Bad Driburg „im ETTU-Cup besser aufgehoben“
20.12.2017 (redaktion) – Erhobenen Hauptes trat der Tross von Damen-Bundesligist TuS Bad Driburg nach dem ernüchternden Abschluss seiner zweiten Champions-League-Saison mit 0:3 bei CP Lyssois Lille Metropole die Heimreise aus Nordfrankreich an. Zwar blieben die Ostwestfalen durch die klare Abfuhr beim französischen Spitzenreiter wie schon in ihrem Premierenjahr in der Königsklasse ohne Sieg, doch aufgrund „weicher Faktoren“ außerhalb der Tabelle erschien Manager Franz-Josef Lingens die Bilanz nach dem „Abstieg“ seines Teams in den ETTU-Cup keineswegs desaströs.
„Wenn unsere Spielerinnen nicht Tischtennis spielen könnten, wäre es sicher schlecht. Aber es ist nicht so schlimm gewesen, dass ich uns als Kanonenfutter bezeichnen lassen wollte, dafür haben unsere teilweise zu gut mithalten können und sind oft an dem einen oder anderen Erfolg dran gewesen“, meinte Lingens in seinem Fazit zu letztlich nur einem Spielpunkt in vier Gruppenspielen.
„Für uns“, sagte der TuS-Macher weiter, „war es in diesem Jahr aber beinahe noch schwerer als in der vorigen Saison, denn mit KTS Tarnobrzeg hatten wir schließlich auch eine absolute Granatenmannschaft in unserer Gruppe. Realistisch war für uns wirklich nicht viel mehr drin.“
Lingens betonte allerdings vielmehr die positiven Effekte für sein Stammtrio Sarah de Nutte, Nina Mittelham und Sophia Klee: „Unsere jungen Spielerinnen haben tolle Erfahrungen gegen absolute Topspielerinnen sammeln können. Wir nehmen große Lerneffekte aus der Champions League mit.“
Gleichwohl würde Lingens in der kommenden Spielzeit nicht um jeden Preis in Europas absolutem Elitewettbewerb mitspielen wollen. „Es ist ja nicht nur eine finanzielle Frage. Wir glauben schon, dass noch ein drittes oder viertes Jahr für uns nicht so gut wäre, wenn wir kein wirklich konkurrenzfähiges Team haben. Das wäre unseren Fans nur noch schwer zu vermitteln“, sagte Bad Driburgs Manager und fügte hinzu: „Ich denke, dass wir von Anfang an im ETTU-Cup besser aufgehoben sein würden.“
Die Einschätzung kommt schon im Februar auf den Prüfstand. Wie die drei übrigen Schlusslichter der vier Champions-League-Vorrundengruppen wird der TuS für das Viertelfinale im „kleinen Europapokal“ gesetzt und trifft auf eine der vier im ETTU-Cup nach den bishrigen Runden übrig gebliebenen Mannschaften.
Mit dem „neuen“ Wettbewerb verbindet Lingens auch die Hoffnung auf internationale Erfolgserlebnisse: „Darauf freuen wir uns. Wenn wir weiterkommen, klingt Europacup-Halbfinale doch auch gleich wieder ganz anders.“