Anröchte mit erstem Sieg, Bad Driburg erhöht auf 8:0 Punkte, eastside 6:1 in Busenbach

Von Autor|Oktober 26, 2019|bundesliga

Die ersten drei Partien des Marathon-Wochenendes in der 1. Bundesliga Damen waren teilweise sehr umkämpft und nichts für schwache Nerven. So jedenfalls in Bingen, das Anröchtes ersten Saisonsieg nicht verhindern konnte, und Bad Driburg, das den zweiten Platz mit einem 6:4 über starke Schwabhausener festigte. Selbst Ligaprimus berlin eastside wurde es nicht leicht gemacht, am Ende stand aber ein klarer 6:1-Erfolg in Busenbach auf dem Bogen.

TTG Bingen/Münster-Sarmsheim  – TTK Anröchte 3:6

Die Ostwestfälinnen kamen in überaus spannenden dreieinhalb Stunden zu den ersten beiden Punkten der Saison und haben damit die Chancen auf den Klassenerhalt merklich verbessert. Das routinierte Quartett aus Aimei Wang, Ting Yang, Yang Henrich und Jing Tian-Zörner war zu ausgebufft für die jungen Spielerinnen der Rheinhessen. Zudem waren die Gäste nervenstärker und gewannen alle vier Fünf-Satz-Spiele.

Aimei Wang (3:1 gegen Yuan Wan, 3:2 gegen Chantal Mantz) präsentierte sich in Topform, gleiches gilt für die erstmals in dieser Saison eingesetzte Jing Tian-Zörner (3:0 gegen Katerina Tomanovska, 3:2 gegen Giorgia Piccolin). Zudem gingen beide Doppel an Anröchte. Wang/Tian-Zörner und Yang/Henrich waren jeweils nach 0:2-Satzrückstand noch erfolgreich. Für Bingen konnten nur Chantal Mantz (3:0 gegen Ting Yang), Giorgia Piccolin (3:0 gegen Yang Henrich) uns Yuan Wan (3:1 gegen Ting Yang) punkten.

„Das waren hart umkämpfte Spiele, oft mit dem besseren Ende für Anröchte“, so der TTG-Vorsitzende Joachim Lautebach. „Vielfach haben wir unsere Satzführungen nicht durchgebracht. Außerdem haben wir alle vier Fünf-Satz-Spiele verloren. Für unsere jungen Spielerinnen war es schwierig gegen die routinierten Deutsch-Chinesinnen aus Anröchte und ihre Spielsysteme. Es wird ein harter Abstiegskampf werden. Morgen gegen Busenbach werden wir alles versuchen, um die ersten beiden Punkte einzufahren.“

„Entscheidend für unseren Sieg waren sicherlich die Doppel , die wir beide jeweils nach 0:2-Satzrückständen noch zu unseren Gunsten drehen konnten“, freute sich Anröchtes Vorsitzender Manfred Vogel. „Die Mannschaft hat alles gegeben aber auch spielerisch überzeugt. Herausragend Aimei Wang mit ihren beiden Siegen gegen Mantz und Wan.

Aber natürlich auch Jing Tian-Zörner mit dem Erfolg gegen Tomonovska und dem alles entscheidenden Sieg gegen Piccolin. Ich hoffe, wir können morgen gegen Schwabhausen mit einer ähnlich guten Leistung aufwarten.“

TuS Bad Driburg – TSV Schwabhausen 6:4

Gegen einen starken Aufsteiger Schwabhausen gelang dem TuS Bad Driburg der vierte Sieg im vierten Spiel – man belegt punktgleich mit dem ttc berlin eastside Rang zwei in der Tabelle – wer hätte das vor der Saison gedacht.

Drei Stunden und zehn Minuten wehrte sich die Oberbayern mit Herzblut, doch dann konnte die 18-jährige Yuki Tsutsui gegen die weißrussische Defensivspielerin Alina Nikitchanka den TuS-Erfolg in trockene Tücher packen. Bei Bad Driburg überragte das vordere Paarkreuz mit Britt Eerland (3:0 gegen die erstmals eingesetzte US-Amerikanerin Crystal Wang, glasklares 3:0 gegen Sabine Winter) und Sarah de Nutte (3:0 gegen Winter, 3:1 gegen Wang). Zudem punktete das Doppel Klee/Tsutsui, das Tiefenbrunner/Wang in fünf Sätzen bezwang.

Doch der TSV hielt immer wieder gut dagegen. Das Duo Winter/Jeger konnte überraschend Bad Driburgs Einserdoppel Eerland/de Nutte mit 3:0 schlagen. Da Frontfrau Sabine Winter in den Einzeln nicht überzeugte, sprangen ihre Teamkolleginnen in die Bresche. Die Kroatin Mateja Jeger gewann hinten beide Matches (3:0 gegen Tsutsui, 3:2 gegen Sophia Klee), Nikitchanka immerhin noch das Spiel gegen Klee (3:2).

Franz-Josef Lingens, Bad Driburgs Manager, fiel ein Stein vom Herzen. „Wieder ein absoluter Krimi. Wir wussten um die Stärke von Schwabhausen. Schon nach den Doppeln hätte es 0:2 stehen können. Yuki Tsutsui bewies mit dem Sieg zum 6:4, dass sie gut gegen Abwehr spielen kann. Insgesamt kann man sagen: Wir wackelten, fielen aber nicht.“

TSV-Trainer Alexander Yahmed erwies sich als fairer Verlierer: „Wir haben super gespielt aber die bessere Mannschaft hat gewonnen. Ein verdienter Sieg von Bad Driburg.“ 

TV Busenbach – ttc berlin eastside 1:6

Am Ende war es ein standesgemäßes Ergebnis, doch der „Underdog“ aus Baden verkaufte sich teuer und hielt in einigen Matches beherzt dagegen. Dass der große Meisterschaftsfavorit den vierten klaren Sieg in der Liga einfahren würde, stand aber zu keinem Zeitpunkt in Frage.

In exakt zwei Stunden, die durchaus einen gewissen Unterhaltungswert hatten, machten Shan Xiaona (3:1 gegen Tanja Krämer, 3:0 gegen Jessica Göbel), Nina Mittelham (3:1 gegen Göbel), Matilda Ekholm (3:0 gegen Lea Grohmann) sowie die Doppel Shan/Mittelham (3:1 gegen Göbel/Krämer) und Ekholm/Mühlbach (3:2 gegen Lung Grohmann) alles klar für die Hauptstädterinnen. Für den Busenbacher Ehrenpunkt sorgte die starke Belgierin Lisa Lung, die Kathrin Mühlbach glatt in drei Sätzen bezwingen konnte.

„Wir haben uns gut verkauft – jetzt liegt unser Fokus auf dem morgigen Spiel in Bingen, die Form scheint zu stimmen“, so eine nicht unzufriedene TVB-Mannschaftsführerin Jessica Göbel.

„Es war ein souveräner Sieg von uns, auch wenn Busenbach recht gut gespielt hat“, gab Andreas Hain zu Protokoll. „Die starke Form von Shan Xiaona war auch bei diesem Spiel ein wichtiger Faktor. Jetzt wollen wir morgen in Böblingen mit einem weiteren deutlichen Sieg nachlegen, was aber gar nicht so einfach wird.“

Beitragsbild: Lisa Lung sorgte gegen Kathrin Mühlbach für den Busenbacher Ehrenpunkt in der Partie gegen berlin eastside.

Text & Foto: Dr. Stephan Roscher

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