Bingen trotz Niederlage Herbstmeister

Von Autor|Dezember 10, 2017|bundesliga

Herbstmeister trotz Niederlage: Die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim (Foto: Steyer)

Verloren und doch ein Gewinner: Die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim hat in der Damen-Tischtennis-Bundesliga zum Hinrundenabschluss das Rennen um die inoffizielle Herbstmeisterschaft für sich entschieden. Zwar mussten die Rheinhessen am letzten Spieltag des Jahres im Topspiel bei Vizemeister SV DJK Kolbermoor mit 4:6 erstmals in der laufenden Saison geschlagen aus der Halle gehen, behaupteten aber dennoch zur „Halbzeit“ der Hauptrunde ihre  Tabellenführung – aufgrund der besseren Spieldifferenz vor ihren bayrischen Bezwingern und dem ebenfalls punktgleichen Triple-Gewinner ttc berlin eastside.

Denn während Kolbermoors Erfolg für den eigenen Sprung an die Spitze zu knapp ausfiel, ließ Titelverteidiger Berlin die Gunst der Stunde ungenutzt und beim TuS Bad Driburg mit 5:5 schon Punkt Nummer drei binnen Wochenfrist liegen. Im Keller-Duell zwischen Aufsteiger TTK Anröchte und der SV Böblingen erfüllten sich die Hoffnungen beider Teams auf den ersten Saisonerfolg zwar nicht, allerdings lässt das 5:5 den Rivalen weiterhin noch alle Chancen auf die Play-off-Teilnahme.

Entscheidend für Kolbermoors Erfolg war das seltene Kunststück von zwei Breaks gegen Bingens Spitzenspielerin Ding Yaping zunächst durch Svetlana Ganina und nach der Pause auch durch Nationalspielerin Sabine Winter. Das in allen vier Begegnungen des Matches ungeschlagene Top-Duo der Gastgeber war damit Wegbereiter zum siegbringen „Big point“ durch die für Laura Tiefenbrunner (Bayerische Jugendmeisterschaften) hochgezogene Drittliga-Spielerin Iana Zhmudenko im letzten Einzel des Tages mit 3:2 gegen Marie Migot. Als Lohn für seinen Kampfgeist mit drei Punkten im unteren Paarkreuz kann sich Bingen immerhin über die Tabellenführung auch noch zum Jahreswechsel freuen.

Der Bundesliga-Dritte der vergangenen Saison profitierte allerdings auch von Berlins Remis in Bad Driburg. Dabei ging das Kalkül der Ostwestfalen gegen die ersatzgeschwächten Gäste aus der Hauptstadt für einen Bonus-Punkt im Kampf um einen Play-off-Platz durch vier Zähler im unteren Paarkreuz punktgenau auf: Nationalspielerin Nina Mittelham und die für Yan Su ins Team gerückte „Back up“-Spielerin Elena Waggermeyer entschieden das Duell gegen die Palina-Familie mit eastside-Trainerin Irina und Tocher Lilia komplett für sich. Berlin reichte deshalb auch eine 5:3-Führung besonders durch insgesamt drei Punkte unter Beteiligung seiner Topspielerin Shan Xiaona nicht zur Rückeroberung der Tabellenspitze.

Am Ende des Klassements lieferten sich Anröchte und Böblingen lnger als drei Stunden einen packenden Schlagabtausch im Kampf gegen die „Rote Laterne“. Die Vorteile der Gäste im oberen Paarkreuz in Person von Ex-Europameisterin Qianhong Gotsch glichen die Hausherrinnen unten mit einer 3:1-Bilanz aus. Beide Mannschaften verkürzten durch die Punkteteilung jedoch ihre Rückstände auf den spielfreien TV Busenbach auf nur noch drei Zähler und können damit für die am ersten Januar-Wochenende beginnende Rückrunde zumindest vorerst noch weiterhin auf den sechsten und letzten Play-off-Platz spekulieren.

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