Doppelspieltag für Weinheim und Jena

Von Stephan Roscher|Februar 1, 2024|bundesliga

Auch Bingen, Böblingen und Dachau vor wegweisenden Partien

Eigentlich müssen wir es nicht mehr dazusagen, denn immer, wenn in der 1. Bundesliga Damen aufgeschlagen wird, kommt es zu interessanten und umkämpften Duellen auf hohem Niveau. Vier Partien stehen am kommenden Wochenende an und es geht um richtig viel. Für den TTC 46 Weinheim, der gegen Jena und in Langstadt spielt, geht es darum, sich in der Spitzengruppe festzusetzen. Für den SV SCHOTT Jena, neben dem Weinheim-Spiel auch in Bingen gefordert, geht es nach starkem Saisonstart und danach 1:5 Punkten darum, im Kampf um den Klassenerhalt nicht vorentscheidend an Boden zu verlieren.

Bingen, selbst abstiegsgefährdet, will nach drei Niederlagen in Serie zurück in die Erfolgsspur. Die SV Böblingen möchte gegen den TSV Dachau nicht den Anschluss ans Tabellenmittelfeld verlieren. Spitzenreiter Langstadt ist noch ungeschlagen, doch dies könnte sich am Sonntag im Beinahe-Derby gegen Weinheim ändern. Ein weiteres Highlight wäre das Duell der Pokalfinalisten Kolbermoor und Berlin gewesen, doch die Begegnung wurde verlegt, ein neuer Termin steht noch nicht fest.

Samstag, 19.00 Uhr: TTC 1946 Weinheim – SV SCHOTT Jena

Der gegen Ende der Vorrunde richtig starke TTC 46 Weinheim hat mit dem unberechenbaren Aufsteiger SV SCHOTT Jena, nach tollem Saisonstart bei mittlerweile 5:9 Punkten in Abstiegsgefahr, noch eine Rechnung offen. Zum Saisonauftakt kassierte der Vizemeister eine völlig unerwartete 3:6-Niederlage beim Liganeuling, nicht zuletzt aufgrund der 15-jährigen Japanerin Misuzu Takeya, die so stark vorher keiner auf der Rechnung hatte.

Brillierte im Hinspiel: Misuzu Takeya (Foto Roscher).

Allerdings war auch die Leistung der Nordbadenerinnen an jenem Sonntagnachmittag nicht berauschend gewesen, man hatte sich fahrig und nicht gerade nervenstark präsentiert. Überhaupt dauerte es bis zum fünften Spieltag, bis die Weinheimerinnen wieder so aufspielten, wie man es von ihnen gewöhnt ist. Erst mit dem 6:3 gegen Dachau war man richtig in der Saison angekommen. Doch wie heißt es so schön, vom römischen Dichter Ovid vor über 2.000 Jahren formuliert: Was lange währt, wird endlich gut.

Gerade gegen Jena will man sich nun von seiner besten Seite zeigen und kündigt ein Debüt an, nämlich den ersten Einsatz eines neuen Trainers. Rainer Schmidt hat gerade den Job als erster Mann auf der Kommandobrücke übernommen. Der geprüfte A-Trainer ist kein neues Gesicht in Weinheim, hat er doch jahrelang die ersten Herren in der 2. und 3. Bundesliga gecoacht. Nun ist er zurück und will die Damen noch weiter nach oben führen. Manager Christian Säger: „Er hat sehr große Erfahrung und wir denken, mit ihm den richtigen Trainer gefunden zu haben, um unsere Ziele erreichen zu können.“

Wichtiger noch: Schmidts Team wird in Bestbesetzung und zu fünft sein, also auch mit der Weltklasse-Brasilianerin Bruna Takahashi. Die Weinheimerinnen hoffen natürlich auch, sich gegen das Schlusslicht für das Topduell tags darauf in Langstadt „warmspielen“ zu können.

Die Thüringer wollen das selbstredend verhindern. Sie haben nichts zu verschenken. Punkte sind gefordert, egal wo und gegen wen. Deshalb wird man sicher auch mit einer der vier starken Japanerinnen, die gemeldet sind, anreisen. Schon mit Blick auf das Kellerduell in Bingen am Sonntag. Hinter der Asiatin wäre Shi Qi, die mittlerweile die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt und erstmals im letzten Vorrundenspiel gegen Dachau am Tisch stand, eine Option. In Frage kommen natürlich auch Ece Harac, Valerija Mühlbach und die junge Koharu Itagaki, die in der Vorrunde ja nahezu gesetzt waren. Zwei Spielerinnen dieses Trios dürften ziemlich sicher am Wochenende zum Einsatz kommen.

Jenas Abteilungsleiter Andreas Amend verrät uns aber die konkrete personelle Planung nicht. „Natürlich sind wir in Weinheim krasser Außenseiter, sodass dem Spiel am Sonntag in Bingen wohl richtungsweisende Bedeutung zukommen wird“, sagt Amend. „Das direkte Duell mit Bingen hat natürlich eine sehr große Bedeutung.“

Das heißt aber nicht, dass man die Punkte aus Weinheim ablehnen würde, wenn tatsächlich ein Überraschungscoup gelänge. Jeder Zähler, der gegen einen der Großen verbucht wird, zählt eigentlich doppelt, denn das müssen die Rivalen erst einmal wiederholen, zumal sich die Topteams selten zweimal kalt erwischen lassen. So gesehen, wäre eine Wiederholung des Jenaer Hinspielerfolges schon mehr als sensationell. Doch in dieser im besten Sinne verrückten Liga scheint überhaupt nichts komplett unmöglich zu sein.

Yuan Wan will mit dem TTC 46 Weinheim ein erfolgreiches Wochenende bestreiten (Foto: Armin Schimkat).

„Wir werden mit unserem neuen Trainer Rainer Schmidt sehr gut vorbereitet in die Spiele des Wochenendes gehen“, unterstreicht Christian Säger. „Ziel ist zuerst einmal, das Heimspiel gegen den Aufsteiger aus Jena konzentriert anzugehen, um die Niederlage in der Vorrunde mit einem Sieg vergessen machen zu können. Im Gegensatz zum Hinspiel wird unser gesamter Kader zur Verfügung stehen.“ Auf die leichte Schulter wird der SV SCHOTT ganz gewiss nicht genommen. Säger: „Jena hat mit einer starken Japanerin auf Position eins ein sehr kompaktes Team, unsere Mannschaft mit dem Heimpublikum im Rücken möchte das Spiel aber unbedingt gewinnen, um dann einen Tag später mit gutem Gefühl zum Derby nach Langstadt fahren zu können. Wir freuen uns auf beide Spiele.“

Sonntag, 10.30 Uhr: SV Böblingen – TSV Dachau 65

Der TSV Dachau gastiert am Sonntagvormittag am Böblinger Silberweg. An die letzte Partie gegen die Oberbayern, bis einschließlich der Saison 2022/23 als TSV Schwabhausen unterwegs, erinnern sich Böblingens Tischtennis-Spielerinnen eher ungern. Zum Saisonauftakt im September letzten Jahres setzte es eine glatte 2:6-Niederlage.

Einiges wird davon abhängen, ob Sabine Winter vorne zwei Punkte gelingen. Ihre Gegnerinnen heißen immerhin Qianhong Gotsch und Annett Kaufmann (Foto Roscher).

Ähnlich wie die SVB verfügt Dachau über ein exzellentes vorderes Paarkreuz. Sabine Winter steht 10:4, die Australierin Liu Yangzi, Nummer 28 der Welt, sogar 13:3. Englands Nummer eins Ho Tin-Tin, die normal auf Position drei aufschlägt, ist ebenfalls nicht zu unterschätzen, während Orsolya Feher und Alina Nikitchanka schon ein wenig abfallen, wobei die Defensivspielerin aus Weißrussland zuletzt aber ansteigende Form zeigte. Insgesamt ergibt dies bisher ein ausgeglichenes Punktekonto (8:8), was aber angesichts einer leicht verpatzten ersten Vorrundenhälfte mit 2:6 Zählern schon ein achtbares Resultat ist.

Die SV Böblingen steht mit einem Punkt in der Tabelle weniger da (7:9). Klingt im Normalfall ebenso nach Tabellenmittelfeld, nicht jedoch in dieser Saison, in der fünf Teams gegen den Abstieg kämpfen, von denen es eins „erwischen“ wird, da alles darauf hindeutet, dass der ESV Weil, der unbedingt zurück ins Oberhaus will, Zweitligameister wird. Mit Qianhong Gotsch und Annett Kaufmann spielen zwei Ausnahmekönnerinnen im Spitzenpaarkreuz. Kaufmann erreichte vor zwei Wochen beim WTT-Turnier in Doha im Einzel das Viertelfinale und im Doppel sogar das Finale. Zusammen mit Partnerin Sabine Winter. Das Duell der beiden am Sonntag verspricht Topsport. Neuzugang Airi Avameri ist auf einem gutem Weg, die Ausbeute im zweiten Paarkreuz zu verbessern. Das virtuose Materialspiel der Estin ist für die Gegnerinnen recht gewöhnungsbedürftig. Eigentlich sollte in der Rückrunde auch noch eine ambitionierte Taiwanerin den Böblinger Kader verstärken. Bis jetzt ist sie aber noch nicht im „Ländle“ aufgetaucht.

Präsentiert sich Annett Kaufmann in Topform, steigen die Chancen der SV Böblingen gewaltig (Foto Roscher).

Coach Ingo Gotsch hat jedenfalls für den Sonntag dieselbe Aufstellung wie vor drei Wochen beim Remis gegen Kolbermoor angekündigt. „Beim 2:6 zum Saisonauftakt haben wir vorne nur einen Zähler geholt“, erinnert sich Gotsch. „Aber Hongi und Annett haben sich im Verlauf der Vorrunde deutlich gesteigert. Von daher ist es durchaus möglich, dass wir diesmal besser abschneiden, zumal wir mit Airi an Nummer drei einen Trumpf in der Hand haben. Wir müssen sehen was möglich ist, in Summe könnten wir mit einem 5:5 sehr gut leben.“

Das SWR-Fernsehen hat sich für die Partie angekündigt und wird in der BBG-Arena für einen Beitrag über die SV Böblingen drehen.

Selbstverständlich haben wir auch Dachaus Trainer Alexander Yahmed befragt. Yahmed äußert sich knapp und präzise, lässt aber die Aufstellung offen. Seinem Statement kann man zwischen den Zeilen aber schon entnehmen, dass Sabine Winter und Liu Yangzi am Sonntag auflaufen werden. „Es ist quasi ein 50/50-Spiel und das in so einer interessanten Phase der Liga“, meint der erfolgreiche Tischtennislehrer. „Ich denke, es werden die Spitzenspielerinnen wegweisend sein. Natürlich werde ich versuchen, meine Spielerinnen bestmöglich einzustellen.“

Sonntag, 14.00 Uhr: TTG Bingen/Münster-Sarmsheim – SV SCHOTT Jena

Wer auf Abstiegskampf steht, der immer seinen spezifischen Reiz hat, weil meist alles von allen in die Waagschale geworfen wird und es in der Regel sehr emotional zur Sache geht, wird am Sonntag in der Sporthalle am Binger Mäuseturm auf seine Kosten kommen.

Weder der Gastgeber noch der Aufsteiger aus Thüringen hat derzeit das berühmte Momentum auf seiner Seite. Die Rheinhessen haben die letzten drei Partien verloren – zumindest die Ergebnisse waren jedes Mal recht deutlich, eigentlich ungewöhnlich für eine Liga, in der 6:4 und 5:5 die Standardresultate sind. Jena, das am Vorabend die hohe Hürde Weinheim vor der Brust hat, konnte lediglich einen Punkt aus den letzten drei Partien holen – auch nicht das Gelbe vom Ei, wenngleich es eine geraume Weile her ist, zuletzt standen Takeya und Kolleginnen am 25. November 2023 an den Tischen.

„Natürlich ist das ein sehr wichtiges Spiel für uns, das für den weiteren Saisonverlauf von großer Bedeutung sein kann“, so der TTG-Vorstand Joachim Lautebach, der es ohne Umschweife auf den Punkt bringt. „Bei einem Sieg könnten wir den Abstand auf vier Punkte vergrößern und dann etwas entspannter in die ausstehenden Spielen gehen. Allerdings ist es kein Selbstläufer, denn Jena hat bisher bewiesen, dass sie eine starke Mannschaft haben.“

Zuletzt von Erkrankungen gebeutelt, hat sich die Personalsituation in Rheinhessen unterdessen normalisiert, ja mehr noch, sie stellt sich besser dar als über weite Strecken der Vorrunde. Lautebach gibt zu Protokoll: „Was unsere Stammformation betrifft, ist zum jetzigen Zeitpunkt Entspannung angesagt, nachdem wir ja in den letzten beiden Spielen gegen starke Gegner ersatzgeschwächt und mit angeschlagenen Spielerinnen antreten mussten. Wir werden fünf Spielerinnen zur Verfügung haben. Die genaue Aufstellung wird dann kurzfristig vor Spielbeginn bekannt gegeben.“ In seiner Rundmail an die Medien, Sponsoren und Fans verrät Lauterbach auch, wer die „Fünfte im Bunde“ sein wird: „Am Sonntag wird uns neben den bisherigen Akteurinnen voraussichtlich auch die indische Nationalspielerin Diya Parag Chitale zur Verfügung stehen.“ Wenn Chitale in Bingen weilt, wird sie aller Voraussicht nach auch zum ersten Mal in dieser Saison das TTG-Dress tragen. Es wäre ja Verschwendung, eine solche Spielerin zur Verfügung zu haben und sie auf der Bank schmoren zu lassen. Es stellt sich also eher die Frage, wer zugunsten der kleinen Inderin mit dem großen Kämpferherz pausieren wird. Das wird sich aber vermutlich erst kurz vor der richtungsweisenden Partie entscheiden.

Diya Chitale bei ihrem letzten Auftritt für die TTG in der Saison 2022/23. Am Sonntag im Kellerduell dürfte ein weiterer folgen (Foto: Petra Steyer).

„Spannende und hochklassige Spiele sind auf jeden Fall wieder zu erwarten“, meint Lautebach abschließend – alles spricht dafür, dass er Recht behält. In diesem Sinne hofft Bingens Chef auf eine gute Kulisse, die aus den TTG-Spielerinnen noch einige zusätzliche Prozente herauskitzeln soll. Gegen eine Wiederholung des Hinspielergebnisses von Anfang November hätte Lautebach nichts einzuwenden. Damals behielten seine „Mädels“ in der Fremde mit 6:3 die Oberhand.

Das hört sich alles gut an aus Sicht der Rheinhessen, aber da steht auch noch ein Gegner auf der anderen Seite der Tische, der sich ganz teuer verkaufen will. Dass zwei existenziell wichtige Punkte am Sonntag vergeben werden, ist natürlich auch in Jena jedem bewusst. Bingen Tabellensiebter mit 7:11 Punkten, Jena Achter mit zwei Spielen weniger, am Sonntag dann nur noch mit einer Partie Rückstand, und 5:9 Zählern – klar ist, dass der Verlierer in den nachfolgenden Wochen mit dem Rücken ziemlich zur Wand stehen wird. Wer die Halle am Mäuseturm mit zwei Punkten verlässt, kann zunächst einmal durchatmen und die nächsten Partien etwas lockerer angehen. Wenngleich in dieser eigentümlichen Saison, in der es an Überraschungen beileibe nicht mangelt, auch dann noch nichts in Stein gemeißelt ist.

Jenas Abteilungschef Andreas Amend legt den Fokus voll auf das Sonntagsspiel. „Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird eines der Teams aus dem Trio Jena, Bingen und Böblingen am Ende der Saison auf dem Abstiegsrang acht landen“, misst auch Amend dem direkten Vergleich mit dem Tabellennachbarn richtungsweisende Bedeutung zu.

Man darf mächtig gespannt sein, welchen personellen Schachzug der SV SCHOTT tätigen wird, um am Rhein zu bestehen. Zwar sind Martine Toftaker (TTC Langen. 2. Bundesliga) und Vivien Scholz (TSV Watenbüttel, Regionalliga Nord) in der Rückrunde nicht mehr an Bord, doch umfasst die Meldeliste immer noch acht Spielerinnen. Vier davon sind japanischer Nationalität, sodass letztlich ein Quintett zur Verfügung steht, das es richten soll.

Ece Harac könnte auch am Wochenende im Aufgebot des SV SCHOTT Jena stehen (Foto Roscher).

Am Sonntag in Bingen wird es nicht nur die reine Tagesform sein, die den Ausschlag gibt. Die Nerven werden eine ganz wichtige Rolle spielen. Alles hineinzuwerfen, was möglich ist, ist für beide Teams obligatorisch, doch wer überdreht und zu viel zu schnell haben will, könnte scheitern. Das ist natürlich alles blanke Theorie, letztlich gibt es nur eine Wahrheit und die liegt am Tisch.

Sonntag, 14.00 Uhr: TSV Langstadt – TTC 1946 Weinheim

Bisher ist Spitzenreiter TSV Langstadt als einziges Team der 1. Bundesliga Damen ungeschlagen. Ob dies auch nach dem kommenden Sonntag noch der Fall sein wird, muss zumindest mit einem Fragezeichen versehen werden.

Mit dem TTC 46 Weinheim kommt der Vizemeister der Saison 2022/23 zum „Beinahe-Derby“ in die Eckehard-Colmar-Halle – gerade einmal 66 Kilometer trennen die Klubs voneinander, allerdings auch eine Landesgrenze. Nach schwachem Saisonstart waren die Nordbadenerinnen zuletzt wieder richtig stark und arbeiteten sich durch drei Siege in Folge von unten auf den dritten Tabellenplatz vor – mit nur einem Minuspunkt mehr auf dem Konto als die Südhessen. Im letzten Vorrundenspiel siegte man sogar in Berlin. Man wird sich in Bestbesetzung auf die kurze Reise nach Südhessen begeben.

Auch Sophia Klee zählt zum Weinheimer Kader für die Partien gegen Jena und Langstadt (Foto: Armin Schimkat).

Dagegen muten die personellen Möglichkeiten des TSV Langstadt diesmal eher bescheiden an. Wer spielen wird, steht noch in den Sternen. Mit Chantal Mantz darf man nicht rechnen. Die 27-Jährige musste verletzungsbedingt auf den Start beim WTT-Turnier in Manchester verzichten und wird auch am Sonntag fehlen. Die neuverpflichtete Chinesin Liu Xin wird, wie man aus Langstadt hört, auch nicht dabei sein. Blieben von der Stammbesetzung, außer Cheng Hsien-Tzu, mit der ebenfalls kaum zu rechnen ist, nur noch Franziska Schreiner und Izabela Lupulesku übrig. Doch beide schlagen gerade in England auf. Und wenn eine der beiden „zu“ lange im Turnier bleibt, das bis Sonntag geht, sei es auch „nur“ im Doppel oder Mixed, wird es eng mit dem Weinheim-Spiel. Man wird sich bei der Zweitliga-Mannschaft bedienen müssen.

Keine allzu günstigen Voraussetzungen, um eine Mannschaft mit internationalen Stars vom Kaliber eines TTC Weinheim zu schlagen. Oder wenigstens einen Punkt zu ergattern wie im Hinspiel am 1. Oktober 2023, als man aus einem 3:5-Rückstand noch ein Remis machen konnte. Bleibt nur, auf einen Überraschungscoup zu hoffen und auf die Fans, die das Heimteam sicher wieder bis an die Schmerzgrenze puschen werden.

„Wir gehen jetzt nicht unbedingt als Favorit in die Partie“, bewertet Langstadts Trainerin Anna Rauch die sportliche Konstellation. „Weinheim hat gerade zum Ende der Vorrunde mit dem Sieg in Berlin gezeigt, dass mit ihnen in der Frage der Meisterschaft wieder zu rechnen ist.“ Der Sportliche Leiter Manfred Kämmerer befürchtet personelle Probleme gleich bei drei Langstädter Teams: „Wenn unsere Spielerinnen in Manchester weit kommen und wir auf Ersatz zurückgreifen müssen, würde das zu einer „Kettenreaktion“ führen, denn auch die zweiten und dritten Damen spielen am Sonntag. Das ist natürlich alles andere als eine gute Ausgangslage.“

Wer von ihnen wird am Sonntag spielen? Franziska Schreiner vermutlich schon, Lorena Morsch vielleicht, Chantal Mantz aber nicht (Foto Roscher).

Christian Säger hat dagegen mehr Anlass zum Optimismus. „Wir werden mit unserem neuen Trainer Rainer Schmidt sehr gut vorbereitet in die Spiele des Wochenendes gehen. Unser gesamter Kader wird zur Verfügung stehen“, so Säger. „Wir wollen durch einen Sieg gegen Jena mit gutem Gefühl zum Derby nach Langstadt fahren. Dort hängen die Trauben wie immer hoch. Tolle lautstarke Zuschauer und eine gute Mannschaft, die zu Recht an der Spitze der Bundesliga im Moment steht. Es wird auf Kleinigkeiten ankommen, wer am Ende das Spiel auf seine Seite ziehen kann.“ Die Vorfreude ist groß und die Punkte würde man gerne mitnehmen: „Wir freuen uns auf beide Spiele am Wochenende, neuer Trainer, komplettes Team und damit versuchen wir, das Beste rauszuholen.“

Links

1. Bundesliga Damen auf tischtennis.de

1. Bundesliga Damen auf click-TT: Spielplan, Infos und Tabelle

Liveticker

Beitragsbild oben: Ob Izabela Lupulesku am Sonntag dem TSV Langstadt zur Verfügung stehen kann, entscheidet sich diese Woche beim WTT-Turnier in Manchester (Foto Roscher).

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