Fernduell Kolbermoor vs. Bingen um Tabellenspitze

Von Autor|Februar 23, 2018|bundesliga

Heimdebüt in Kolbermoor als Mutter: Kristin Lang (Foto: Verein)

23.02.2018 (redaktion) Im Kampf um die besten Plätze für die Play-off-Runde ist in der Damen-Bundesliga die heiße Phase endgültig eingeläutet. Tabellenführer TTG Bingen/Münster-Sarmsheim und Vizemeister SV DJK Kolbermoor liefern sich am Wochenende vordergründig zwar auch ein Fernduell um die Spitze, doch vor allem wollen sich beide Teams vom spielfreien Meister ttc berlin eastside absetzen und damit ihre Chancen auf die Halbfinalplätze für die beiden besten Mannschaften der Hauptrunde erhöhen.

Kolbermoor hat im Vergleich zu Bingen die auf dem Papier einfachere Aufgabe. Die Oberbayern sind gegen Aufsteiger TTK Anröchte nicht zuletzt aufgrund des voraussichtlichen Einsatzes von Kristin Lang klarer Favorit. Mehr Arbeit dürfte auf Bingen gegen Pokalfinalist TUS Bad Driburg warten. Allerdings bestreiten Bingens Gäste im Rhein-Nahe-Eck schon ihr drittes Spiel binnen drei Tagen, nachdem die Ostwestfalen schon zunächst im ETTU-Cup und anschließend wiederum in eigener Halle gegen Schlusslicht SV Böblingen gefordert waren.

In Kolbermoors Lager ist die Vorgabe nach den unerwarteten Remis vor Wochenfrist gegen Böblingen unmissverständlich. „Wir wollen gewinnen“, erteilt Manager Michael Fuchs allen Rechenspielen eine klare Absage. Zur Wiedergutmachung soll aller Voraussicht nach auch Kristin Lang in ihrem zweiten Spiel als Mutter beitragen. „Wir planen mit Kristin“, bestätigte Fuchs. Auch die Doppel-Europameisterin selbst geht von ihrem Einsatz aus, nachdem Lang unter der Woche ihr Trainingspensum schon beachtlich steigern konnte: „Mit kleinen Schritten geht es vorwärts.“

Anröchtes Vereinschef Manfred Vogel gibt sich bei seinen Hoffnungen auf eine Behauptung des sechsten und letzten Play-off-Platzes bis zum Ende der Hauptrunde für die Reise in den Süden der Republik auch keinen Illusionen hin: „Wir rechnen uns bei diesem Spiel nur minimale Chancen aus. Kolbermoor darf sich aufgrund des Unendschiedens gegen Böblingen keinen Punktverlust mehr erlauben und wird und dementsprechend auftreten.“ Tatsächlich erscheint für die Westfalen bestenfalls eine Niederlage mit einem achtbaren Ergebnis möglich.

Schon etwas mehr rechnet sich Bad Driburg in Bingen aus. „Bingen liegt uns“, meint Manager Franz-Josef Lingens und erinnert an das Remis seines Teams gegen den späteren Herbstmeister im Hinspiel. Ein neuerlicher Punktgewinn würde dem Team aus dem Teutoburger Wald noch weiter nützen, seinen vierten Platz vor dem ebenfalls spielfreien TV Busenbach abzusichern.

Bingens Manager Joachim Lautebach setzt unterdessen allerdings auf Rückenwind durch den abermaligen Erfolg seiner Mannschaft gegen Berlin – und den Heimvorteil: „Wir hoffen, dass uns viele Zuschauer unterstützen.“ Als zusätzliches Plus wird im Umfeld der Mannschaft von TTG-Ass Ding Yaping auch darauf spekuliert, dass die Gäste nach zuvor bereits zwei Spielen und der folgenden Anreise nicht mehr in Vollbesitz ihrer Kräfte sein könnten.

Davon will Lingens indes nichts wissen. Gerade seine Spitzenspielerinnen Nina Mittelham und Sarah De Nutte, die vor wenigen Tagen ebenso wie Jungstar Sophia Klee ihre Verträge für die kommende Saison verlängerten, „müssen das als Profis verkraften und können das auch“. Zumal Lingens Böblingen trotz des Remis der Schwaben in Kolbermoor als Außenseiter ansieht: „Sie kommen ohne Rosalie Stähr, deswegen müsste es für uns leichter werden.“

Tatsächlich durchkreuzt ein beruflicher Pflichttermin von Böblingens Nummer zwei die Hoffnungen der Süddeutschen auf einen weiteren Bonuspunkt im Kampf mit Anröchte um den letzten Play-off-Rang. „Das“, verlautete aus Mannschaftskreisen, „schmälert unsere Siegchancen auf ein Minimum.“

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