Langstadt mit Personalproblemen, Busenbach will den Turbo zünden

Von Autor|Dezember 7, 2019|bundesliga

Zwei Partien stehen in der 1. Bundesliga Damen am Sonntag auf dem Programm. Während Vizemeister Kolbermoor glasklarer Favorit ist gegen Langstädterinnen, die nicht in Bestbesetzung anreisen können, könnte es in badischen Sinzheim zwischen Busenbach und Böblingen richtig spannend werden.

Sonntag, 14 Uhr: SV DJK Kobermoor – TSV Langstadt

Wenn der Tabellenvierte beim Dritten gastiert, sollte man eigentlich ein offenes Spiel erwarten mit realistischen Chancen für beide Teams. Doch am Sonntag in Kolbermoor beim vorletzten Vorrundenspiel beider Klubs dürfte dies kaum der Fall sein. Zum einen ist Kolbermoor sehr stark und wurde vor der Saison als der Meisterschaftsfavorit neben Titelverteidiger Berlin gehandelt, zum anderen ist der TSV von personellen Problemen geplagt und wird wohl keine Truppe nach Oberbayern entsenden können, die Chancen auf einen Punktgewinn hätte. Der Sportliche Leiter Manfred Kämmerer erklärt: „Wir haben für das Spiel am Sonntag mit personellen Problemen zu kämpfen.“ Man darf also davon ausgehen, dass die Spitzenkräfte wie Petrissa Solja und Cheng Hsien-Tzu diesmal nicht zur Verfügung stehen.

Der deutsche Pokalsieger hat am vergangenen Wochenende das Spitzenspiel in Berlin etwas unglücklich verloren und wird gegen die Südhessinnen mit Vollgas versuchen, wieder in die Erfolgsspur zu kommen.

In Kolbermoor wäre aber für den TSV auch bei voller Besetzung des Teams nur schwer etwas zu holen. Seit Jahren sind die Oberbayern gemeinsam mit Berlin das Maß der Dinge in der 1. Bundesliga Damen. „Wir müssen unsere Punkte sicher in anderen Begegnungen holen“, sagt Manfred Kämmerer. Gemeint ist sicher auch die letzte Vorrundenpartie in Bingen (22.12.), zu der man gewiss in stärkerer Aufstellung anreisen wird.

„Wir wissen, dass Langstadt ohne Solja anreisen wird. Jedoch weiß ich nicht, wer sonst spielen wird, aber sowohl Meshref als auch Cheng sind sehr gefährlich“, meint Kolbermoors Trainer Michael Fuchs. Wir nehmen das Spiel beziehungsweise die Langstädter auch ohne Petrissa sehr ernst. Trotz der Niederlage gegen Berlin wollen wir die Vorrunde erfolgreich zu Ende spielen und unseren Zuschauern zu Hause nochmal ein gutes Spiel liefern.“

Sonntag, 14 Uhr: TV Busenbach – SV Böblingen

Das Baden-Württemberg-Derby in der 1. Bundesliga Damen, aber nicht in Busenbach, sondern in der Fremersberghalle in Sinzheim im Kreis Rastatt, wo der TVB schon letzte Saison gegen Bad Driburg ein tolles Spiel vor gut 400 Fans ausgetragen hatte und mit einem Punkt belohnt wurde.

Der TV Busenbach hat es nicht leicht in dieser Saison, da nur vier Spielerinnen zur Verfügung stehen und alle vier möglichst immer auf den Punkt topfit sein müssen. Ein Transfer zur Rückrunde ist in der Bundesliga erst zur Saison 2020/2021 möglich, wie letzten Sonntag vom Bundestag des Deutschen Tischtennis-Bundes beschlossen. Wäre dies schon jetzt der Fall gewesen, hätten es Vereine wie Busenbach oder Anröchte leichter.

Die Badenerinnen stehen derzeit auf dem achten Tabellenrang, der im Grundsatz ein Abstiegsplatz ist. Den einzigen Sieg gab es gegen Anröchte, allerdings verlor man zuletzt zweimal knapp und unglücklich und konnte sich gegen Bad Driburg und Langstadt (jeweils 4:6) für gute Leistungen nicht belohnen. Jessica Göbel und Tanja Krämer bilden seit Jahren ein routiniertes Spitzenpaarkreuz, die Belgierin Lisa Lung an Position drei hat mit 5:3 als einzige eine positive Bilanz. Die Böblingerinnen (4:8 Punkte) reisen als Tabellensechster an und gelten als leicht favorisiert, auch wenn man zuletzt in Bingen eine 4:6-Niederlage quittieren musste.

Busenbach will und muss unbedingt punkten. „Am Sonntag starten für uns die Wochen der Wahrheit“, so Frontfrau Jessica Göbel. „Wir haben mit Böblingen und Schwabhausen noch zwei 50:50-Spiele, in denen wir uns endlich belohnen müssen. Bis dato ist es eine Vorrunde der vergebenen Matchbälle. Ob gegen Driburg oder gegen Langstadt, immer stimmte unsere Leistung, aber am Ende fehlte der entscheidende Punkt. Wir hoffen, in Sinzheim die großartige Kulisse nutzen zu können.“

Alle sechs Böblinger Spielerinnen sind fit und werden nach Sinzheim fahren, also Qianhong Gotsch, Mitsuki Yoshida, Xu Yanhua, Rosalia Stähr sowie Annett und Alexandra Kaufmann. Volker Ziegler und Andrzej Kaim wollen vor Ort entscheiden, wer zum Einsatz kommt. „Busenbach wird ein schweres Spiel für uns“, meint dennoch SVB-Trainer Volker Ziegler.

Beitragsbild: Jessica Göbel will mit dem TV Busenbach nun richtig Gas geben und bis Ende der Vorrunde noch wichtige Punkte einfahren.

Text & Foto: Dr. Stephan Roscher

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