Berlin gewinnt Bundesliga-Klassiker in Kolbermoor
SV DJK Kolbermoor – ttc berlin eastside 3:6
Dank einer starken, geschlossenen Mannschaftsleistung konnte sich der ttc berlin eastside auch in Kolbermoor behaupten. Mehr als 300 Tischtennisfans sahen eine interessante Partie von fast drei Stunden mit einigen hochklassigen Matches und einem leistungsgerechten Resultat.
Beim Hauptstadtklub, wie schon im Auftaktspiel gegen Dachau mit Nina Mittelham, Natalia Bajor, Sabina Surjan und Mia Griesel angetreten, ging in den Einzeln lediglich Neuzugang Bajor leer aus, während für Kolbermoor nur die gut aufgelegte Annett Kaufmann sowie Swastika Ghosh punkten konnten. Im hinteren Paarkreuz der Oberbayern gaben die 16-jährige Deutsche Lisa Wang und die 25-jährige Serbin Tijana Jokic ihr Bundesligadebüt, konnten sich aber nicht in die Siegerliste eintragen.
Beide Doppel gingen an den Rekordmeister – Mittelham/Surjan und Bajor/Griesel ließen nichts anbrennen und gaben keinen einzigen Satz ab gegen Kaufmann/Ghosh beziehungsweise Wang/Jokic. Mit dem 2:0 im Rücken zogen die Berlinerinnen ihr Ding durch, auch wenn zwei Spielerinnen des SV DJK absolut auf Augenhöhe waren. Im Spitzenpaarkreuz brillierte nämlich Annett Kaufmann mit Siegen über Natalia Bajor (3:1) und Nina Mittelham (3:2). Auch Ghosh zwang Mittelham immerhin in den Entscheidungssatz. Ihr zweites Einzel gewann die Inderin, die sich in sehr ansprechender Form präsentierte, deutlich gegen Bajor.
Im hinteren Paarkreuz indes hatte Kolbermoor wenig zu bestellen. Defensivspielerin Lisa Wang und Tijana Jokic müssen sich erst noch an die raue Bundesligaluft gewöhnen. Wang hatte gegen Mia Griesel und Sabina Surjan keine Chance und auch Jokic blieb im serbischen Duell gegen Surjan ein ganzes Stück von einem Satzgewinn entfernt.

Überzeugende Leistung: Sabina Surjan (Foto: ttc berlin eastside).
Kolbermoors Co-Trainer und Vorstandsmitglied Florian Wiesener kommentierte anstelle des beruflich verhinderten Dr. Michael Fuchs das Spiel. „Mit einer Niederlage startet natürlich niemand gerne in die Saison“, unterstrich Wiesener. „Die Doppel haben wir nicht so getroffen wie erhofft – ein 0:2-Start ist immer eine Hypothek, die man erst einmal aufholen muss.“ Mit den Leistungen der beiden Spitzenkräfte konnte man auf Kolbermoorer Seite absolut zufrieden sein: „Im vorderen Paarkreuz verliefen die Partien insgesamt ausgeglichen, mit leichten Vorteilen auf unserer Seite meiner Meinung nach. Besonders stark präsentierte sich wieder einmal Annett. Aber auch Swastika zeigte in beiden Einzeln eine gute Leistung und hätte im ersten Spiel gegen Nina auch gewinnen können. Der Sieg gegen Natalia Bajor war stark – in dieser Klarheit vielleicht auch nicht unbedingt zu erwarten gewesen.“ Doch hinten habe der Gegner eindeutig dominiert: „Im hinteren Paarkreuz war Berlin heute einfach stärker. Lisa und Tijana haben im Doppel ordentlich gespielt, im Einzel war leider nicht viel zu holen. Mit Mia und Sabina haben sie aber auch Gegnerinnen gehabt, die durchaus im vorderen Paarkreuz spielen könnten. Dass sowohl Tijana als auch Lisa sich an das Niveau erst herantasten müssen, war aber klar für uns.“
Wiesener äußerte sich auch zur anschließenden Auslosung der Pokal-Vorrunde: „Keinen weiteren Erstligisten in der Gruppe zu haben, ist natürlich ein kleiner Vorteil, wobei Langweid wohl mit der schwerste Gegner sein dürfte. Mit Veronika Matiunina haben sie eine starke Spielerin mit Erstliga-Niveau. Auch Rastatt, die mit Jennie Wolf eine ehemalige Erstligaspielerin im Team haben, werden wir keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen. Wir freuen uns einfach sehr auf das Event. Bei unserem ersten “Pokal-Heimspiel” möchten wir uns nicht nur sportlich, sondern auch organisatorisch von unserer besten Seite zeigen.“
„Ein klarer und bei der Aufstellung von Kolbermoor auch erwarteter Sieg für unsere Mannschaft“, so ein zufriedener eastside-Manager Andreas Hain. „Im Prinzip war nach den Doppeln schon alles klar, denn im hinteren Paarkreuz waren wir schon deutlich stärker besetzt. Sabina Surjan machte im Prinzip spielübergreifend 20 Punkte in Folge gegen Jokic und Wang. Das zeigt schon wie deutlich wir hier überlegen waren. Letztlich haben wir zwei weitere Punkte auf dem Konto und wir wollen möglichst schnell die Play-off-Teilnahme sichern.“
Auch mit der Pokalauslosung kann Hain gut leben: „Die wohl vier stärksten Teams wurden in verschiedene Gruppen gelost. Das verspricht zumindest interessante Halbfinalspiele am Sonntag. Mit Weil und Fürstenfeldbruck haben wir zwei Gegner in der Gruppe, gegen die wir bestehen sollten.“
Am kommenden Wochenende ist im Oberhaus mit vier Partien erstmals seit Saisonbeginn richtig viel los. Am Samstag empfängt Weinheim das Team aus Langstadt zu einem Duell mir Derbycharakter (14 Uhr), vier Stunden später muss Kolbermoor in Bingen versuchen, zu den ersten Punkten der Saison zu kommen. Die Oberbayerinnen und die Hessinnen sind auch am Sonntag gefordert und stehen sich in Langstadt gegenüber (14 Uhr). Zur selben Zeit fällt in Weil am Rhein der Startschuss zur Partie des ESV gegen berlin eastside.
Beitragsbild oben: Eine Annett Kaufmann in Topform war für Kolbermoor zu wenig, um den Rekordmeister ernsthaft in Bedrängnis zu bringen (Foto: Dr. Stephan Roscher).
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