SV Böblingen kämpft in „Unterzahl“ gegen Titelkandidaten

Von at|November 8, 2017|Home, Vereinsnews

BÖBLINGEN (sc). Drei Stunden leidenschaftlich gekämpft gegen den Titel-Kandidaten, am Ende aber wie gegen Driburg mit 4:6 verloren. Das war die Bilanz der Partie SV Böblingen gegen SV DJK Kolbermoor in der Tischtennis-Bundesliga.

Seitens der SVB konnten die Langzeit-Kranken Theresa Kraft und Anja Schuh nicht eingreifen. Die Verantwortlichen verzichteten auf den Einsatz einer Akteurin aus der 2. Mannschaft aus der Landesliga. Zum Beispiel Sarah Wagner, die am Freitag mit Xu Yanhua noch eine Extra-Trainingseinheit absolvierte. Stattdessen gab Theresa Kraft ihre Spiele kampflos ab. Kolbermoor schonte seine Nummer eins Liu Jia auch gegen Böblingen.

Das einzige Doppel verlief kurios. Gotsch/Stähr verloren den ersten und dritten Satz gegen Winter/Tiefenbrunner mit 2:11 und 1:11, gewannen aber den zweiten und vierten. Im fünften lagen sie turnusgemäß wieder 3:5 hinten. Dann folgte aber der Wechsel der Tischseite und des Rückschlägers. Das spielte den Böblingerinnen wieder in die Karten, weil Qianhong Gotsch Kolbermoors Sabine Winter immer wieder zu Fehlern verleitete. 11:7 für Gotsch/Stähr. Im Einzel spielte Qianhong Gotsch gegen Svetlana Ganina verhalten, wartete auf Fehler ihrer Gegnerin, ebenfalls Abwehrspezialistin. Bei Bedarf ergriff „Hongi“ jedoch die Initiative, heraus kam ein ungefährdeter 3:0-Erfolg. Sabine Winter dominierte mit ihrer knallharten Vorhand gegen Rosalia Stähr. Da nützten auch gelegentlich erfolgreiche Attacken Stährs, vor allem im dritten Satz, nichts. 3:0 gewann die Nationalspielerin aus Kolbermoor, 2:2 zur Pause.

Julia Kaim vergab gegen Laura Tiefenbrunner im zweiten Satz zwei Satzbälle. Trotzdem schaffte sie es in den fünften. Ein Netzball brachte das 10:8 für die Böblingerin, gleich darauf das 10:9. Dann ein Vorhand-Angriff Tiefenbrunners, jedoch gefolgt von einem fantastischen diagonalen Konter Kaims zum entscheidenden 11:9. Von der Partie Qianhong Gotsch gegen Sabine Winter erwarteten sich die 105 Zuschauer ein hochklassiges Match. Sie wurden nicht enttäuscht. Winter zündete ein Vorhand-Feuerwerk, Gotsch hielt nach Kräften dagegen. Der erste Satz ging mit 11:9 an Sabine Winter, im zweiten holte Qianhong Gotsch ein 6:10 auf und gewann. Dramatik auch im dritten Satz. Hongi drehte ein 4:8 in ein 10:8, musste das 10:10 hinnehmen und gewann doch noch mit 12:10. Im vierten Satz griff der Schiedsrichter ein, als er Gotsch beim Stande von 3:0 zum zweitenmal einen Aufschlag abzählte. Wegen angeblichem Aufschlagens über dem Tisch anstatt hinter der Grundlinie. SVB-Coach Volker Ziegler mischte sich ein, es wurde diskutiert. Qianhong Gotsch ließ sich aber nicht beeindrucken, im Gegenteil, 11:4 für die Böblingerin.

4:3 für die SVB, ein Zähler fehlte noch zum Unentschieden. Rosalia Stähr ließ es gegen Svetlana Ganina ruhig angehen, ein Zeitspiel war in Sicht. Tatsächlich, beim Stand von 6:7, trat die Zeitregel in Kraft, zehn Minuten waren also gespielt. Die Aufschlägerin musste künftig spätestens mit 13 Versuchen den Punkt machen. 9:11 verlor Rosi Stähr den ersten Satz, auch im zweiten war Ganina einen Tick erfolgreicher als die Böblingerin, die dafür den dritten mit 11:6 gewann. Im vierten entschied Svetlana Ganina den Zeitspielpoker für sich. Auch Julia Kaim konnte nichts Zählbares mehr beitragen. Sie hielt gegen Katharina Michajlova gut dagegen, besonders im zweiten Satz, konnte aber eine Niederlage nicht vermeiden.

„Wir spielten mit Handicap gegen eine starke Mannschaft. Dafür haben wir uns sehr gut präsentiert“, fasste SVB-Trainer Andrzej Kaim das Geschehen zusammen. Und kündigte jetzt schon an: „In drei Wochen gegen Bingen wird Sarah Wagner mitspielen.“

Die Ergebnisse (SVB zuerst genannt):
Gotsch/Stähr – Winter/Tiefenbrunner 3:2, Kraft/Kaim – Ganina/Michajlova 0:3 kampflos, Gotsch – Ganina 3:0, Stähr – Winter 0:3, Kaim – Tiefenbrunner 3:2, Kraft – Michajlova 0:3 kampflos, Gotsch – Winter 3:1, Stähr – Ganina 1:3, Kaim – Michajlova 0:3, Kraft – Tiefenbrunner 0:3 kampflos.

Diesen Beitrag teilen: