1. Bundesliga Damen: Generalprobe für das Pokal-Halbfinale am Samstag
Samstag, 14.00 Uhr: ttc berlin eastside – ESV Weil
Nicht alle werden, bei der allgemeinen Fokussierung auf das Pokal Final Four am Sonntag verständlich, mitbekommen haben, dass am Vortag an selber Stelle (Sportkomplex Paul-Heyse-Straße) das erste Bundesligaspiel des Jahres 2021 über die Bühne geht. Und der Spielplan wollte es, dass das kurz vor Weihnachten ausgeloste Pokal-Halbfinale zwischen Titelverteidiger ttc berlin eastside und dem bisher überraschend starken Neuling ESV Weil am Samstag auch schon in der Liga stattfindet.
Irina Palina, Trainerin des Gastgebers, kann natürlich personell aus dem Vollen schöpfen, da ja das erfolgreiche Champions-League-Team schon wegen des Pokalturniers vor Ort ist. Somit dürfte dem ersten Saisonsieg in der Liga nicht allzu viel im Wege stehen, auch wenn Weil vor einigen Wochen überraschend in Kolbermoor gewinnen konnte und an guten Tagen schwer berechenbar ist. Doch gegen den aktuellen Gewinner der europäischen Königsklasse dürfte man kaum etwas ausrichten können, wenn eine Shan Xiaona, eine Nina Mittelham und eine Britt Eerland am Tisch stehen, denen vermutlich die erfahrene Jessica Göbel assistieren wird.
Kurios: In der Tabelle stehen die Südbadenerinnen mit ihrem ausgeglichenen Team momentan einen Platz vor Berlin, was aber damit zusammenhängt, dass Shan und Co. nur drei Vorrundenpartien ausgetragen haben – der Rest wird nachgeholt und dann könnten, ja dürften sich die Hauptstädterinnen kontinuierlich nach oben arbeiten.
Weils Trainer Alen Kovac hat aufstellungstechnisch die Qual der Wahl zwischen Ievgeniia Sozoniuk, Polina Trifonova, Izabela Lupulesku, Sophia Klee und Vivien Scholz – ein Quintett, das bisher mit einem sehr guten Team Spirit zu gefallen wusste.
„Wir wollen natürlich erfolgreich ins neue Jahr starten und streben einen Sieg an“, sagt eastside-Manager Andreas Hain. „So langsam müssen wir ja auch anfangen, ein paar Punkte für die Play-off-Qualifikation zu erspielen.“ Schließlich hat man diese Saison das Triple im Visier. Den Titel in der Champions League hat man bereits in der Tasche, den Pokal will man am Sonntag verteidigen und dann wäre da eben auch noch die Deutsche Meisterschaft, die diese Saison in einer Play-off-Runde entschieden wird.
Doris Spiess weiß natürlich, dass gegen den amtierenden Deutschen Meister kaum etwas drin sein dürfte, wenn dieser seine Topstars auflaufen lässt. „Hier gilt im Prinzip das gleiche wie beim Pokal: wenn Berlin in Bestbesetzung antritt, sind wir nur Außenseiter“, so die Abteilungsleiterin des ESV Weil. „Trotzdem werden wir alles geben und versuchen, dem Favoriten ein Bein zu stellen.“
Beitragsbild: Die Bulgarin Polina Trifonova ist die Nummer 2 des ESV Weil. Mit einer 5:5-Bilanz hat sie bisher die Erwartungen voll und ganz erfüllt.
Text & Foto: Dr. Stephan Roscher