Bingen und Kolbermoor: Träume vom ersten Meister-Titel

Von Autor|Mai 24, 2018|bundesliga

Selbstbewusst ins Finale: SV DJK Kolbermoor (Foto: Verein)

24.05.2018 (redaktion) Es ist angerichtet: Im Play-off-Finale der Damen-Tischtennis-Bundesliga kämpfen Hauptrunden-Gewinner TTG Bingen/Münster-Sarmsheim und der letztjährige „Vize“ SV DJK Kolbermoor um den Titel. Die Paarung garantiert schon vor dem ersten Aufschlag am Freitag in Bingen und dem möglicherweise schon entscheidenden zweiten Duell am Sonntag in Kolbermoor ein Novum, denn keiner der Finalisten hat bisher einmal die Meisterschaft für sich entscheiden können.

Entsprechend groß sind Hoffnungen in beiden Lagern auf den ersten Titelgewinn. Im Kampf um die Nachfolge des im Halbfinale gegen Kolbermoor ausgeschiedenen Titelverteidigers ttc berlin eastside weisen allerdings sowohl Bingen als auch Kolbermoor die Favoritenrolle von sich.

„Wir mögen nach außen als Favorit erscheinen, aber ich sehe die Chancen bestenfalls bei 50:50“, sagt Kolbermoors Manager Michael Fuchs vor der Reise zum ersten Finale ins Rhein-Nahe-Eck. Seine Einschätzung begründet Fuchs damit, dass „Bingen eine sehr starke Saison gespielt und ja auch uns dabei einmal geschlagen hat und außerdem sehr ausgeglichen ist“. Grundsätzlich müsse darüber hinaus jedes Spiel auch erst einmal gespielt werden.

Als Tiefstapelei möchte Fuchs seine Prognose jedoch nicht verstanden wissen: „Wir können natürlich nicht sagen, dass wir Außenseiter sind. Wir sind uns unserer Stärke sehr wohl bewusst.“

Für TTG-Manager Joachim Lautebach ist unterdessen der Sieg seiner Mannschaft im zweiten Bundesliga-Spiel der ausklingenden Saison kein Maßstab: „Kolbermoor hatte da noch ohe Liu Jia gespielt. Aber in den Endspielen verändert ihr Einsatz natürlich viel.“

Trotz der österreichischen Ex-Europameisterin in den Reihen der Oberbayern rechnet sich Lautebach im oberen Paarkreuz durchaus Chancen auf wichtige Punkte aus: „Die Spiele sind weitgehend offen.“

Ein Pluspunkt für sein Team, das sich im Semifinale gegen den TV Busenbach behauptete, könne dabei die Motivation seiner scheidenden Topspielerinnen Ding Yaping und Hana Matelova sein: „Die beiden wollen sich natürlich einen erfolgreichen Abgang veschaffen und werden noch einmal besonders ehrgeizig sein.“ Für die Spiele im unteren Paarkreuz sieht der TTG-Manager sein Team besonders gegen Kolbermoors vierte Spielerin hinter Doppeleuropameisterin Sabine Winter gefordert: „Sabine kann man an Nummer drei sicher als Bank bezeichnen, deswegen müssen wir unsere Punkte gegen die Nummer vier holen.“

Wer diese Position in Kolbermoors Mannschaft einnimmt, ließ Fuchs zunächst noch offen. Doch ohnehin beginnt seine Erfolgsrechnung viel früher. „Für uns ist wichtig, dass wir nach den Doppeln nicht in Rückstand liegen“, mahnte Fuchs zu Konzentration vom ersten Ballwechsel an.

Die für die Bundesliga ungewohnte Endspiel-Situation sehen weder Fuchs noch Lautebach als ernsthaften Belastungsfaktor für ihre Spielerinnen an. „Es ist zwar eine besondere Spannung zu spüren, aber zusätzliche Nervosität habe ich bisher nicht bemerkt“, beschreibt Lautebach die Stimmung in Bingens Mannschaft. „Ich habe wegen des Finales noch keine Verunsicherung festgestellt. Außerdem hatten wir ja schon im Viertelfinale gegen den TTK Anröchte eine echte Endspielsituation und kennen das also.“

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