Busenbach im Halbfinale – Showdown in Kolbermoor

Von Autor|April 15, 2018|bundesliga

Dritter Halbfinalist: TV Busenbach (Foto: Steyer)

15.04.2018 (redaktion) Die erste Play-off-Runde der Damen-Tischtennis-Bundesliga geht in die Verlängerung. Vizemeister SV DJK Kolbermoor glich in der „Best of three“-Serie gegen Aufsteiger TTK Anröchte durch ein 6:1 nach der unerwarteten 4:6-Pleite 48 Stunden zuvor aus und erzwang damit ein drittes und entscheidendes Match (20. April) um den letzten freien Platz im Halbfinale. Als dritter Teilnehmer nach den automatisch gesetzten Teams von Hauptrunden-Sieger TTG Bingen/Münster-Sarmsheim und des zweitplatzierten Meisters ttc berlin eastside qualifizierte sich unterdessen Ex-Meister TV Busenbach gegen Pokalfinalist TuS Bad Driburg durch ein 6:4 nach dem 5:5 im ersten Duell in Ostwestfalen.

Kolbermoor ließ gegen Anröchte nichts anbrennen und setzte nach dem Schock vom ersten Vergleich seine neuverpflichtete Ex-Europameisterin Liu Jia ein. Die Österreicherin feierte durch zwei Erfolge einen Einstand nach Maß, gleichwohl fiel der Gesamterfolg des Titelkandidaten gegen den Außenseiter nach Ansicht von Manager Michael Fuchs deutlicher als der Spielverlauf aus: „Es war nicht so leicht, wie es das Ergebnis vermuten lässt. Aber letztlich sind wir wohl mit einem blauen Auge davon gekommen, können das Spiel in Anröchte aus dem Gedächtnis streichen und im Entscheidungsspiel am Freitag alles richten.“

In Anröchtes Lager herrschte unterdessen eine Mischung aus Verärgerung und gleichwohl Stolz. TTK-Vereinschef Manfred Vogel beklagte eine Schiedsrichterentscheidung gegen Shi Qi im dritten Satz des Duells mit Liu als „Knackpunkt der gesamten Begegnung“. Aus seiner Sicht „hätte das Spiel bei einer anderen Entscheidung womöglich noch ganz anders laufen können“. Dennoch freute sich Vogel immer noch über den 6:4-Coup seines Teams im ersten Spiel: „Dass Kolbermoor gegen uns tatsächlich Liu Jia aufgestellt hat, zeigt, dass sie Respekt vor uns bekommen haben. Wir sind stolz, dass wir einen Titelfavoriten ins dritte Spiel gezwungen haben.“ Allerdings muss Anröchte nun ein Problem der besonderen Art lösen: „Wir wissen gar nicht, wer für das dritte Spiel zur Verfügung stehen kann, beschrieb Vogel die Schwierigkeiten durch den unerwartet notwendigen Zusatztermin in Kolbermoor.

Keine Termine mehr hat Bad Driburg. Zwar punktete Nationalspielerin Nina Mittelham in ihrem letzten Einsatz für die Ostwestfalen vor dem Wechsel nach Berlin erneut in beiden Einzeln, doch Busenbach konnte sich durch seine beiden Doppel-Erfolge sowie seine „Bank“ im unteren Paarkreuz durch Yvonne Kaiser und nicht zuletzt entscheidenden Erfolg von Anastasia Bondareva im Teenagerinnen-Duell mit ihrer Freundin Sophia Klee entscheidend durchsetzen. „Unsere Mannschaft hat alles gegeben und sich ordentlich verkauft. Dieses Spiel hatte wie schon das erste keinen Sieger verdient gehabt, aber manchmal ist es im Sport eben so. Wir sind natürlich ein wenig enttäuscht, aber es war uns vorher schon klar, dass die Duelle mit Busenbach kein Spaziergang werden würden“, resümierte Bad Driburgs Manager Franz-Josef Lingens trotz des K.o. für seinen Klub durchaus aufgeräumt.

Busenbach trifft nun in den Halbfinals im Mai nach der Mannschafts-WM in Halmstad auf Bingen. Berlin wartet noch auf den Sieger des dritten Matches zwischen Kolbermoor und Anröchte.

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