Bad Driburg will ins ETTU-Cup-Halbfinale
15.02.2018 (redaktion) Für den TuS Bad Driburg soll aus dem Champions-League-K.o. im ETTU-Pokal der Damen noch ein großer Wurf werden. Zwei Monate nach dem „Abstieg“ aus der Königsklasse wollen die Ostwestfalen im „kleinen Europacup“ die Chance auf den Einzug ins Halbfinale und damit den größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte auf internationaler Ebene nutzen. Im Viertelfinal-Duell mit TMK-Tagmet Taganrog muss die Mannschaft um Nationalspielerin Nina Mittelham am Samstag (14.00 Uhr MEZ) zunächst in der südrussischen Hafenstadt antreten, ehe am 23. Februar (Freitag) in eigener Halle die Entscheidung über den Sprung in die Vorschlussrunde fällt.
Den beiden Begegnungen mit den Russinnen fiebert TuS-Manager Franz-Josef Lingens bereits seit Wochen entgegen. „Das wird ein echter Höhepunkt in dieser Saison für uns. Wir freuen uns sehr darauf und wollen natürlich alles versuchen, ins Halbfinale zu kommen“, meinte Lingens vor der Abreise des Bad Driburger Trosses in die über 2700 km von der Heimat entfernten Stadt am Don.
Auf die DTTB-Pokalfinalistinnen warten seiner Meinung nach zwei Matches „auf Augenhöhe“. Aus Sicht von Lingens, der sich bei zahlreichen Experten über Taganrog erkundigt hat, sind die Begegnungen „völlig offen, denn die Mannschaft haben in etwa das gleiche Niveau“. Schon mit „einer knappe Niederlage“ wäre Lingens im Hinspiel zufrieden.
Die Ablehnung der Favoritenrolle ist aus Bad Driburger Sicht verständlich. Allerdings ist Nationalspielerin Olga Vorobeva Taganrogs einzige Spielerin aus den Top 100 der Weltrangliste (im Februar Nummer 68). Dagegen ist der Bundesligist, für den im Vorjahr nach dem gleichen Verlauf der internationalen Saison im Viertelfinale Endstation war, durch Mittelham (70) und Sarah De Nutte (62) sogar gleich zweimal unter den besten 70 vertreten.
Vorobeva zeigte ihr Potenzial bei den Hungarian Open im vergangenen Monat in Budapest immerhin durch einen Sieg gegen Doppel-Europameisterin Sabine Winter. Hinter Vorobeva allerdings sind Valentina Sabitova (176) und Elena Troshneva (482) deutlich tiefer eingestuft.
Neben Bad Driburgs Topspielerinnen tritt die gebürtige Russin Elena Waggermayer in ihrem Heimatland für den Bundesliga-Vierten an den Tisch. Jungstar Sophia Klee fehlt im Hinspiel wegen ihrer Teilnahme am gleichzeitigen Bundesranglistenfinale der Mädchen in Barleben, wird allerdings im Rückspiel wieder zum TuS-Team gehören.
Taganrog tritt im Viertelfinale mit einer noch blütenweißen Weste an. Aufgrund seines Rankings für die Runde der besten 32 gesetzt behauptete sich das russische Trio zunächst gegen den niederländischen Vertreter Dozy Den Helder ebenso mit zwei 3:0-Siegen wie danach im nationalen Achtelfinal-Duell mit SKNT Luch Vladimir.
Ein Gesamterfolg Bad Driburgs gegen Taganrog würde für das deutsche Tischtennis die Chance auf den ersten Titelgewinn in der einstigen Bundesliga-Domäne ETTU-Cup seit über zehn Jahren bedeuten. Der heutige Meister ttc berlin eastside erreichte 2011 als bislang letzter deutscher Klub immerhin die Finals, nachdem sein Vorgänger-Verein 3B Berlin 2007 für den bis heute letzten Triumph eines Bundesliga-Teams in diesem Wettbewerb gesorgt hatte.