18 der Weltrangliste, ausgeschaltet.

Den Einzeltitel sicherte sich die an fünf gesetzte Defensivkünstlerin Li Qian (Polen), die am Sonntag im Spiel um die Goldmedaille Überraschungsfinalistin Margaryta Pesotska (Ukraine) in sechs Sätzen in Schach hielt.

Mit drei von fünf möglichen Goldmedaillen – auch Timo Boll stand am Ende ganz oben auf dem Treppchen – sowie siebenmal Edelmetall insgesamt beendete der DTTB die EM in Alicante als mit Abstand erfolgreichster Verband. 

In Alicante nicht zu schlagen: Kristin Lang und Nina Mittelham.

Text: Dr. Stephan Roscher

Fotos: ITTF

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