Tischtennis-Bundesliga: TuS Bad Driburg -TTC Berlin 5:5
Die Rechnung geht auf
Bad Driburg (WB). Die lange Durststrecke ist beendet: Erstmals seit April 2010 holt Tischtennis-Bundesligist TuS Bad Driburg einen Punkt gegen Abomeister TTC Berlin. Dabei stand das 5:5 vor gut 100 Fans in der Grundschulhalle auf des Messers Schneide.
Zwei Partien hatte TuS-Manager Franz-Josef Lingens im Vorfeld als Schlüsselspiele auf dem Weg zu einem möglichen Remis auserkoren – und sollte damit genau richtig liegen.
Die erste Chance verpasste Driburg noch. Sarah DeNutte verlor gegen den japanischen Neuzugang der Berlinerinnen, Shiho Matsudaira, nach großem Kampf in vier Sätzen. Zum Punktegarant wurde dann ausgerechnet Ersatzspielerin Elena Waggermayer, die sich in fünf Sätzen mit einer echten Energieleistung gegen die mehrfache Olympiateilnehmerin und Europameisterin Irina Palina durchsetze. Beide kennen sich aus der gemeinsamen Heimat Russland. »Irina ist zwölf Jahre älter als ich. Als ich in die Jugendnationalmannschaft kam, war sie schon ein Star in Russland«, berichtete Waggermayer. Inzwischen ist Palina eigentlich Trainerin des Deutschen Meisters Berlin, muss aber in der Personalnot immer mal wieder auch am Tisch aushelfen. Fünf lange Sätze lieferten sich die beiden ein tolles Match – mit dem besseren Ende für Waggermayer, die nach 2:0-Führung und dem 2:2-Ausgleich im Entscheidungssatz noch mal alle Kräfte mobilisierte. »Das war der Schlüssel zum 5:5«, analysierte Lingens.
Zuvor waren die Doppel mit 1:1 erwartungsgemäß gelaufen. In den Spitzeneinzeln gab es die erwähnte Niederlage DeNuttes gegen die Japanerin und einen guten, wenn auch auf dem Papier erfolglosen Auftritt von Sophia Klee im Generationenduell der deutschen Nationalspielerinnen gegen Shan Xiaona. »Sophia hat sehr gut gespielt«, lobte die Olympische Silbermedaillengewinnerin Shan die aufstrebende Schülerinnen-Doppeleuropameisterin. Vielleicht ist es ja auch hier so wie im Duell zwischen Waggermayer und Palina und in einigen Jahren beginnen sich die Verhältnisse zu verschieben.
Im unteren Paarkreuz freute sich Nina Mittelham, dass sie gegen Berlin die letzten beiden Partien an Position drei absolvieren musste. In der Rückrunde rückt sie wieder ins angestammte Spitzenpaarkreuz auf. Sie hatte gegen den Meister in beiden Partien keine Mühe, ihre Pflichtpunkte einzufahren.
Den Sack machte schließlich Elena Waggermayer zu, als sie nach Irina Palina auch deren Tochter Lilia bezwang und damit den fünften Zähler für Driburg sicherte.
»Das war ein schöner Bonuspunkt auf dem Weg in die Play-off-Runde«, freute sich Franz-Josef Lingens. Mit diesem Unentschieden beendet der TuS die Vorrunde mit ausgeglichenen 6:6-Punkten auf Platz vier und hat in der zweiten Saisonhälfte alle Möglichkeiten die Endrunde um die deutsche Meisterschaft zu erreichen.
TuS Bad Driburg – TTC Berlin 5:5 Mittelham/DeNutte – Palina/Palina 3:0, Waggermayer/Klee – Shan/Shiho Matsudaira 0:3, Sarah DeNutte – Shiho Matsudaira 1:3, Sophia Klee – Shan Xiaona 0:3, Nina Mittelham – Lilia Palina 3:0, Elena Waggermayer – Irina Palina 3:2, DeNutte – Shan 1:3, Klee – Matsudaira 0:3, Mittelham – I. Palina 3:0, Waggermayer – L. Palina 3:0