Titelentscheidung nach Thriller weiter offen

Von Autor|Mai 25, 2018|bundesliga

Bingens Überraschung im ersten Finale: Hana Matelova (Foto: Steyer)

25.05.2018 (redaktion) Im ersten Play-of-Finale der Damen-Tischtennis-Bundesliga haben sich die Hoffnungen von Hauptrunden-Gewinner TTG Bingen/Münster-Sarmsheim und des letztjährigen Vizemeisters SV DJK Kolbermoor auf einen Vorteil für das zweite Endspiel am Sonntag nicht erfüllt. Nach einem gut dreieinhalbstündigen und packenden Thriller trennten sich beide Teams 5:5.

Damit kann der Nachfolger des ttc berlin eastside auf dem Meister-Thron im zweiten Finalduell aufgrund des Modus nur bei einem Sieg für einen der beiden Finalisten gekürt werden. Im Falle eines weiteren Unentschiedens muss ein drittes Finale in der kommenden Woche die Entscheidung bringen.

Der erste Showdown, in dem die Tschechin Hana Matelova und Nationalspielerin Yuan Wan mit jeweils zwei Einzelsiegen für Bingen überragten, war nichts für schwache Nerven. Nicht weniger als formal dreimal und virtuell sogar viermal wechselte die Führung zwischen den beiden Mannschaften. Wie sehr sich die Kontrahenten auf Augenhöhe begegneten, verdeutlichte die Statistik: Außer im Endergebnis lagen Bingen und Kolberboor auch in den Sätzen (19:19) und fast auch bei den gewonnenen Punkten (373:375) gleichauf.

Beinahe alle vor dem Finalwochenende gestellten Prognosen erwiesen sich denn auch als Makulatur. Kolbermoor übertraf zwar durch Siege in den beiden Eingangsdoppeln sein angestrebtes Zwischenziel von einem Erfolg, musste allerdings schon fast postwendend durch die erste Niederlage von Ex-Europameisterin Liu Jia in ihrem neunten Play-off-Einsatz für die Oberbayern gegen Matelova ein nicht einkalkuliertes Rebreak verkraften.

Matelova legte damit in ihrem womöglich letzten Auftritt vor Bingens Publikum vor ihrem Abschied mutmaßlich Richtung Frankreich die Grundlage zu ihrer wiederum von den Gastgeberinnen kaum erwarteten 2:0-Bilanz im oberen Paarkreuz, denn auch gegen Doppel-Europameisterin Kristin Lang konnte Matelova punkten.

Ebenfalls etwas überraschend eine weiße Weste behielt im Bingens Team auch Wan aufgrund ihres 3:2-Sieges im Prestigeduell der Nationalspielerinnen mit Langs Europameister-Partnerin Sabine Winter. Besonders auch dieser Erfolg im letzten laufenden Spiel des Abends hielt die Hoffnungen der Hausherrinen auf ihren ersten Titel lebendig, denn am Nachbartisch hatte Abwehr-Altmeisterin Svetlana Ganina Kolbermoor durch ein 3:0 gegen Marie Migot Kolbermoors fünften Punkt geholt und die Gäste vorübergehend doch noch vom womöglich vorentscheiden Sieg träumen lassen. Wäre Winter ihrer Favoritenstellung gegen Wan gerecht geworden, hätte Kolbermoor am Sonntag schon ein Remis zum seinerseits ersten Titel genügt.

Außer Winter hatte sich zuvor in den ersten Einzeln allerdings unverhofft auch Lang die Chance zum sechsten Zähler für den Halbfinalbezwinger von Titelverteidiger Berlin geboten: Gegen Bingens Topspielerin Ding Yaping, die den Klub aus dem Rhein-Nahe-Eck ebenfalls nach Saisonschluss mit noch unbekanntem Ziel verlässt. fehlten der erst vor wenigen Wochen aus ihrer Babypause zurückgekehrten Ex-Meisterin im Entscheidungsdurchgang nach zweimaligem Satzrückstand bei einer 9:7-Führung nur noch zwei Punkte zum Sieg. Doch Ding, die später gegen Liu keine wirkliche Chance hatte, lonnte das Spiel noch einmal mit all ihrer Erfahrung drehen.

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