Berlin müht sich an Spitze zurück
07.01.2018 (redaktion) – Ein erneuter Führungswechsel und eine Vorentscheidung im Kampf um die Play-off-Plätze – der Rückrunden-Auftakt in der Damen-Tischtennis-Bundesliga am ersten Wochenende des neuen Jahres hatte es in sich. Vorjahressieger ttc berlin eastside reichte beim bisherigen Schlusslicht TTK Anröchte ein mühsames 5:5 zur Ablösung des spielfreien Herbstmeisters TTG Bingen/Münster-Sarmsheim von der Spitze. Im Tabellenmittelfeld teilten sich der TuS Bad Driburg und der TV Busenbach die Punkte und hielten damit die „Kellerkinder“ Anröchte und SV Böblingen zumindest vorübergehend weiter auf Distanz.
Für Berlin setzte sich der bislang unglückliche Saisonverlauf auch zu Beginn der zweiten Saisonhälfte fort. Für den ohenhin ersatzgeschwächtenn Meister waren in Anröchte die Siege in den Doppeln nachträglich Gold wert: Denn danach musste zunächst Nationalspielerin Shan Xiaona wegen einer vorübergehenden Übelkeit ihr erstes Einzel kampflos abgeben und später obendrein auch noch Spielerin-Trainerin Irina Palina in ihrem zweiten Match aufgrund einer Knieverletzung aus ihrem ersten Einzel aufgeben. Durch zwei Erfolge von „Mrs. Zuverlässig“ Georgina Pota und einen Zähler von Shan rettete Berlin wenigstens das Remis, während Anröchtes Kampfgeist nach 0:3- und 3:5-Rückständen besonders aufgrund einer makellosen Bilanz im unteren Paarkreuz durch Marta Golota und Yang Henrich belohnt wurde.
„Ein Punkt war unter den Umständen von vorneherein unser Ziel, deswegen sind wir mit dem 5:5 auch zufrieden“, kommentierte eastside-Präsident Alexander Teichmann das Ergebnis und lobte die Moral seiner Mannschaft: „Alle, die da waren, haben sich zu 100 Proizent für die Mannschaft eingesetzt. Dafür ein großes Kompliment.“
Anröchtes Manager Manfred Vogel wollte sein Team unterdessen nach der Weitergabe der „Roten Laterne“ des Tabellenletzten an den spielfreien Rivalen Böblingen nicht nur als Nutznießer der Berliner Probleme angesehen wissen. „Berlin war oben besser, aber wir eben unten“, konstatierte Vogel mit spürbarer Zufriedenheit: „Zwischendurch hatte ich zwar Angst, dass wir trotz einer guten Leistung wieder einmal leer ausgehen könnten, aber ein 5:5 gegen Berlin ist für uns natürlich ein bedeutender Punkt außer der Reihe.“
Durch das Remis hat Anröchte den Tabellenfünften Busenbach weiterhin
in zumindest in Sichtweite. Der Rückstand zum Ex-Meister beträgt unverändert drei Punkte, so dass die Westfalen weiter berechtigte Hoffnung auf die Teilnahme an den Play-offs haben dürfen.
Umso wichtiger war für Busenbach das 5:5 in Bad Driburg. Das Polster auf Anröchte wahrte Anastasia Bondareva im Abschlussduell der Teenagerinnen mit ihrer für Bad Driburg spielenden Freundin Sophia Klee. Dabei spitzte sich das pikante Match im Entscheidungssatz in der Verlängerung zu, als Klee zunächst drei Matchbälle zum Gesamtsieg ihres Teams ungenutzt ließ und Bondareva danach gleich ihre erste Chance zm Erfolg nutzte.
Zuvor war Busenbachs Erfolgsrechnung durch Niederlagen gleich in beiden Doppel schnell zur Makulatur geraten. Mit einer Energieleistung jedoch erzwangen allen voran Yvonne Kaiser mit zwei Siegen sowie Busenbachs Routiniers Jessica Göbel und Tanja Krämer mit Siegen über Bad Driburgs zur Nummer eins aufgestiegenen Nationalspielerin Nina Mittelham noch Bondarevas zweites Einzel.
Trotz des unglücklich verspielten Sieges dürfte jedoch auch in Bad Driburg nach Spielschluss Zufriedenheit geherrscht haben. Denn Sarah de Nutte mit zwei Siegen im oberen Paarkreuz und Neuverpflichtung Linda van der Leur-Creemers bei ihrer Heimpremiere sorgten dafür, dass die Ostwestfalen ihren Vorsprung für die Play-off-Qualifikation auf Schlusslicht Böblingen ungeachtet des vergebenen Heimzählers auf ein nun voraussichtlich ausreichendes Polster von fünf Punkten ausbauten.