ttc eastside gewinnt in Schwabhausen

Von Stephan Roscher|März 3, 2022|bundesliga

TSV Schwabhausen – ttc berlin eastside3:6

Der ttc berlin eastside hat am Mittwochabend auch in Schwabhausen nichts anbrennen lassen und die sehenswerte, spannende Partie beim Tabellendritten mit 6:3 gewonnen.

Damit hat man die Tabellenführung mit 23:1 Punkten gefestigt und benötigt maximal noch einen Sieg aus den beiden ausstehenden Partien gegen Weinheim (19.03.) und in Langstadt (20.03.), um als Punktrundensieger festzustehen. Ein Remis in Langstadt würde auch bereits reichen.

Für die Berliner Punkte sorgten eine überragende Shan Xiaona (jeweils 3:0 gegen Sabine Winter und LiuYangzi), Britt Eerland (jeweils 3:1 gegen Alina Nikitchanka und Mateja Jeger), Ding Yaping (3:2 gegen Jeger) sowie das Doppel Shan Xiaona/Cheng Hsien-Tzu (3:0 gegen Winter/Liu).

Trotz der Niederlage ihres TSV kamen die Fans in den hochklassigen 190 Minuten voll auf ihre Kosten. Für den Gastgeber waren Sabine Winter und Liu Yangzi jeweils einmal in den Einzeln erfolgreich. Beide bezwangen die Taiwanerin Cheng Hsien-Tzu – Liu in vier, Winter in drei Sätzen. Zudem punktete das Doppel Jeger/Nikitchanka, das Eerland/Ding in der Verlängerung des Entscheidungssatzes besiegte.

Die Doppel-Aufstellung der Gastgeber zahlte sich nur zum Teil aus. Während das Doppel Jeger/Nikitchanka – eine gefährliche Kombination aus aktivem Kurznoppenspiel und Schnittabwehr –passte, harmonieren Sabine Winter und Liu Yangzi nicht optimal. An der Seite von Orsolya Feher spielt die deutsche Nationalspielerin einfach stärker und effektiver. Dennoch ist ein 1:1 in den Doppeln gegen den Champions League-Finalisten und letztjährigen Triple-Sieger natürlich eine tolle Sache und das Match Jeger/Nikitchanka vs. Eerland/Ding war alleine schon das Eintrittsgeld wert. 4:11, 11:7, 7:11, 14:12, 12:10 – bereits das nackte Ergebnis dokumentiert die unheimliche Spannung gerade in den letzten beiden Sätzen. Mit 5:8 und 6:10 hatte das Schwabhausener Duo im Entscheidungsdurchgang hinten gelegen, dann vier Matchbälle abgewehrt und insgesamt sechs umjubelte Punkte in Folge verbucht.

Von engen Matches war dagegen gar keine Rede, wenn die an diesem Abend in Oberbayern gigantisch gut aufgelegte Shan Xiaona – in dieser Partie der absolute Aktivposten des ttc eastside – an den Tisch ging. Die aktuelle Nummer26 der Welt machte es gegen starke Gegnerinnen kurz und schmerzlos, agierte einfach souverän und hatte in den Einzeln nach jeweils einem engen ersten Satz alles prima im Griff – im Doppel entfiel dagegen sogar der eine Satz zum „Warmspielen“. Die Ergebnisse sprechen Bände: Shan vs. Sabine Winter 3:0 (13:11, 11:8, 11:5); Shan vs. Liu Yangzi 3:0 (13:11, 11:6, 11:8); Shan/Cheng vs. Liu/Winter3:0 (11:4, 11:7, 11:9).

Der TSV bleibt auf dem dritten Tabellenplatz mit nunmehr 14:10 Zählern, könnte diesen aber bei ungünstigem weiteren Rundenverlauf noch an den ESV Weil verlieren, sofern man gegen Langstadt (19.03.) und in Kolbermoor (20.03.) leer ausgeht und Weil in Bingen am 20. März gewinnt. Dennoch deutet derzeit mehr auf Schwabhausen hin als auf Weil, das nur noch eine Gelegenheit zu punkten hat.

Die Situation in der stärksten Liga Europas bleibt aber weiter spannend, nicht nur in Hinblick auf die Abstiegsfrage. Jede einzelne Platzierung in der Abschlusstabelle ist ja in Hinblick auf die Play-offs von Interesse. Und da kann noch einiges in den verbleibenden zweieinhalb Wochen passieren.

Schwabhausens Trainer Alexander Yahmed kommentierte das Spiel wie folgt: „Nunja, wir haben erwartungsgemäß verloren, aber uns gut aus der Affäre gezogen. Überragende Spielerin war Shan. Jetzt heißt es Wunden lecken und neu formieren.“ 

„Es war ein gutes Spiel und ich bin sehr zufrieden mit den Leistungen des Teams“, sagte eastside-Manager Andreas Hain. „Nana hat bärenstark gespielt und Britt hatte ein gutes Comeback nach ihrer Verletzung. Wir geben weiter Vollgas und wollen die Runde auf Platz 1 abschließen.“
 
Foto: Elfter Punktrundensieg aus zwölf Partien: ttc berlin eastside (Bild: Verein).

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