Bad Driburg bläst zur Aufholjagd
21.02.2018 (redaktion) Aufgeben ist die Sache von Franz-Joef Lingens nicht. Deswegen hofft der Manager des TuS Bad Driburg vor dem Viertelfinal-Rückspiel im ETTU-Cup der Damen gegen TMK-Tagmet Taganrog auch trotz der klaren 1:3-Hinspielniederlage weiter auf das fraglos benötigte „Tischtennis-Wunder“: „Im Sport“, meint Lingens nämlich, „im Sport kann manchmal alles passieren.“
Dazu muss für Bad Driburg allerdings auch alles passen. Denn außer dem 1:3 brachten Nina Mittelham und Co. auch eine ernüchternde Satzdifferenz von 5:11 aus Russland mit. „Natürlich stehen die Chancen nicht gut, aber wir müssen und wollen es versuchen“, gibt Lingens die Entschlossenheit in seinem Team wieder.
Versuchen will sich der Pokalfinalist an einer letztlich einfachen Rechnung: Nationalspielerin Mittelham soll nach Möglichkeit an Nummer eins für zwei Punkte sorgen und einen Zähler die Luxemburgerin Sarah De Nutte beisteuern. Dabei wären mit Blick auf die womöglich in der Endabrechnung wichtigen Sätze 3:0-Sieg nicht nur ideal, sondern nach Lage der Dinge schlichtweg unverzichtbar: Von Bad Driburgs Jungstar Sophia Klee, im Hinspiel wegen der Teilnahme am Bundesranglistenfinale der Mädchen nicht in Russland dabei, ist unabhängig von ihrer Gegnerin kaum mehr als nur das Zählergebnis zu erwarten – wobei die Teenagerin allerdings auch bei optimalem Verlauf der Matches ihrer Teamkolleginnen für das Wunder zumindest einen Satz gewinnen muss, sollen letztlich nicht auch noch die Bälle ausgezählt werden.
Ein Einsatz der erfahreneren Standby-Spielerin Yan Su ist für Lingens keine Alternative: „Wir haben Sophia versprochen, dass sie immer spielt, wenn sie da ist.“ Die langfristige Entwicklung der Nachwuchshoffnung im Bad Driburger Trikot ist dem TuS-Macher dabei wichtiger als ein kurzfristiger Erfolg im Europacup: „Wenn man junge Spielerinnen hat und halten will, muss man solche Versprechen auch halten.“
Möglicherweise geben aber auch weiche Faktoren den Ausschlag. „Wenn Nina im ersten Einzel 3:0 gewinnt“, orakelt Lingens jedenfalls, „dann werden die Russinnen vielleicht doch noch nervös.“
Einen zusätzlichen Trumpf wittert Lingens im buchstäblichen Heimvorteil: „Dieses Mal hat ja Taganrog die anstrengende Anreise wie wir beim Hinspiel, und dieses Mal müsen sie sich an unsere Bedingungen bei Tisch und Bällen gewöhnen. Vielleicht haben sie damit ja auch so ihre Schwierigkeiten.“